Universität Turku – Wikipedia
Universität Turku | |
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Motto | Geschenk des freien Volkes für die freie Wissenschaft (Finnisch: Vapaan kansan lahja vapaalle tieteelle) |
Gründung | 1920 |
Ort | Turku, Finnland |
Rektor | Jukka Kola[1] |
Studierende | 19.488 (2016) |
Mitarbeiter | 3.319 (2016) |
davon Professoren | 305 (2015) |
Jahresetat | + 262,5 Mio. € – 267,6 Mio. € (2016) |
Netzwerke | Coimbra, UArktis |
Website | www.utu.fi |
Die Universität Turku (finnisch: Turun yliopisto, lat.: Universitas Aboensis) ist eine Universität in der finnischen Stadt Turku. Sie ist die zweitgrößte Universität Finnlands (nach der Universität Helsinki) mit rund 19.554 Studenten, davon rund 1.885 Doktoranden (2016).
Die Universität Turku wurde 1920 gegründet, zwei Jahre nach der schwedischsprachigen Åbo Akademi. Die in Turku von 1640 bis 1828 ansässige Akademie zu Turku hingegen ist der Vorgänger der Universität Helsinki und mit den heutigen beiden Turkuer Universitäten nicht verbunden. Die Hochschule ist Zentrum des Wissenschaftsparks Turku (Turun tiedepuisto).
Am 1. Januar 2010 wurde die Handelshochschule Turku der Universität Turku angegliedert.
Campus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Campus befindet sich auf beiden Seiten der Straße Hämeenkatu. Das Hauptgebäude, viele Universitätsbibliotheken und der Hauptteil der anderen Universitätsgebäude liegen auf dem Universitätshügel. Der Campus erstreckt sich vom Dom bis Turku Science Park, der unweit der Kupittaa Bahnstation liegt. Die Universität Turku nutzt den Campus gemeinsam mit der schwedischen Universität Åbo Akademi und der Fachhochschule Turku. Auf dem Gelände befinden sich unter anderem die Universitätsklinik Turku, das Studentenwohnheim Ylioppilastalot und das Studentendorf Turku Student Village. Zu Fuß ist die Universität vom Zentrum innerhalb von 10 Minuten erreichbar. Dependancen der Uni Turku befinden sich in Rauma (Institut für Lehrerausbildung) und Pori (Handelshochschule, Kulturwissenschaft und Landschaftsforschung).
Fakultäten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt sieben Fakultäten mit einzelnen Instituten.
Geisteswissenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Institut für Geschichts-, Kultur- und Kunstforschung
- Institut für Sprach- und Translationswissenschaften
Erziehungswissenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Institut für Erziehungswissenschaften
- Institut für Lehrerausbildung
Medizin
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Institut für Allgemeinmedizin
- Institut für Biomedizin
- Institut für Zahnmedizin
- Institut für Pflegewissenschaften
- Klinisches Institut für Psychiatrie
- Herzforschungszentrum
Mathematik- und Naturwissenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Umweltwissenschaften
- Institut für Biochemie
- Institut für Biologie
- Institut für Physik und Astronomie
- Institut für Informationstechnologie
- Institut für Chemie
- Institut für Geographie und Geologie
- Institut für Mathematik und Statistik
Rechtswissenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rechtswissenschaften
- Master’s Degree Programme in Law and Information Society
- Turku Law School
Gesellschaftswissenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Institut für Philosophie, politische Geschichte und Politikwissenschaften
- Institut für Psychologie und Logopädie
- Institut für Sozialwissenschaften
Wirtschaftswissenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Institut für Management und Unternehmertum
- Institut für Rechnungswesen und Finanzierung
- Institut für Marketing und Internationale Geschäftstätigkeit
- Institut für Volkswirtschaften
- Zukunftsforschungszentrum
- Die Handelshochschule von Turku, in Pori
Forschungsschwerpunkte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jeder Doktorand an der Universität Turku wird seit 2011 in der Graduiertenschule (University of Turku Graduate School, UTUGS) betreut.[2] Das Forschungsumfeld an der Universität Turku ist in folgende Forschungskomplexe unterteilt:
- Biozukunft
- Digitalzukunft
- Kulturelles Gedächtnis und Veränderung der Gesellschaft
- Kinder, Jugendliche und Lernen
- Medikamentenentwicklung und Diagnostik
- See und Seefahrt[3]
Forschungsinstitute
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt zwei Forschungsinstitute, die sowohl auf die berufliche Förderung von jungen Forschern abzielen als auch die Forschung auf neuestem Stand voranbringen wollen:
