Vilmos Zsolnay – Wikipedia
Vilmos Zsolnay (* 19. April 1828 in Pécs; † 23. März 1900 ebenda) war ein ungarischer Keramikkünstler und Großindustrieller.
Biografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Obwohl er Maler werden wollte, übernahm er dem Wunsch seines Vaters folgend 1853 das Familienunternehmen, die 1852 gegründete Zsolnay Porzellanmanufaktur, und zehn Jahre später die Lehmwarenfabrik seines Bruders. Während er die Manufaktur ausbaute, ist er bildender Künstler geblieben. Besonders wichtig war ihm die Entwicklung neuer Keramikmaterialien. Seine Erfindungen sind die Porzellanfayence und der zur Dekoration von Gebäuden verwendete, gefrierfeste Pyrogranit.
Zusammen mit Vince Wartha entwickelte er die Lüster-Technik mit Eosin zur Verfeinerung der Keramiken. In seiner Fabrik wandte er dieses Verfahren als erster an Schmuckgegenständen an. Ab 1873 war er mit dieser Erfindung in inländischen und ausländischen Ausstellungen erfolgreich. Als Höhepunkt seiner Karriere erhielt er Goldmedaillen bei der Pariser Weltausstellung 1878 und wurde in die französische Ehrenlegion aufgenommen. Später erhielt er den Franz-Joseph-Orden sowie die Ehrenbürgerschaft der Stadt Pécs.
Als Designer war er der erste bedeutende Arbeitgeber für bildende Künstler, wie z. B. Ármin Klein. Wichtige Architekten seiner Zeit verwendeten mit Vorliebe die Gebäudekeramik von Zsolnay, darunter:
- Imre Steindl
- Ödön Lechner
- Aladár Árkay
- Flóris Korb
- Kálmán Giergl
- Béla Lajta
- Samu Pecz
- Frigyes Schulek
Nach seinem Tod führte sein Sohn Miklós Zsolnay die Manufaktur fort, in der er bereits zu Lebzeiten des Vaters eine entscheidende Rolle spielte. Seine letzte Ruhestätte fand Vilmos Zsolnay in einem Mausoleum, das Miklós Zsolnay auf einem Hügel unmittelbar nördlich der Fabrik errichten ließ.
Die Fabrik ist heute noch in Betrieb. Nach der Verstaatlichung erhielt sie den Namen Pécsi Porcelángyár („Pécser Porzellanfabrik“). Sie ist für die Fertigung künstlerischer Keramiken und die Verarbeitung von Eosin bekannt.
Galerie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der Zsolnay-Brunnen in Pécs
- Der Zsolnay-Brunnen in Pécs (Ausschnitt)
- Der Brunnen mit dem Gebäude der Barmherzigen Brüder von Maria Hilf im Hintergrund
- 16 m hohes Denkmal für in den Jahren 1809/1810 gefallene französische Soldaten
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Homepage der Zsolnay Porcelánmanufaktúra. Zsolnay Porcelánmanufaktúra Zrt., 31. März 2008, archiviert vom am 8. Februar 2007; abgerufen am 20. März 2008 (deutsch, Infos zur Geschichte der Familie Zsolnay und zur Manufaktur sowie aktuelle Mitteilungen).
- Die Vilmos Zsolnay Statue. Pécs.portal, archiviert vom am 17. Februar 2013; abgerufen am 20. November 2008 (deutsch).
- Farbenfreude und Exotik. Ungarische Jugendstilkeramik der Manufaktur Zsolnay, Pécs. (pdf; 101 kB) Janus Pannonius Museum Pécs, S. 4, abgerufen am 20. November 2008 (deutsch, Auszüge der Ausstellungsdidaktik).
- Mehr als 150 Jahre Porzellan aus Zsolnay-Tradition die verpflichtet. Ungarninfo, 11. Februar 2006, abgerufen am 20. November 2008 (deutsch).
Personendaten | |
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NAME | Zsolnay, Vilmos |
KURZBESCHREIBUNG | ungarischer Keramikkünstler und Großindustrieller |
GEBURTSDATUM | 19. April 1828 |
GEBURTSORT | Pécs |
STERBEDATUM | 23. März 1900 |
STERBEORT | Pécs |