Vereinigte Kärntner Brauereien – Wikipedia
Vereinigte Kärntner Brauereien AG | |
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Rechtsform | AG |
Gründung | 1858 |
Sitz | Villach |
Mitarbeiterzahl | 100 |
Umsatz | 44 Mio. Euro |
Website | www.villacher.com |
Die Vereinigte Kärntner Brauereien AG (VKB) ist ein Brauereiunternehmen in Kärnten. Zum Unternehmen gehören:
- Villacher Brauerei in Villach
- Schleppe Brauerei in Klagenfurt (Übernahme 1993)
- Piestinger Brauerei in Markt Piesting (Übernahme der Markenrechte im September 2005; Brauerei seither geschlossen[1][2])
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahre 1738 wurde die Villacher Brauerei unter der Leitung von Jakob Fischer als Steinbierbrauerei erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahre 1858 ließ sie Johann Fischer in eine moderne Kesselbierbrauerei umbauen. In den folgenden Jahren erfolgte ein steter Ausbau und laufende Modernisierungen. Gär- und Lagerkeller mit künstlicher Kühlung und eine automatische Flaschenwaschanlage wurden ebenso errichtet wie ein Doppelsudwerk und oberirdische Abfüllhallen.
Zweigniederlassungen wurden in Triest, Krain, Istrien, Pula, Venedig, Brindisi und Ancona eröffnet.[3]
1901 erwarb Johann Koutnik die Brauerei Fischer und baute sie unter erstmaligem Einsatz von elektrischem Strom zur Großbrauerei aus.[4] Der Erste Weltkrieg zwang Johann Koutnik, die Brauerei auf eine breitere Basis zu stellen und führte nach dem Krieg zur Gründung der Vereinigte Kärntner Brauereien AG. Koutniks Partner waren Peter Reininghaus, sowie sein Bruder, die Brauerei Göss und andere kleinere Brauereien.[3] 1929 konnten somit in Villach bereits wieder 55.000 Hektoliter Bier gebraut werden.
1941 hinterließ Johann Koutnik seinen Aktienanteil von 50 % seiner Tochter Dorothea Grubissich. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die stark beschädigte Brauerei modernisiert und ausgebaut.
Als 1982 Dorothea Grubissich starb, vererbte sie ihren 50 %-Aktienanteil an ihre Enkelin Madeleine Herberstein.[4] Mit 26. September 1984 brachte Herberstein ihre Unternehmensmehrheit[4][5] in die zu 100 % in ihrem Eigentum stehende Gambrinus Beteiligungs Aktiengesellschaft ein.[6] Der zweite 50 %-Anteil steht im Eigentum der Brau Union[7], zurückgehend auf die 50 %-Gründungspartner der Vereinigten Kärntner Brauereien, Brauerei Puntigam der Brüder Reininghaus, Brauerei Göss und die anderen kleinen Brauereien (siehe oben), die in der Brau Union aufgegangen sind. Unter der Leitung des früheren Vorstandsdirektors Johann Stockbauer wurden seit seiner Bestellung zum Alleinvorstand des Unternehmens 1990 massive Investitionen getätigt.
Am 3. September 2005 wurde das neue Sudhaus eröffnet und das alte Sudhaus als KunsthausSudhaus für Ausstellungen adaptiert. Mit 1. Jänner 2009 übernahmen Clemens Aigner und Josef Pacher das Vorstandsmandat des in Pension gehenden Johann Stockbauer.[4] Im November 2014 wurden Verträge unterzeichnet, nach denen zum Jahreswechsel 2014/15 auch die zweite Hälfte in das Eigentum der Brau Union AG übergehen wird.[8] Von 2016 bis Jänner 2024 war Thomas Santler Vorstandsdirektor.
Am 23. April 2024 wurde verlautbart, dass der Großteil der Produktion nach Graz verlagert wird. Der Produktionsstandort in Villach wird zu einer Schaubrauerei reduziert.[9]
Produkte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Produktpalette der Villacher Brauerei umfasst die folgenden Biersorten:
- Das Villacher Märzen ist ein untergäriges, helles Vollbier mit 11,8° Stammwürze und 5,0 % Vol. Alkohol. Es stellt mengenmäßig die Hauptsorte dar.[10]
- Das Villacher Glocknerpils ist ein untergäriges, helles, kohlensäurereiches und hopfenbetontes Bier mit 11,7° Stammwürze und 4,9 % Vol. Alkohol.
- Das Villacher Dunkel ist ein untergäriges, dunkles, leicht gehopftes Spezialbier mit malzbetontem Antrunk. 12,8° Stammwürze und 4,9 % Vol. Alkohol.[11]
- Der Villacher Festbock ist ein Starkbier mit 16,4° Stammwürze und 6,9 % Vol. Alkohol. Es wird nur zur Weihnachts- und Osterzeit gebraut.