The Turku Institute for Advanced Studies (TIAS) ist ein gemeinsames Projekt der Fakultäten für Geisteswissenschaften, Erziehungswissenschaften, Rechtswissenschaften und von dem Institut für Sozialwissenschaften. The Turku Collegium for Science and Medicine (TCSM) ist ein fachübergreifendes Unternehmen für Studenten der Naturwissenschaften und Medizin. Die Forscher von TIAS und TCSM werden für drei Jahre durch einen internationalen Wettbewerb ausgewählt. Die Forschungsinstitute bieten sowohl Postdoktorandenstellen als auch Stellen für fortgeschrittene Collegium-Forscher.[4]
Spitzenforschungszentren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Universität Turku koordiniert zwei von Finnlands Akademie der Wissenschaften unterstützte Spitzenforschungszentren. Im Projekt „Primärproduzenten der Molekularbiologie“ werden Vegetation, Entwicklung und Stoffwechsel der Pflanzen und assimilierenden Organismen untersucht. Das Ziel des Projektes ist herauszufinden, wie assimilierende Organismen Sonnenenergie binden und die Effektivität von den bioökonomischen Anwendungen der Primärproduktion zu verstärken.[5]
Am „Forschungszentrum für Kreislauf- und Stoffwechselkrankheiten“ werden neue diagnostische Methoden für die frühe Feststellung und Prävention von Kreislauf- und Stoffwechselkrankheiten samt ihrer Behandlung und Wiederherstellung recherchiert. Einige der wichtigsten Ziele des Projektes sind sowohl die Ursachen von Typ-2-Diabetes als auch die Einflussmöglichkeiten auf das Fortschreiten der Krankheit herauszufinden.[6]
Internationale und nationale Verbindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]International
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Universität gehört zu vielen Organisationen und Netzwerken:
- Die Coimbra-Gruppe, das Netzwerk der europäischen Universitäten
- The Baltic Sea Region University Network, fördert Zusammenarbeit in Forschung und Bildung
- University of the Arctic, fördert Zusammenarbeit in der nördlichen Hemisphäre
- The Southern African Nordic Centre, fördert Zusammenarbeit zwischen Südafrika und den nordischen Ländern
- Fudan Nordic Centre, schafft Zusammenarbeit in Forschung zwischen nordischen und chinesischen Universitäten
National
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Universität arbeitet auch mit anderen finnischen Hochschulen zusammen. Eine besonders intensive Zusammenarbeit besteht mit der Åbo Akademi in den Bereichen:
- Informationstechnik, Forschungs- und Schulungszentrum
- Biotechnologiezentrum
- Medizinische Forschungszentrum
An der Universität werden wettbewerbsfähige Modelle in Forschung und Ausbildung in Zusammenarbeit mit der Universität Ostfinnland, der Universität Oulu und der Universität Tampere erarbeitet.
Finland University Oy, eine Gesellschaft, die internationale Ausbildungsdienste vermarkt und verkauft (Universität Tampere und Universität Ostfinnland).
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Elias Lönnrot (1802–1884), Schriftsteller und Philologe
- Johan Ludvig Runeberg (1804–1877), Schriftsteller und Finnlands Nationaldichter
- Johan Vilhelm Snellman (1806–1881), Philosoph, Journalist und Staatsmann
Universität Turku
- Teemu Brunila (* 1976), Sänger, Producer, Komponist und Textdichter
- Liisa Hyssälä (* 1948), Generaldirektorin der Sozialversicherungsanstalt Kela
- Ilkka Kanerva (1948–2022), Politiker
- Mauno Koivisto (1923–2017), der neunte finnische Präsident
- Heli Laaksonen (* 1972), Dichterin
- Sauli Niinistö (* 1948), der elfte finnische Präsident
- Ville Niinistö (* 1976), Politiker
- Petteri Orpo (* 1969), Politiker
- Pekka Puska (* 1945), Professor und Experte für Public Health
- Anna Puu (* 1982), Popsängerin und Songwriterin
- Martin Scheinin (* 1954), Professor für Staats- und Völkerrecht und früherer UN-Sonderberichterstatter für Menschenrechte im Kampf gegen den Terrorismus
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Homepage (finn., engl.)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ utu.fi
- ↑ University of Turku Graduate School – UTUGS. In: www.utu.fi. Abgerufen am 30. November 2016.
- ↑ Thematic collaborations in research. In: www.utu.fi. Abgerufen am 30. Januar 2020.
- ↑ Research Collegia Offer Platforms for Cutting-edge Multidisciplinary Research. In: www.utu.fi. Abgerufen am 30. November 2016.
- ↑ Eva-Mari Aro: Centre of Excellence in Molecular Biology of Primary Producers, University of Turku. In: www.aka.fi. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 12. Dezember 2017; abgerufen am 30. November 2016. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Juhani Knuuti: Centre of Excellence in Cardiovascular and Metabolic Disease, University of Turku. In: www.aka.fi. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 12. Dezember 2017; abgerufen am 30. November 2016. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Koordinaten: 60° 27′ 15″ N, 22° 17′ 5″ O