United States Special Operations Command Europe – Wikipedia

Ärmelabzeichen des SOCEUR

Das Special Operations Command Europe (SOCEUR) ist ein Verbundkommando, das die Special Operations Forces (Sondereinsatzkräfte) des US European Command (EUCOM) in sich vereint und führt. Das Hauptquartier des SOCEUR befindet sich in den Patch Barracks in Stuttgart-Vaihingen, Deutschland. SOCEUR wurde am 11. Januar 1955 als Support Operations Task Force Europe aufgestellt.[1]

Barett-Abzeichen des SOCEUR

Mit der Verabschiedung des Goldwater-Nichols Act und der daraus resultierenden Reorganisation der US-Kommandostruktur wurde die Kompetenzen und Aufgaben der Unified Combatant Commands neu definiert. Eine direkte Folge davon war die Gründung des US Special Operations Command (SOCOM), welches als Funktionalkommando für sämtliche Belange der Special Operations Forces der US-Streitkräfte zuständig ist. Gleichzeitig wurde auch bei allen fünf Regionalkommandos einschließlich des European Command Verbundkommandostäbe für die Sondereinsatzkräfte eingerichtet, die als Führungsebene sämtlicher Spezialeinsatzkomponenten innerhalb des Regionalkommandos fungieren und in der Kommandokette auf gleicher Ebenen mit den Stäben der vier Teilstreitkräfte stehen. In dieser Eigenschaft bündelt das SOCEUR die vom SOCOM je nach Auftragslage bereitgestellten Truppen und sorgt für deren optimale Einsatzfähigkeit.

Das SOCEUR wurde bekannt, als unter seiner Führung während des Kosovokrieges 1999 zwei erfolgreiche Rettungs- und Rückführungsoperationen gelangen, bei denen zwei abgeschossene Piloten der US Air Force aus feindlich kontrolliertem Gebiet evakuiert werden konnten.[2] Im selben Konflikt war es verantwortlich für die verdeckte Fahndung und Festnahme serbischer Kriegsverbrechern hinter den feindlichen Linien und für Zielmarkierungseinsätze zur Vorbereitung von Luftangriffen.

Im Zuge der Eingliederung und Anpassung der neuen ehemaligen Warschauer-Pakt-Staaten aus Osteuropa in die NATO fiel dem SOCEUR auch die Beobachtung und verdeckte Eindämmung extremistischer Gruppierung in diesen Ländern zu. Seitdem ist die Einsatzdichte (OP-Tempo) drastisch gestiegen. Erst die Neueinrichtung des US Africa Command und das Herausfallen des afrikanischen Kontinents aus dem Zuständigkeitsbereich wird in Zukunft zu einer Entlastung führen.

Das SOCEUR hat den Auftrag, sämtliche Sondereinsatzkräfte der vier Teilstreitkräfte operativ zu führen, deren Einsatzbereitschaft durch die Planung und Durchführung entsprechender Manöver sicherzustellen, die Zielfindung zu entwickeln, zu bestimmen und zu optimieren sowie die Zusammenarbeit und Durchführung von Verbundübungen mit Sondereinsatzkräften der Nato-Partner zu fördern und abzustimmen. Ferner steht das Kommando in der Verantwortung für die militärische Terrorismusbekämpfung, die es ebenfalls mit den Bündnispartnern abstimmt und auch teilweise gemeinsam durchführt. Für diese Aufgabe hält das SOCEUR eine ständige Alarmeinsatztruppe für den EUCOM-Kommandeur bereit und bildet mit ihren Sondereinsatzkräften gleichzeitig eine taktische Reserve innerhalb des Regionalkommandos.[3] Das SOCEUR ist darüber hinaus auch Verbindungsorgan zu den neuen und potentiellen Nato-Staaten und sondiert in dieser Eigenschaft das Potential dieser Länder für Sondereinsatzkampf und die Entwicklung entsprechender Fähigkeiten und Ressourcen.

Major General Frank J. Kisner, USAF, Kommandeur des SOCEUR 2008–2010

Das Special Operations Command Europe ist zwar ein Unterkommando (subordinated command), steht aber hierarchisch auf einer Ebene mit den jeweiligen Kommandos der Teilstreitkräfte und ist dem Kommandeur des United States European Command direkt unterstellt.

Bisherige Kommandeure

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In der Regel bekleideten diese Offiziere den Rang eines Generalmajors, bzw. engl. Major Generals (MG).

Einzelnachweise

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  1. SOCEUR History. Archiviert vom Original am 2. April 2013; abgerufen am 15. Mai 2018 (englisch).
  2. Special Operations Command, Europe (SOCEUR). In: globalsecurity.org. Abgerufen am 15. Mai 2018 (englisch, In the recent Balkans conflict, joint SOF, under the direction of COMSOCEUR, were employed to expand the range of military options available to USCINCEUR. Most notable were two successful combat recoveries of American pilots downed by enemy fire over Serbia.).
  3. U.S. Special Operations Command Europe (Memento vom 2. Dezember 2013 im Internet Archive)
  4. Lieutenant General James Terry Scott. Abgerufen am 26. April 2022 (englisch).
  5. Michael A. Canavan. (pdf) Archiviert vom Original am 21. November 2008; abgerufen am 26. April 2022 (englisch).
  6. MAJOR GENERAL GEOFFREY C. LAMBERT. (pdf) Archiviert vom Original am 17. Juli 2017; abgerufen am 26. April 2022 (englisch).
  7. FLAG AND GENERAL OFFICER ASSIGNMENTS. Archiviert vom Original am 25. Oktober 2004; abgerufen am 26. April 2022 (englisch).
  8. Gryphon Advisory Board. Abgerufen am 26. April 2022 (englisch).
  9. Major General Thomas R. Csrnko. Abgerufen am 26. April 2022 (englisch).
  10. LIEUTENANT GENERAL FRANK J. KISNER. 2013, abgerufen am 26. April 2022 (englisch).
  11. Major General Michael S. Repass, USA, Ret. Abgerufen am 26. April 2022 (englisch).
  12. Lieutenant General MARSHALL B. "BRAD" WEBB. 2021, abgerufen am 26. April 2022 (englisch).
  13. MAJOR GENERAL GREGORY J. LENGYEL. 2018, abgerufen am 26. April 2022 (englisch).
  14. Major General Mark C. Schwartz. (pdf) Commander. Abgerufen am 26. April 2022 (englisch).
  15. Lieutenant General KIRK SMITH. 2021, abgerufen am 26. April 2022 (englisch).
  16. Major General DAVID H. TABOR. 2021, abgerufen am 26. April 2022 (englisch).
  17. https://www.dvidshub.net/news/423927/maj-gen-select-steven-g-edwards-takes-command-special-operations-command-europe