- Das Villacher Zwickl ist ein untergäriges, helles, ungefiltertes Vollbier mit 11,8° Stammwürze und 5,0 % Vol. Alkohol.[12]
- Das Villacher Frühlingsbier ist ein untergäriges Leichtbier mit 7,9° Stammwürze und 3,3 % Vol. Alkoholgehalt.
- Das Villacher Senator ist untergäriges, kräftiges, feinherbes Spezialbier mit 18,8° Stammwürze und 5,5 % Vol. Alkohol.
- Das Villacher Hugo ist ein Mischgetränk aus Minze, Zitrone und Holunder mit 9,8° Stammwürze und 2,0 % Vol. Alkohol.[13]
- Das Villacher Pur wird mit Saphierhopfen gebraut, hat eine Stammwürze von 9,5° und 4,0 % Vol. Alkohol.[14]
- Das Villacher Oktoberbräu wird mit Karamelmalz gebraut, hat eine Stammwürze von 12,9° und 5,3 % Vol. Alkohol.[15]
- Das Villacher Radler ist ein Bier mit 10,8° Stammwürze und 2,4 % Vol. Alkohol[16]
- Das Villacher Radler Naturtrüb ist ein Radler mit leichter Trübung mit 9,8° Stammwürze und 2,0 % Vol. Alkohol[17]
- Das Villacher Pils ist eine dezente Bitternote und feinaromatischen Geschmack mit 11,7° Stammwürze und 4,9 % Vol. Alkohol[18]
- Das Villacher Bockbier ist eine saisonale Starkbierspezialität, die in der Weihnachtszeit verkauft wird mit 16,4° Stammwürze und 6,9 % Vol. Alkohol[19]
- Das Villacher Freilich ist das erste alkoholfreie Bier Kärntens
Tochterunternehmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- IVG Immobilienvermietungs GesmbH (zur Verwertung des nicht mehr betrieblich notwendigen Immobilienvermögens)[6]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Vereinigte Kärntner Brauereien AG. Eintrag in Der Brauereiführer von Michael Kranewitter.
- Geschichte auf der Website des Unternehmens
- Webpräsenz der Unternehmensgruppe Villacher Bier
- Webpräsenz Schleppe Brauerei
- Webpräsenz Piestinger Brauerei
- Frühe Dokumente und Zeitungsartikel zur Vereinigte Kärntner Brauereien in den Historischen Pressearchiven der ZBW
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Der Brauereiführer von Michael Kranewitter: Brauerei Piesting Getränkeindustrie GmbH ( vom 1. April 2010 im Internet Archive). Abgerufen am 1. April 2010.
- ↑ Piestinger Brauerei: Chronik. Abgerufen am 1. April 2010.
- ↑ a b ORF Kärnten: Villacher Brauerei feiert 150-Jahr-Jubiläum, 18. Juli 2008. Abgerufen am 5. April 2023.
- ↑ a b c d Unternehmenswebsite Villacher Bier: Neue Geschäftsführung der Vereinigten Kärntner Brauereien AG. Meilensteine. Presseaussendung, 12. Dezember 2008. Seite nicht mehr vorhanden am 21. Mai 2011.
- ↑ Website Stadt Villach: Erfolgsgeschichte "150 Jahre Villacher Brauerei": Tradition & Moderne in einem (Sud-)Haus ( vom 27. September 2009 im Internet Archive), 1. August 2008
- ↑ a b IVG Immobilienvermietungs GMBH Vereinigte Kärntner Brauereien Aktiengesellschaft ( vom 21. September 2011 im Internet Archive). Abgerufen am 1. April 2010.
- ↑ firmen abc: Vereinigte Kärntner Brauereien
- ↑ Villacher Bier gehört nun Brau Union auf ORF vom 14. November 2014, abgerufen am 14. November 2014.
- ↑ Villacher Brauerei kündigt 28 Mitarbeiter auf ORF vom 23. April 2024, abgerufen am 23. April 2024.
- ↑ Villacher Märzen. ( des vom 28. September 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Abgerufen am 7. November 2012.
- ↑ Villacher Dunkel. ( des vom 28. November 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Abgerufen am 7. November 2012.
- ↑ Villacher Zwickl. ( des vom 28. November 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Abgerufen am 7. November 2012.
- ↑ Villacher Hugo. ( des vom 15. November 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Abgerufen am 7. November 2012.
- ↑ Villacher Pur. ( des vom 28. November 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Abgerufen am 7. November 2012.
- ↑ Oktoberbräu. ( des vom 28. November 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Abgerufen am 7. November 2012.
- ↑ Villacher Radler ( des vom 20. Februar 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Villacher Radler naturtrüb ( des vom 20. Februar 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Villacher Pils ( des vom 20. Februar 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Villacher Bockbier ( des vom 20. Februar 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.