Uschertsgrün – Wikipedia
Uschertsgrün Stadt Schauenstein | |
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Koordinaten: | 50° 17′ N, 11° 44′ O |
Höhe: | 536 m ü. NHN |
Einwohner: | 187 (31. Dez. 2013)[1] |
Postleitzahl: | 95197 |
Vorwahl: | 09252 |
![]() Lage von Uschertsgrün in Schauenstein |
Uschertsgrün ist ein Gemeindeteil der Stadt Schauenstein im Landkreis Hof (Oberfranken, Bayern).[2] Uschertsgrün liegt in der Gemarkung Windischengrün.[3]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt etwas nördlich und unterhalb der Kernstadt von Schauenstein gegenüber einem neuen Gewerbegebiet um die Waldenfelsstraße am linken Ufer der Selbitz und auf dem Talhang darüber auf etwa 520 bis 562 m ü. NHN. An den südlichen Ortsrand grenzt der Weiler Kleinschmiedenhammer. Über die Kreisstraße HO 36 auf dem rechten Talgrund, von der aus eine Verbindungsstraße über den Fluss durch Uschertsgrün weiter westlich in Richtung Haueisen und Haidengrün führt, ist der Ort an die etwas unterhalb in den rechten Talgrund absteigende Staatsstraße 2195 Schauenstein–Weidesgrün–Selbitz angebunden.[4] Der Ort lag an der Bahnstrecke Selbitz–Helmbrechts, die mittlerweile stillgelegt ist.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Uschertsgrün erschien 1386 beim Verkauf der Herrschaft Schauenstein durch die Wolfstriegel an die Burggrafen von Nürnberg.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Uschertsgrün aus 16 Anwesen. Die Hochgerichtsbarkeit sowie die Dorf- und Gemeindeherrschaft stand dem bayreuthischen Vogteiamt Schauenstein zu. Grundherren waren das Kastenamt Kulmbach (1 Halbhof, 10 Viertelhöfe, 2 halbe Söldengüter, 2 Tropfhäuser) und die Hofkanzlei Bayreuth für den herrschaftlichen Besitz (1 Gütlein).[5]
Von 1797 bis 1810 unterstand Uschertsgrün dem Justiz- und Kammeramt Naila. Infolge des Ersten Gemeindeedikts wurde Uschertsgrün dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Schauenstein[6] und der zugleich entstandenen Ruralgemeinde Windischengrün zugewiesen. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Uschertsgrün am 1. Mai 1978 nach Schauenstein eingemeindet.[7]
Ehemaliges Baudenkmal
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Haus Nr. 12: Zweigeschossiges Wohnstallhaus mit Krüppelwalmdach, zweites Viertel des 19. Jahrhunderts; Erdgeschoss verputzt massiv, Obergeschoss sichtbares Fachwerk mit Ziegelausfachung (erneuert, ursprünglich Lehmziegel).[8]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1819 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2006 | 2013 |
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Einwohner | 85 | 121 | 137 | 119 | 117 | 163 | 302 | 254 | 268 | 208 | 229 | 187 |
Häuser[9] | 21 | 21 | 30 | 35 | 40 | 64 | ||||||
Quelle | [6] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [1] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Uschertsgrün ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich nach Selbitz gepfarrt,[5] seit dem 19. Jahrhundert ist die Pfarrei St. Bartholomäus (Schauenstein) zuständig.[10]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Uschersgrün. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 660 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Uschersgrün. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 303 (Digitalisat).
- Otto Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland : Lexikon. Ackermann-Verlag, Hof 1993, ISBN 3-929364-08-5, Sp. 730.
- Matthias Körner: Kooperation – Koexistenz – Konkurrenz: Herrschaftskräfte und Herrschaftsformen im Raum Naila vom Mittelalter bis zum Ende des Alten Reiches. Dissertation. Erlangen 2010, DNB 1066268703 (PDF; 6,4 MB).
- Karl-Ludwig Lippert: Landkreis Naila (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 27). Deutscher Kunstverlag, München 1963, DNB 453135234, S. 75.
- Wilhelm Malter: Oberfranken-Ost. Heroldsberg 1984. S. 322.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Uschertsgrün in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 9. April 2025.
- Uschertsgrün in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 9. April 2025.
- Uschertsgrün im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 9. April 2025.
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Einwohnerzahl nach Angabe auf der Website von Schauenstein. 209 Einwohner, darunter 22 als Nebenwohnsitz.
- ↑ Stadt Schauenstein, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 17. Dezember 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 9. April 2025.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 9. April 2025 (Die gemessenen Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ a b M. Körner: Naila, S. 311f.
- ↑ a b A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 130 (Digitalisat).
- ↑ Schauenstein > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 9. April 2025.
- ↑ K.-L. Lippert: Landkreis Naila, S. 75. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 922, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1096, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1044 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1094 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1130 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 976 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 718 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 158 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 308 (Digitalisat).