Uwe-Johnson-Preis – Wikipedia
Der Uwe-Johnson-Preis ist ein nach Uwe Johnson benannter Literaturpreis, der vom Nordkurier (1994–2016), der Mecklenburgischen Literaturgesellschaft, der Berliner Kanzlei Gentz und Partner (seit 2012) sowie dem Humanistischen Verband Deutschlands Berlin-Brandenburg (seit 2017) verliehen wird.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Preis wurde 1994 das erste Mal gestiftet.
In der Erklärung der Preisgeber heißt es: „Mit dem Uwe-Johnson-Preis und dem Uwe-Johnson-Förderpreis sollen deutschsprachige Autorinnen und Autoren gefördert werden, in deren Schaffen sich Bezugspunkte zu Johnsons Poetik finden und die heute mit ihrem Text ebenso unbestechlich und jenseits der „einfachen Wahrheiten“ deutsche Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft reflektieren.“[1]
Vergabebedingungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Autoren oder deren Verlage können veröffentlichte oder auch unveröffentlichte Texte – Prosa oder Essayistik – einreichen. Veröffentlichte Arbeiten dürfen nicht früher als in den letzten zwei Jahren vor der angestrebten Preisvergabe erschienen sein.[2]
Über die Vergabe entscheidet eine Jury, die auch nicht eingereichte Arbeiten in ihre Preisentscheidung einbeziehen kann.[3]
Die Auszeichnung war früher mit einem Preisgeld von 12.500 Euro verbunden. Die Auslober nahmen das Zusammenfallen von 30. Todes- und 80. Geburtstag Uwe Johnsons sowie der Vergabe des Preises seit 20 Jahren im Jahr 2014 zum Anlass, die Dotierung auf 15.000 Euro zu erhöhen.[4] Seit 2005 wird im jährlichen Wechsel mit dem Hauptpreis ein Förderpreis von anfangs 3000 Euro für ein herausragendes Debüt aus dem Bereich Prosa oder Essayistik vergeben.
2017 wurden die Dotierungen erhöht und betragen nun 20.000 Euro für den Hauptpreis und 5000 Euro für den Förderpreis.[5]
Preisträger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1994: Kurt Drawert für seinen Roman Spiegelland. Ein deutscher Monolog
- 1995: Walter Kempowski für sein Werk Das Echolot
- 1997: Marcel Beyer für den Roman Flughunde
- 1999: Gert Neumann für den Roman Anschlag[6]
- 2001: Jürgen Becker für den Roman Aus der Geschichte der Trennungen[7]
- 2003: Norbert Gstrein für den Roman Das Handwerk des Tötens
- 2005: Arno Orzessek für den Roman Schattauers Tochter (Förderpreis)
- 2006: Joochen Laabs für den Roman Späte Reise
- 2007: Emma Braslavsky für den Roman Aus dem Sinn (Förderpreis)
- 2008: Uwe Tellkamp für den Roman Der Turm
- 2009: Thomas Pletzinger für seinen Roman Bestattung eines Hundes (Förderpreis)
- 2010: Christa Wolf für ihren Roman Stadt der Engel
- 2011: Judith Zander für ihren Roman Dinge, die wir heute sagten (Förderpreis)
- 2012: Christoph Hein für den Roman Weiskerns Nachlass
- 2013: Matthias Senkel für den Roman Frühe Vögel (Förderpreis)
- 2014: Lutz Seiler für den Roman Kruso[8]
- 2015: Mirna Funk für den Roman Winternähe (Förderpreis)
- 2016: Jan Koneffke für den Roman Ein Sonntagskind
- 2017: Shida Bazyar für den Roman Nachts ist es leise in Teheran (Förderpreis)
- 2018: Ralf Rothmann für den Roman Der Gott jenes Sommers[9]
- 2019: Kenah Cusanit für den Roman Babel (Förderpreis)[10]
- 2020: Irina Liebmann für den Roman Die Große Hamburger Straße[11]
- 2021: Benjamin Quaderer für den Roman Für immer die Alpen (Förderpreis)[12]
- 2022: Jenny Erpenbeck für den Roman Kairos[13]
- 2023: Domenico Müllensiefen für den Roman Aus unseren Feuern (Förderpreis)[14]
- 2024: Iris Wolff für den Roman Lichtungen[15]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Carsten Gansel in Verbindung mit Lutz Schumacher und Markus Frank (Hrsg.): Mutmaßungen. Uwe Johnson und die Gegenwartsliteratur. Zwanzig Jahre Uwe-Johnson-Preis, vbb Verlag für Berlin-Brandenburg, Berlin 2014, ISBN 978-3-945256-21-3
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Uwe-Johnson-Preis im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Website des Uwe-Johnson-Preises
- Uwe-Johnson-Preis auf der Webseite von Carsten Gansel
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Webseite des Uwe-Johnson-Preises, nach Angaben der Webseite Fassung vom 18. Mai 2018, Abruf am 27. Oktober 2024
- ↑ Homepage des Uwe-Johnson-Preises ( des vom 6. Oktober 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , zuletzt abgerufen am 19. Juli 2016
- ↑ Homepage Uwe-Johnson-Preis ( des vom 6. Oktober 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 3. Oktober 2014
- ↑ www.uwe-johnson-preis.de
- ↑ Johnson-Förderpreis 2017 an Shida Bazyar auf boersenblatt.net, 1. September 2017, abgerufen am 1. September 2017
- ↑ Bericht auf der Webseite Carsten-Gansel.de
- ↑ Süddeutsche Zeitung, Nr. 166 vom 21. Juli 2001, überregionale Ausgabe S. 13
- ↑ Lutz Seiler erhält Uwe-Johnson-Preis, buchmarkt.de vom 21. Juli 2014 ( des vom 9. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Hannoversche Allgemeine Zeitung Nr. 168 vom 21. Juli 2018, S. 23
- ↑ Bericht auf Uwejohnsonpreis.de, Abruf am 1. Oktober 2019
- ↑ Irina Liebmann erhält den Uwe-Johnson-Preis, buchmarkt.de, erschienen und abgerufen am 20. Juli 2020
- ↑ Benjamin Quaderer erhält Uwe-Johnson-Förderpreis. In: ORF.at. 20. Juli 2021, abgerufen am 20. Juli 2021.
- ↑ Uwe-Johnson-Preis. Abgerufen am 20. Juli 2022.
- ↑ Uwe-Johnson-Preis. Kategorie: Förderpreisträger. Abgerufen am 19. August 2023.
- ↑ Iris Wolff erhält Uwe-Johnson-Preis. In: boersenblatt.net. 19. Juli 2024, abgerufen am 19. Juli 2024.