Verbindungsbeschlag – Wikipedia
Der Verbindungsbeschlag oder Korpusverbinder ist ein im Möbelbau eingesetzter Beschlag, um größere Möbel in Einzelteilen lösbar zusammenzubauen. Sie ermöglichen ein leichteres Verpacken, Transportieren und Aufbauen.[1]
Verbinderarten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verbinderarten sind unter anderen Einteilverbinderschrauben, Verschraubungen mit Querbolzen, Trapezverbinder und Exzenterverbinder. Sie unterscheiden sich in Sichtbarkeit von innen oder außen im Möbel, den zusätzlichen Einsatz von weiteren Verbindungselementen wie zum Beispiel Dübeln, und dem bei der Herstellung nötigen Aufwand.[1]
Exzenterverbinder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sie bestehen aus einem Exzenter genannten zylinderförmigen Gehäuse, das mit einem Kreuzschlitz oder einem Innensechskant an der Stirnseite versehen ist, sowie einem Bolzen mit Schraubenende und pilzförmigem Kopf.
Die beiden Teile des Beschlages sind von ihrer Größe aufeinander abgestimmt. Das zylinderförmige Teil übernimmt dabei die Funktion einer Klaue, die das pilzförmige Ende des Bolzens erfasst und zu sich hin zieht. Die Klaue ist als schraubenförmiger radialer Schlitz ausgeführt. Die Greifbewegung erfolgt durch Drehen des zylinderförmigen Teiles mittels eines Schraubenziehers oder Innensechskantschlüssels am offen liegenden, flachen Ende des Gehäuses.
- Vorbereitung
Die beiden zu verbindenden Bretter müssen mit Bohrungen vorbereitet sein. Pro Exzenterverbinder werden in einem Brett zwei, in dem anderen eine Bohrung benötigt.
Der Durchmesser des ersten Loches ist so gewählt, dass das Gehäuse hineinpasst und gedreht werden kann. Es führt rechtwinklig in das Brett. Der Abstand zum Brettende ist festgelegt und abhängig von der Länge des Bolzens. Als Bohrer dafür ist ein Forstnerbohrer geeignet. Ein zweites, kleineres Loch bildet einen Hohlraum zwischen dem ersten Loch und dem benachbarten Brettende. Es führt also parallel zur Brettoberfläche von der Brettkante zum ersten, größeren Loch. Die Löcher treffen innerhalb des Brettes rechtwinklig aufeinander und bilden so einen T-förmigen Hohlraum.
Im zweiten Brett wird eine Bohrung benötigt, die im zusammengebauten Zustand die Fortsetzung des Hohlraumes des zweiten kleineren Loches im ersten Brett ergibt. Da die Bretter im montierten Zustande rechtwinklig zueinander stehen, führt dieses Loch rechtwinklig in das zweite Brett hinein.
- Zusammenbau
In das Loch im zweiten Brett wird der Bolzen mit seinem Gewinde eingeschraubt. Das Gehäuse wird in das größere Loch des ersten Brettes eingeführt.
Beim Zusammenfügen der beiden Bretter werden diese so positioniert, dass der im zweiten Brett befestigte Bolzen in das kleinere Loch des ersten Brettes gesteckt wird. Erreicht der Bolzen durch das kleinere Loch kommend das Gehäuse, wird dieses mit dem passenden Werkzeug gedreht. Die Klaue erfasst so den Bolzen und beide Bretter werden fest zusammengezogen.
- Zusätzliche Stabilität
Damit die Konstruktion mehr Stabilität bekommt, wird neben dem Verbindungsbeschlag noch eine weitere Verbindung mittels eines oder mehrerer Holzdübel vorgenommen.
Flachdübelverbinder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lösbare Flachdübelverbinder sind dickere Flachdübel aus Kunststoff mit innenliegender Verbindungsmechanik. Sie werden mit weiterentwickelten Flachdübelfräsen eingelassen. Zusätzlich ist eine Bohrung für das Verriegeln nötig.
- Flachdübelverbinder offen
- Flachdübelverbinder geschlossen
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Wolfgang Nutsch: Handbuch der Konstruktion: Möbel und Einbauschränke. DVA, Stuttgart München, 2. Auflage 2003, ISBN 3-421-03187-8, Seite 50