Villa Kienlin – Wikipedia
Die Villa Kienlin an der Mörikestraße 7–9 in Stuttgart ist eine denkmalgeschützte Villa im „französischen Neubarockstil“[1] und mit „herrschaftlichem Neubarockdekor“[2]. Sie ist ein „typisches herrschaftliches Villenanwesen des Späthistorismus nach 1890“.[3]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gebäude wurde von 1891 bis 1892 nach Plänen der Stuttgarter Architekten Ludwig Eisenlohr und Carl Weigle für den Geheimen Kommerzienrat Albert Kienlin, Fabrikant in Esslingen, gebaut. Für den Bau zeichnete Carl Weigle verantwortlich. Er entwarf ein groß angelegtes Wohnhaus mit zwei Stockwerken, einen Remisenbau und einen Garten mit Laubengang und Terrasse. Die Villa und Remisen erhielten eine Verkleidung aus hellem Sandstein. Die Fassaden sind durch Fensterachsen und rustizierte Lisenen gegliedert. An der Straßen-, Garten- und Hofseite haben die Fassaden ausgeprägte Mittelachsen. Die Mittelrisalite an der Straßen- und Gartenseite zeigten „hohe französische Dächer“.[2] Der Haupteingang befindet sich im Risaliten an der Mörikestraße. Dieser zeigt Rundbogengiebel, Pilaster, eine Initialkartusche mit der Initiale „K“ für Kienlin und einen Sprenggiebel mit Zwerchhaus.
Bilder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Villa Kienlin, Portal
- Villa Kienlin, Haustür
- Hauptgebäude (Mörikestraße 9), 2011
- Remise (Mörikestraße 7), 2011
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wilhelm Kick (Hrsg.): Moderne Neubauten, Jg. 2 (1898), Tafel 45.
- Wilhelm Kick (Hrsg.): Moderne Neubauten, Jg. 1 (1895), Tafel 28.
- Annette Schmidt: Ludwig Eisenlohr. Ein architektonischer Weg vom Historismus zur Moderne. Stuttgarter Architektur um 1900 (Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Stuttgart; Band 98). Verlag Hohenheim, Stuttgart 2006, S. 282–285 [Nr. 49 Villa Kienlin], ISBN 3-89850-979-6 (zugl. Dissertation, Universität Stuttgart 2005).
- Christine Breig: Der Villen- und Landhausbau in Stuttgart 1830–1930. Ein Überblick über die unterschiedlichen Umsetzungen und Veränderungen des Bautypus „Villa“ in Stuttgart (Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Stuttgart; Bd. 84). Verlag Hohenheim, Stuttgart 2000, S. 377–378, ISBN 3-89850-964-8 (zugl. Dissertation, Universität Stuttgart 1998)
- Georg Dehio (Begr.), Dagmar Zimdars (Bearb.): Baden-Württemberg, Bd. 1: Regierungsbezirke Stuttgart und Karlsruhe (Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler). Deutscher Kunstverlag, München 1993, S. 768, ISBN 3-422-03024-7.
- Manfred Schempp: Wohnen in Stuttgart. In: Hans Schleuning (Hrsg.): Stuttgart-Handbuch. Theiß´, Stuttgart 1985, S. 390–456. Dazu S. 414, ISBN 3-8062-0376-8.
- Stadt verkauft weiteres Villenanwesen. In: Stuttgarter Zeitung, Nr. 33 (2002), S. 25.
- Architektonische Rundschau. Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst, Bd. 10 (1894), Heft 10, Tafel 77; Heft 11, Tafel 86.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Koordinaten: 48° 46′ 1,3″ N, 9° 10′ 4,9″ O