Vin de Mia Trix – Wikipedia

Vin de Mia Trix
Allgemeine Informationen
Herkunft Kiew, Ukraine
Genre(s) Death Doom, Progressive Metal, Funeral Doom
Gründung 2007
Aktuelle Besetzung
Gesang
Andriy Tkachenko
Gitarre
Serge Pokhvala (seit 2008)
Gesang, Akustikgitarre, E-Bass
Oleksandr Vinogradov (seit 2009)
Schlagzeug
Igor Babayev (seit 2013)
Gitarre
Yuriy Sirenko (seit 2017)
Ehemalige Mitglieder
Schlagzeug
Victor (bis 2012)
Gitarre
Sergey (bis 2010)

Vin de Mia Trix ist eine 2007 in Kiew gegründete progressive Death-Doom- und Funeral-Doom-Band.

Vin de Mia Trix wurde 2007 von dem Gitarristen Serge Pokhvala in Kiew gegründet. Ursprünglich plante Pokhvala mit Vin de Mia Trix ein Funeral-Doom-Soloprojekt in Anlehnung an Urna und Until Death Overtakes Me zu gestalten.[1] Im Winter 2008/2009, stießen der Sänger Andriy Tkachenko und der Bassist Oleksandr Vinogradov zum Projekt. Gemeinsam bildeten die drei Musiker das Kerntrio von Vin de Mia Trix und prägten die musikalische Ausrichtung, hin zu einem progressiven Death Doom. In den ersten Jahren spielte die Gruppe zwei Demos und die über Satanarsa Records veröffentlichte EP El Sueño de la Razon Produce Monstruos und trat im März 2011 beim Festival Doom Over Kiev mit Saturnus, Mental Torment, Autumnia und The Sullen Route auf.[2] Ein Auftritt in Charkiw aus dem Jahr 2010 wurde einig Jahre später als Musikkassette veröffentlicht.

Die EP El Sueño de la Razon Produce Monstruos erfuhr wohlwollende und anerkennende Rezeption. Zukünftige Veröffentlichungen könnten „einige fantastische Überraschungen“ bieten, schrieb Dominik Sonders für Doom-Metal.com. „Kinderkrankheiten“ dieser frühen Veröffentlichung lägen überwiegend in der Produktion.[3]

Once Hidden from Sight

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Bis zu den Aufnahmen des 2013 veröffentlichten Debüts Once Hidden from Sight, stieß der Schlagzeuger Igor Babayev zu Vin de Mia Trix, wodurch die Band eine höhere musikalische Dynamik entwickeln konnte.[1] Once Hidden from Sight erschien am 26. August 2013 als Albumdebüt der Band über Solitude Productions und Hypnotic Dirge Records.

Das Album wurde international rezensiert. Lediglich für das Rumzine schrieb Dagon, es sei eine Veröffentlichung von „krasser Nicht-Originalität und starker Unterdurchschnittlichkeit“,[4] die weiteren Beurteilungen variierten von durchschnittlichen bis zu positiven Wertungen. Man müsse sich „Zeit nehmen, um die einzelnen Facetten heraushören zu können,“ dann erweise sich das Album als „sehr gelungene Zusammenstellung“ schrieb Goremented für Exterminal.[5] Auch für das italienische Webzine Aristocrazia wurde von Dope Fiend auf eine notwendige Beschäftigung mit der Musik verwiesen.[6] Mehrfach wurde in Rezensionen vorhandenes, nicht ausgeschöpftes Potential angesprochen,[7][8] und eine zu große Nähe zu My Dying Bride attestiert.[4][9] Stefano Cavanna von In Your Ears hielt solchen Urteilen entgegen, dass insbesondere die letzten Titel des Albums ein Beleg dafür seien, dass die Band bereits als Größe im Genre gesehen werden müsse.[10]

Gegenüber solchem Lob stand die für Ave Noctem verfasste Kritik das Album sei zu oft zu generisch, vorausschaubar und gering emotionalisierend. Dennoch sei es „ein vielversprechendes und Talent demonstrierendes Debüt“ einer Band die den Wunsch hege „die Dinge aufzumischen“, und von der sich Rezensent Gizmo erhoffte die Umsetzung „beim nächsten Mal besser zu hören“.[11] Bei einem besseren Gesamturteil wurden in einer für Rockfreaks verfassten Rezension ähnliche Kritikpunkte ausgemacht. So erweise sich das Album als Hinweis auf das Potential der Band, jedoch hätten „viele Dinge, möglicherweise viel besser ausfallen können.“[7]

