Van-Cittert-Dekonvolution – Wikipedia
Die Van-Cittert-Dekonvolution (benannt nach Pieter Hendrik van Cittert) ist ein Verfahren, um die Faltung eines Bildes g mit einer Filtermaske (PSF) h rückgängig zu machen (Dekonvolution/inverse Filterung). Sie kann zur Verbesserung der Bildqualität benutzt werden, wenn das Bild zum Beispiel durch ein unscharfes Objektiv o. ä. „verwaschen“ wurde. Das Bild g stellt das ideale Bild dar, das man als Ergebnis des Verfahrens erhalten möchte. Das verwaschene Bild f, das den Ausgangspunkt des Verfahrens darstellt, wird beschrieben durch:
Hier entspricht dem Filteroperator, der durch Faltung mit h dargestellt wird. Ziel ist es, folgenden Ausdruck zu berechnen:
Die Van-Cittert-Dekonvolution approximiert diesen durch eine iterative Formel:
Dabei ist ein Operator, dessen Punktantwort I einem Delta-Puls entspricht (überall 0, nur in der Mitte 1). Die Operation ergibt also gerade . Die Stärke der Rückfaltung hängt von der Anzahl der Iterationsschritte k ab. Je mehr Iterationsschritte durchgeführt werden, desto stärker ist die Rückfaltung (Schärfung). Dafür wird das Bildrauschen bei zu großer Anzahl an Iterationen verstärkt und somit das Bild wieder undeutlich.
Beispiel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die folgenden Bilder zeigen die Anwendung der Van-Cittert-Iteration auf ein weichgezeichnetes Bild (3×3-Gauß-Filter):
Herleitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Fourierraum wird die Faltung zu einer punktweisen Multiplikation, sodass gilt:
Dies lässt sich leicht berechnen, wenn die Übertragungsfunktion keine Nullstellen enthält, da sonst eine Division durch 0 nötig wäre. Um dieses Problem zu umgehen führt man ein. Damit gilt dann:
Im letzten Schritt wurde eine Taylor-Entwicklung durchgeführt. Dabei wird der Term um die invariante Abbildung , bzw. entwickelt. Im Ortsraum ergibt dieser Ausdruck:
- mit .
Unter Ausnutzung des Horner-Schemas für dieses Polynom erhält man obige Iterationsvorschrift:
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- P. H. van Cittert: Zum Einfluß der Spaltbreite auf die Intensitätsverteilung in Spektrallinien. II. In: Zeitschrift für Physik. Band 69, Nr. 5, 1. Mai 1931, S. 298–308, doi:10.1007/BF01391351.
- Bernd Jähne: Digitale Bildverarbeitung. 6. Auflage, Springer, 2005, ISBN 3-540-24999-0.