Unabhängigkeitsreferendum in Kurdistan 2005 – Wikipedia

Ein Unabhängigkeitsreferendum in Irakisch-Kurdistan wurde im Januar 2005 im Norden des vorderasiatischen Landes Irak durchgeführt. Nach vergeblichen Staatsgründungsbestrebungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts versuchte das als „größte Nation ohne Land“ bezeichnete Volk der Kurden damit erneut die Gründung eines eigenen unabhängigen Staats. Obwohl eine überwältigende Mehrheit von 99,88 Prozent ein unabhängiges Kurdistan bevorzugte, war die Abstimmung nicht bindend. Erst mit der Volksabstimmung am 25. September 2017 fand ein bindendes Referendum statt, dessen Resultat allerdings ebenfalls nicht in die Praxis umgesetzt worden ist.

Die Volksabstimmung wurde von der Kurdischen Volksabstimmungsbewegung (Kurdish Referendum Movement) vorbereitet und fand zeitgleich zur Wahl der irakischen Nationalversammlung und der Wahl zum Parlament Kurdistans statt. Bereits am 22. Dezember 2004 hatte sich eine parteilose Delegation unter der Obhut von Ardischir Raschidi-Kalhur, dem Präsidenten der Kurdisch-Amerikanischen Bildungsgesellschaft (Kurdish American Education Society) mit Carina Pirelli, der Vorsitzenden der Wahlbegleitungs-Abteilung der Vereinten Nationen (UN), im VN-Hauptquartier in New York, um die 1.732.535 Unterschriften zu überreichen, die den Aufruf zur Volksabstimmung über Unabhängigkeit sowie die Zukunft Südkurdistans unterstützten.[1]

Ergebnis der Abstimmung in den jeweiligen Gebieten
Gebiet Unabhängigkeit Verbleib im Irak Gesamt Anteil Unabhängigkeit Anteil Verbleib
Kerkuk 131.274 181 131.582 99,88 % 0,12 %
Nineve 165.780 111 165.891 99,93 % 0,07 %
Diyala 35.786 627 36.413 98,28 % 1,72 %
Silemani 650.000 5.796 656.496 99,12 % 0,88 %
Hewler 622.409 11.289 636.898 98,23 % 1,77 %
Dohuk 368.163 2.247 370,781 99,39 % 0,61 %
Gesamt 1.973.412 20.251 1.998.061 98,88 % 1,12 %

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. 98 percent of the people of South Kurdistan vote for Independence. In: Indybay. Indybay, abgerufen am 6. September 2017.