„VIN DE MIA TRIX haben zwar generell den Dreh raus, allerdings erreichen die Jungs auf „Once Hidden From Sight“ zu keiner Minute die Klasse, welche sie von der Konkurrenz abzuheben vermag. Schade, denn im Kern hätten die Musiker definitiv das Potential. Es fehlt nur noch an einer etwas spannenderen und fesselnderen Ausführung ihrer Ideen.“

Florian für Metal.de über Once Hidden from Sight[12]

An anderen Stelle wurde Once Hidden from Sight hohe Beurteilung zuteil. Als Album „mit unglaublich starkem Songwriting, extravaganter Phrasierung und hervorragend präsentierten kontrastreichen Phasen“ erfände Vin de Mia Trix mit Once Hidden from Sight kein Genre neu, erweise sich jedoch als besonders starkes Album, schrieb hingegen Robert für The Sonic Sensory.[13] Andere Rezensenten bemängelten Nuancen wie einzelne Effekte oder geringe Härte. Mike Liassides besprach Once Hidden from Sight für Doom-Metal.com, als „solide und intelligente Interpretation eines modernen Death Doom“ und kritisierte den genutzten Geräuscheffekt einer springenden Langspielplatte.[14] Chaim Drishner von Chronicles of Chaos schrieb, es sei „ein gekonnt abgerundetes, hochprofessionelles und interessantes Album, dessen Qualitäten im Überfluss vorhanden“ wären, bemängelte fehlende Härte und Riffs und nannte die Band „My Dying Bride lite“.[9]

Live in Kharkiv und Split-Album

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Nach der Veröffentlichung und der internationalen Beachtung arbeitete Vin de Mia Trix an weiterem Material, veröffentlichte 2015 die einen Auftritt aus dem Jahr 2010 dokumentierende Musikkassette Наживо у Харкові / Live in Kharkiv und trat gelegentlich Live in Erscheinung.[15][16] Mike Liassides lobte das Live-Album als „unterhaltsame Retrospektive und ergänzende Veröffentlichung“ für Menschen, die bereits einen Zugang zur Band besäßen.[17] Zu dem, bereits 2014 angekündigten,[15] 2016 veröffentlichten Split-Album mit Nethermost schrieb Liassides, dass Vin de Mia Trix eine deutlich verbesserte Produktion zeige, was er als die letzte Hürde der Band zur herausragenden Qualität wertete. Am Beispiel des Stücks Mother, einer Neueinspielung, der auf Once Hidden from Sight enthaltenen Stückes मातृ führt er aus, dass die Musik sich als eine „viel nuanciertere und vitalere Darbietung“ mit „weitaus mehr Tiefe“ erweise. „Fast so, als ob die Albumversion als eine frühe Demoversion angesehen werden könnte.“[18] Eine Ursache für die Verbesserung im Klang lag in der Zusammenarbeit mildem Tontechniker Marco Santiny, Zeder von Seiten Nethermost in das Split-Album involviert wurde.[16]

Mit dem im Jahr 2017 über Hypnotic Dirge Records veröffentlichtem Album Palimpsests schloss Vin de Mia Trix einen Prozess ab, der bereits während der Entstehung des Debüts begonnen hatte. Stücke des Konzeptalbums wurden von der Band größtenteils 2011 gespielt, geschrieben und geprobt. Pharmakos sogar 2009.[16] Das Album über Archetypen, als „Geschichten und Charaktere, die so tief innen kollektiven Unterbewusstsein existieren und so bedeutend und einflussreich sind, dass sie in der Mythologie unterschiedlicher Völker und Kulturen auftauchen.“[19]

„Konzepte wie Wiedergeburt durch Aufopferung, von den Göttern gestohlenes Wissen oder die große reinigende Flut sind überall vom Hinduismus über die antiken griechischen Mythen bis zum Christentum zu finden was ihre Bedeutung in der Gestaltung von Gesellschaften und Zivilisationen belegt. Diese Geschichten werden bis heute erzählt, und hier erzählen wir sie noch einmal, um den ewigen Kreislauf zu ergänzen.“

Vin de Mia Trix über Palimpsests auf Bandcamp[19]

