Kombinat Spirituosen, Wein und Sekt – Wikipedia

VEB Kombinat Spirituosen, Wein und Sekt Berlin
Rechtsform VEB
Gründung 1980
Auflösung 1990
Auflösungsgrund Privatisierung
Sitz Berlin, Friedenstraße 89
Leitung Heinz Block (1980–1990)
(Generaldirektor)
Mitarbeiterzahl 5785[1]
Branche Genussmittel
Stand: 30. Juni 1990

Der VEB Kombinat Spirituosen, Wein und Sekt wurde 1980 gegründet und war ein Kombinat in der DDR. Sein Verwaltungssitz befand sich im Ost-Berliner Stadtbezirk Friedrichshain in der Friedenstraße 89.[2]

Zu den Produkten der Kombinatsbetriebe zählten Weine und Schaumweine sowie eine Vielzahl von Spirituosen. Einige der vertriebenen Marken genießen – insbesondere auf dem Gebiet der ehemaligen DDR – auch nach 1990 Bekanntheit. Beispiele hierfür sind Berliner Luft, Goldkrone, Nordhäuser Korn, Rotkäppchen Sekt und Zinnaer Klosterbruder. Neben alkoholischen Getränken wurde im Kombinat beispielsweise auch Senf produziert (Lebensmittelbetriebe Bautzen (Bautz’ner) und Senffabrik Mölkau). Verschiedene Betriebe des Kombinats lieferten darüber hinaus technische Ausrüstungen und Dienstleistungen sowie Rohstoffe und Verpackungsmaterial für die Herstellung der Hauptprodukte des Kombinats. Der Betrieb VEB Prowiko Schönebeck produzierte Enzyme für Brauereien und Brennereien.[3]

Das Kombinat unterstand dem Ministerium für Bezirksgeleitete Industrie und Lebensmittelindustrie. Weitere zentralgeleitete Kombinate im Zuständigkeitsbereich dieses Ministeriums sind in der Liste von Kombinaten der DDR aufgeführt.

Zur Gründung des Kombinats wurden verschiedene Betriebe bezirksgeleiteter Getränkekombinate im neugebildeten Kombinat zusammengelegt (aus der Spirituosen- und Weinerzeugung und aus den Bereichen des Imports und der Abfüllung (z. B. Bärensiegel vom Getränkekombinat Berlin, die Rotkäppchen-Sektkellerei vom Getränkekombinat Dessau und die Altenburger Likörfabrik vom Getränkekombinat Leipzig)).

Infolge der Wende und der anschließenden Wiedervereinigung wurde das Kombinat 1990 aufgelöst, und seine Betriebe wurden privatisiert.

Zugehörige Betriebe

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Zum Kombinat gehörten zuletzt die folgenden Betriebe: [4]

Das Wissenschaftlich-Technisch-Ökonomische Zentrum der Brau- und Malzindustrie (WTÖZ) entstand Anfang der 1980er Jahre aus dem Staatlichen Getränkekontor, dem Ingenieurbüro der Gärungs- und Getränkeindustrie und dem Institut für Gärungs- und Getränkeindustrie. Das WTÖZ war zuerst dem Kombinat Spirituosen, Wein und Sekt zugeordnet und wechselte ab 1988 zum Getränkekombinat Berlin.[5]

Einzelnachweise

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  1. Kombinate: was aus ihnen geworden ist. Die Wirtschaft, München 1993, ISBN 3-349-01041-5, S. 377–381 (Anhang: Zentralgeleitete Kombinate der Industrie und des Bauwesens nach Ministerien, Stand 30. Juni 1990, basierend auf Zahlen des statistischen Betriebsregisters der DDR).
  2. Kombinat Spirituosen, Wein und Sekt. In: Fernsprechbuch für die Hauptstadt der DDR, 1984, S. 272.
  3. Bundesregierung (Hrsg.): Freisetzung genmanipulierter Bakterien in der ehemaligen DDR. Bonn 1992 (bundestag.de [PDF]).
  4. Liste der privatisierten Unternehmen der Treuhandanstalt Liste der Treuhandunternehmen in: Zusammenstellung der beim Versorgungsträger für die Zusatzversorgungssysteme zu den ehemaligen Betrieben und Einrichtungen der DDR vorhandenen Unterlagen bei Deutsche Rentenversicherung (in archive.org)
  5. Uwe Hessel: VE Getränkekombinat Dresden. Hrsg.: Arbeitsgruppe Industriegeschichte und Stadtarchiv Dresden. Dresden 2007 (yumpu.com).