Vogelsang (Odertal) – Wikipedia
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 11′ N, 14° 40′ O | |
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Oder-Spree | |
Amt: | Brieskow-Finkenheerd | |
Höhe: | 27 m ü. NHN | |
Fläche: | 5,86 km2 | |
Einwohner: | 720 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 123 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 15890 | |
Vorwahl: | 03364 | |
Kfz-Kennzeichen: | LOS, BSK, EH, FW | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 67 508 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | August-Bebel-Straße 18a 15295 Brieskow-Finkenheerd | |
Website: | www.amt-b-f.de | |
Bürgermeister: | Frank-Michael Schulze | |
Lage der Gemeinde Vogelsang im Landkreis Oder-Spree | ||
Vogelsang ist eine Gemeinde im Südosten von Brandenburg im Landkreis Oder-Spree. Sie wird vom Amt Brieskow-Finkenheerd verwaltet.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde liegt etwa 15 Kilometer südlich von Frankfurt (Oder) am Rande der Ziltendorfer Niederung.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vogelsang hat keine amtlich ausgewiesenen Ortsteile, bewohnten Gemeindeteile oder Wohnplätze.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Siedlungsgeschichte beginnt in der frühen Weichseleiszeit, wie ein Fund eines Faustkeils der mittleren Altsteinzeit in der Kiesgrube von Vogelsang beweist. Nördlich von Vogelsang fand sich eine ausgedehnte germanische Siedlung mit Eisenverhüttung, wie zahlreiche Rennofenschlacken belegen. Historisch wertvolle Funde, u. a. von Urnen und Gräbern, sind Zeugen einer frühen dichten Besiedelung des heutigen Gemeindegebiets. Die spätmittelalterliche Bevölkerung muss dagegen einen hohen Anteil an Sorben gehabt haben, da Vogelsang den höchsten Anteil sorbischer Gewannflurnamen der Region aufweist.[3]
Am 25. Juni 1327 erwarb das Kloster Neuzelle fünf Hufen „zume Vogelsange“.[4] Der Ortsname variiert stark, 1345 „der Vogilsang“, 1416/26 „Vogilsangk“, 1547 „Dorff Fogelsangk“, 1562 „Fogelgesangk“ und ab 1654 in der heutigen Schreibweise „Vogelsang“. Der Ortsname lässt auf eine waldreiche Umgebung der Ortschaft mit vielen Singvögeln schließen, zumal es keinen niedersorbischen Ortsnamen gibt.[5]
Im Zweiten Weltkrieg wurde nahe Vogelsang ein Einheitskraftwerk errichtet, um die in der Umgebung angesiedelte Rüstungsindustrie mit Elektroenergie zu versorgen. Im Februar 1945 hat die Rote Armee im Kraftwerk einen Brückenkopf errichtet, der bis zum April bestand. In Folge der Kämpfe um den Brückenkopf wurde Vogelsang fast völlig zerstört.[6]
Vogelsang gehörte seit 1817 zum Kreis Guben in der Provinz Brandenburg. Zwischen 1950 und 1957 war Vogelsang Ortsteil von Fürstenberg (Oder)[7] und gehörte ab 1952 zum Kreis Eisenhüttenstadt-Land im DDR-Bezirk Frankfurt (Oder). Seit 1993 liegt die Gemeinde im brandenburgischen Landkreis Oder-Spree.
Bevölkerungsentwicklung
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Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[8][9][10], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindevertretung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeindevertretung von Vogelsang besteht aus zehn Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 73,9 % zu folgendem Ergebnis:[11]
Partei / Wählergruppe | Stimmenanteil | Sitze |
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Freie Wählergemeinschaft Vogelsang | 81,2 % | 8 |
Einzelbewerber Markus Benkenstein | 15,2 % | 1 |
SPD | 3,7 % | – |
Der Stimmenanteil des Einzelbewerbers Markus Benkenstein entspricht zwei Sitzen, daher bleibt ein Sitz in der Gemeindevertretung unbesetzt.
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1998–2008: Dieter Schulze[12]
- 2008–2024: Nils-Hagen Giesa (Freie Wählergemeinschaft Vogelsang)[13]
- seit 2024: Frank-Michael Schulze (Freie Wählergemeinschaft Vogelsang)
Schulze wurde bei der Bürgermeisterwahl am 9. Juni 2024 mit 72,2 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren[14] gewählt.[15]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wappen wurde am 13. Februar 2006 genehmigt.
Blasonierung: „In Rot aus einem goldenen Schildfuß, belegt mit einem blauen Wellenbalken, wachsend ein dreiblättriger goldener Eichenzweig auf dem zwei einander zugewandte und singende silberne Vögel sitzen.“[16]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gefallenendenkmal
- Kraftwerksruine des Wernerwerk (Kraftwerk Vogelsang).
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vogelsang liegt eingeklemmt zwischen der Oder und dem Industriegebiet von ArcelorMittal. Der Bahnhof der Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn lag ca. 1500 m vom Ort entfernt, wird aber nicht mehr bedient. Über die Landesstraße L 372 Ist Vogelsang nur von Norden über Ziltendorf oder von Süden über Eisenhüttenstadt zu erreichen.
Der Plan für eine Oderbrücke in der Nähe von Vogelsang wird nicht mehr verfolgt.[17]
Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wolfgang Cajar (* 1935), Heimatforscher
Quellenangaben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2023 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
- ↑ Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Gemeinde Vogelsang
- ↑ Museum für Ur- und Frühgeschichte Potsdam: Veröffentlichungen des Museums für Ur- und Frühgeschichte Potsdam, Band 22. VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, S. 135ff.
- ↑ Eisenhüttenstadt und seine Umgebung (= Werte unserer Heimat. Band 45). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1986, S. 88.
- ↑ Klaus-Dieter Gansleweit: Untersuchungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte der nordöstlichen Niederlausitz. Die Flur- und Ortsnamen im Bereich des früheren Stiftes Neuzelle (= Deutsch-slawische Forschungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte, Band 34). Akademie-Verlag, 1982, S. 247.
- ↑ Axel Drieschner, Barbara Schulz: Denkmal oder Altlast? Eine Kraftwerksruine in Eisenhüttenstadt erzählt von Rüstungswirtschaft, Zwangsarbeit und Krieg. In: kunsttexte e. V. (Hrsg.): kunsttexte.de. Nr. 2. Berlin 2002 (hu-berlin.de [PDF]).
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Oder-Spree. S. 37
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Oder-Spree. S. 30–33
- ↑ Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
- ↑ Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
- ↑ Ergebnis der Kommunalwahl am 9. Juni 2024
- ↑ Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Oder-Spree ( vom 12. April 2018 im Internet Archive)
- ↑ Kommunalwahlen im Land Brandenburg am 28.09.2008. Bürgermeisterwahlen, S. 10
- ↑ Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
- ↑ Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 9. Juni 2024
- ↑ Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
- ↑ Ulrich Thiessen: Verkehrsminister Beermann: Doch keine Oderbrücke nördlich von Eisenhüttenstadt. 18. Juni 2020, abgerufen am 31. Juli 2020.