Der Gesang wurde unter der Leitung von Viacheslav Shinkarenko in den MetalWorks Studios in Kiew aufgenommen. Die Musik hingegen in den MuzProduction UA Studios in Lwiw. Oleg Rubanov von der Band Kroda begleitete die Schlagzeugaufnahme. Die restliche Produktion übernahm die Band in Eigenregie. Damon Good von Mournful Congregation übernahm die Abmischung sowie das Mastering in seinem Studio The Cave Studio in Adelaide. Das am 31. Mai 2017 veröffentlichte Album erfuhr international breite und höchst lobende Resonanz.[20] So widmete sich Cody Davis dem Album in seiner für Metal Injection verfassten Funeral-Friday-Kolumne und beschrieb es als rundum „lohnende Zeitinvestition“ mit einem herausragenden „Triumphgefühl“.[21] Für Doom-Metal.com vergab Mike Liassides die höchst mögliche Benotung und beschrieb es als etwas „einzigartiges und völlig einnehmendes.“ Ein Album, das sich als „ein herausragendes Werk, auf allen Ebenen“ erweise.[22] Für Ave Noctem verglich Pete Woods Palimpsests mit dem, von dem Webzine 2013 deutlich kritisch beurteilten, Debüt und sah einen Qualitätssprung. Und „Menschen, die sich nur den Kauf eines Albums im Monat gönnen,“ sollten mit dieser Veröffentlichung „garantiert auf Ihre Kosten“ kommen.[23] Als „absolut atemberaubendes Album“ und „ein schrecklich beeindruckendes Meisterwerk“ schrieb Nigel Holloway für Transcending Obscurity Records, sei Palimpsests „eine regelrechte Odyssee voller Texturen, reichhaltiger Emotionen und düsterer Atmosphäre“, die „man einfach erlebt haben muss.“[24]

Für die EP Waves~Stars nutzte Vin de Mia Trix einen Ausschnitt des Bildes Mondnacht am Dnepr von Archip Iwanowitsch Kuindschi.

Nach der Veröffentlichung des Albums stieß Yuriy Sirenko als zweiter Gitarrist zur Gruppe. Weitere Aktivitäten blieben vorerst rar. Nachdem die Musiker bereits 2014 die Annexion der Krim 2014 in einem Interview kritisiert hatten und von einem Aufleben des Kalten Kriegs sprachen,[15] engagierte sich die Band nach dem russischen Überfall auf die Ukraine 2022 in Form der Download-EP Waves~Stars, deren Erlös „in die Finanzierung der ehrenamtlichen Aktivitäten“ ihres Schlagzeugers fließen sollten. Dieser lieferte „Medikamente und lebensnotwendige Hilfsgüter an Zivilisten in der ganzen Ukraine, die unter Bombenanschlägen und Artillerieangriffen der russischen Armee gelitten haben.“[25]

Vin de Mia Trix spielt einen Crossover aus Death Doom, Funeral Doom und Progressive Metal, der im Death- und Funeral-Doom blieb, doch, über die Veröffentlichungen hin die experimentelle und progressive Seite verstärkte.[26] Als Einflüsse auf den Stil verweisen die Musiker auf My Dying Bride, Katatonia und Opeth, wobei Esoteric, Evoken, Pink Floyd und Mournful Congregation als weitere wichtige Inspirationen einzelner Bandmitglieder angeführt werden.[2] Solche Einflüsse werden ebenfalls in Besprechungen als Vergleichsgrößen und Assoziationen angeführt. So wird das Debüt der Band in Analogie zu My Dying Bride gesehen,[11] während das zweite Album mit dem Frühwerk von Opeth verglichen wird.[21] Die musikalische Breite sei dabei erstaunlich und variiere in den Assoziationen von Killing Joke über King Crimson zu Skepticism und mehr.[22]

„Tonnenschwer und und [sic!] von unendlicher Trauer geprägte Songs, die keine Aussicht auf Hoffnung oder Licht bieten. Schleppende Riffs verstärken Bombast und Schwere der Songs noch. Eine dichte musikalische Mauer baut sich auf, die man offensichtlich nicht durchdringen kann. Gemischt mit verschiedenen anderen musikalischen Genren (z.B. Blues, Death Metal) entsteht eine gewisse Abwechslung, die jedoch keineswegs die trübe Atmosphäre auflockert oder gar die Dunkelheit erhellt. Die cleanen Gesangspassagen verstärken Einsamkeit und Beklemmungen.“

Goremented für Exterminal über Once Hidden in Sight[5]

In Besprechungen als markantes Element hervorgehoben wurde das Gesangsrepertoire von Andriy Tkachenko. Dies beinhaltet neben „einigen exzellenten klaren Passagen“ tiefes Growling, harsches Shouting und helles Screaming. Ebenso erweise sich das Basspiel von Oleksandr Vinogradov als Besonderheit. Dabei sei es gleichgültig „ob es fantasievoll ätherisch im Licht tanze, in orientalisch angehauchten Groove gleite oder in dunkle und schwere Tiefen eintauche.“[22]

Einzelnachweise

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  1. a b Dominik Sonders: Interview With Vin de Mia Trix (2013). Doom-Metal.com, abgerufen am 24. Juni 2022.
  2. a b Interview With Vin de Mia Trix (2012). Doom-Metal.com, abgerufen am 24. Juni 2022.
  3. Dominik Sonders: Vin de Mia Trix: El Sueño De La Razon Produce Monstruos. Doom-Metal.com, abgerufen am 24. Juni 2022.
  4. a b Dagon: Vin de Mia Trix: Once Hidden from Sight. Rumzine, abgerufen am 24. Juni 2022.
  5. a b Goremented: Vin de Mia Trix: Once Hidden from Sight. Exterminal, abgerufen am 24. Juni 2022.
  6. Dope Fiend: Vin de Mia Trix: Once Hidden from Sight. Aristocrazia, abgerufen am 24. Juni 2022.
  7. a b MST: Vin de Mia Trix: Once Hidden from Sight. Rockfreaks, abgerufen am 24. Juni 2022.
  8. Martijn Korremans: Vin de Mia Trix: Once Hidden from Sight. Zware Metalen, abgerufen am 24. Juni 2022.
  9. a b Chaim Drishner: Vin de Mia Trix: Once Hidden from Sight. Chronicles of Chaos, abgerufen am 24. Juni 2022.
  10. Stefano Cavanna: Vin de Mia Trix: Once Hidden from Sight. In Your Ears, abgerufen am 24. Juni 2022.
  11. a b Gizmo: Vin de Mia Trix: Once Hidden from Sight. Ave Noctum, abgerufen am 24. Juni 2022.
  12. Florian: Vin de Mia Trix: Once Hidden from Sight. Metal.de, abgerufen am 24. Juni 2022.
  13. Robert: Vin de Mia Trix: Once Hidden from Sight. The Sonic Sensory, abgerufen am 24. Juni 2022.
  14. Mike Liassides: Vin de Mia Trix: Once Hidden from Sight. Doom-Metal.com, abgerufen am 24. Juni 2022.
  15. a b c Aleksey Evdokimov: DOOM QUIZ PART 4: EYE OF SOLITUDE, FATHER MERRIN, GRIMPEN MIRE, KYPCK, NARROW HOUSE, VIN DE MIA TRIX. No Clean Singing, abgerufen am 24. Juni 2022.
  16. a b c Mike Liassides: Interview With Vin de Mia Trix (2017). Doom-Metal.com, abgerufen am 24. Juni 2022.
  17. Mike Liassides: Vin de Mia Trix: Live in Kharkiv. Doom-Metal.com, abgerufen am 24. Juni 2022.
  18. Mike Liassides: Vin de Mia Trix / Nethermost. Doom-Metal.com, abgerufen am 24. Juni 2022.
  19. a b Vin de Mia Trix: Palimpsests. Bandcamp, abgerufen am 24. Juni 2022: „PALIMPSESTS is an album about archetypes, the stories and characters that exist deep inside our collective subconsciousness, stories so significant and influential that they appear in various peoples' and cultures' mythology. Concepts like rebirth through sacrifice, stealing knowledge from the gods, or the great cleansing flood can be found anywhere from Hinduism through Ancient Greek myths to Christianity, proving their importance in shaping societies and civilizations. These stories are told to this day, and here we retell them once again, adding to the eternal cycle.“
  20. Vin de Mia Trix: Palimpsests. Hypnotic Dirge Records, abgerufen am 24. Juni 2022.
  21. a b Cody Davis: Funeral Doom Friday - Vin de Mia Trix: Palimpsests. Metal Injection, abgerufen am 24. Juni 2022.
  22. a b c Mike Liassides: Vin de Mia Trix: Palimpsests. Doom-Metal.com, abgerufen am 24. Juni 2022.
  23. Pete Woods: Vin de Mia Trix: Palimpsests. Ave Noctem, abgerufen am 24. Juni 2022.
  24. Nigel Holloway: May 2017 Staff Highlights - Vin de Mia Trix: Palimpsests. Transcending Obscurity, abgerufen am 24. Juni 2022.
  25. Vin de Mia Trix: Waves~Stars. Bandcamp, abgerufen am 24. Juni 2022: „All proceeds from this EP will go to fund the volunteering activities of VdMT's drummer Ihor Babaiev. Since the beginning of Russia's full-scale invasion of Ukraine, Ihor has been delivering medicine and essential supplies to civilians around Ukraine who have suffered from bombings and artillery strikes by the Russian army.“
  26. Vin de Mia Trix. Doom-Metal.com, abgerufen am 24. Juni 2022.