Wörth (Landkreis Erding) – Wikipedia

Wappen Deutschlandkarte
Wörth (Landkreis Erding)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Wörth hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 15′ N, 11° 54′ OKoordinaten: 48° 15′ N, 11° 54′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Erding
Verwaltungs­gemeinschaft: Hörlkofen
Höhe: 495 m ü. NHN
Fläche: 21,05 km2
Einwohner: 4483 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 213 Einwohner je km2
Postleitzahl: 85457
Vorwahlen: 08122, 08123, 08121
Kfz-Kennzeichen: ED
Gemeindeschlüssel: 09 1 77 144
Gemeindegliederung: 15 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Erdinger Straße 8a
85457 Wörth
Website: www.woerth.info
Erster Bürgermeister: Thomas Gneißl (ÜPWG)
Lage der Gemeinde Wörth im Landkreis Erding
KarteOberdingEittingBerglernLangenpreisingMoosinningErdingBockhorn (Oberbayern)Taufkirchen (Vils)DorfenSankt Wolfgang (Oberbayern)LengdorfWartenberg (Oberbayern)Kirchberg (Oberbayern)HohenpoldingSteinkirchen (Oberbayern)Inning am HolzFraunbergIsenFinsingWalpertskirchenForsternNeuchingOttenhofenPastettenBuch am BuchrainWörth (Landkreis Erding)Landkreis Mühldorf am InnLandkreis EbersbergMünchenLandkreis MünchenLandkreis LandshutLandkreis Freising
Karte
Kirche St. Petrus und Pfarrhaus in Wörth

Wörth ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Erding. Sie ist Teil der Verwaltungsgemeinschaft Hörlkofen.

Wörth liegt in der Region München im Tal der Sempt zwischen der Kreisstadt Erding und Markt Schwaben (jeweils 8 km entfernt) sowie 22 km westlich von Dorfen, 21 km südlich vom Flughafen München, 23 km nördlich von Ebersberg und rund 33 km von der Landeshauptstadt München entfernt.

Gemeindegliederung

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Es gibt 15 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Die einzige Gemarkung ist Wörth.[4]

Bis zur Gemeindegründung

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Wörth wurde im Jahre 788 zum ersten Mal als „Weride“ erwähnt (althochdeutsch für ‚wasserumspültes Land‘).[5] Im 12. Jahrhundert waren Ministeralien der Bischöfe von Freising im Ort ansässig. Der Bischof bzw. das Domkapital von Freising waren bis zur Säkularisation 1803 bedeutende Grundherren. Der Ort gehörte zum Rentamt Landshut und zum Landgericht Erding des Kurfürstentums Bayern, Grundherren war bis zur Säkularisation 1803 der Bischof von Freising.

Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. Wörth konnte seine 1200-Jahr-Feier im Jahr 1988 begehen.

Am 27. März 2016 wurde die Pfarrkirche St. Peter durch einen Brand beschädigt.[6]

Verwaltungsgemeinschaft

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1978 bildeten die Gemeinden Wörth und Walpertskirchen die Verwaltungsgemeinschaft Hörlkofen. Im Jahr 2000 wurde die Dorfmitte von Hörlkofen neu gestaltet. Dort wurde auch ein neues Dienstgebäude der Verwaltungsgemeinschaft angesiedelt.

Einwohnerentwicklung

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Gemäß Bayerischem Landesamt für Statistik haben sich die Einwohnerzahlen jeweils zum 31. Dezember eines Jahres wie folgt entwickelt:[7]

Jahr Einwohner
1960 1811
1970 2277
1980 2690
1990 3112
1995 3886
2000 4384
2005 4517
Jahr Einwohner
2006 4470
2007 4471
2008 4450
2009 4488
2010 4467
2011 4338
2012 4358
Jahr Einwohner
2013 4376
2014 4355
2015 4403
2016 4437
2017 4414
  • Seit 1972, dem Jahr der Gemeindereform, hat sich die Einwohnerzahl bis 2015 um 1946 Personen erhöht. Das entspricht einem Wachstum von 79,20 Prozent. In den letzten zehn Jahre schrumpfte die Einwohnerzahl um 1,50 Prozent. In den letzten fünf Jahren nahm sie um 1,50 Prozent zu.

Der Gemeinderat von Wörth besteht aus dem Ersten Bürgermeister und 16 gewählten Mitgliedern. Die Gemeinderatswahl am 15. März 2020 führte zu folgendem Ergebnis:[8]

  • CSU: Stimmenanteil 20,6 %, 3 Sitze,
  • SPD: Stimmenanteil 18,0 %, 3 Sitze
  • Grüne: Stimmenanteil 20,1 %, 3 Sitze
  • Überparteiliche Wählergemeinschaft: Stimmenanteil 41,3 %, 7 Sitze

Erster Bürgermeister ist Thomas Gneißl (ÜPWG).

Wappen und Flagge

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Blasonierung: „In Gold ein erhöhter, aufrechter und ein gesenkter, gestürzter blauer Wellensparren, die einen schwebenden, rot gekrönten Mohrenkopf einschließen.“[9]

Das Wappen der Gemeinde Wörth wurde am 20. Februar 1967 festgelegt.

Neben dem Wappen führt die Gemeinde eine Flagge mit den Farben Gelb-Blau-Gelb.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Es gab 2019 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe keine und im Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe 98 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 145 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 2039. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen, im Bauhauptgewerbe vier Betriebe. Im Jahr 2016 bestanden zudem 39 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von insgesamt 1214 ha, davon waren 982 ha Ackerfläche und 232 ha Dauergrünfläche.

Durch die Gemeinde verlaufen die Bahnstrecken München–Simbach und Markt Schwaben–Erding. An der Bahnstrecke München–Simbach liegt im Ortsteil Hörlkofen der Bahnhof Hörlkofen, der am 1. Mai 1871 eröffnet wurde.[10] Heute halten in Hörlkofen im Stundentakt Regionalbahnen der Südostbayernbahn.

An der Bahnstrecke Markt Schwaben–Erding befindet sich der am 1. Juni 1890 eröffnete Haltepunkt St. Koloman. Von 1921 bis 1971 war zudem ein Haltepunkt in Wifling vorhanden. Der Haltepunkt St. Koloman ist seit 1972 in das Netz der S-Bahn München und den Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) integriert.[11] Er wird im 20/40-Minuten-Takt durch die S-Bahn-Linie S 2 bedient, die von Petershausen und Altomünster über München und Markt Schwaben nach Erding führt.

Die Gemeinde liegt im Tarifgebiet des Münchner Verkehrs- und Tarifverbunds (MVV). An das Busnetz des Verkehrsverbunds ist die Gemeinde durch zwei Buslinien angeschlossen. Die Linie 445 verkehrt von Ebersberg über Hohenlinden, Forstern, Pastetten, Hörlkofen und Wörth nach Erding. Die Buslinie verkehrt nur von Montag bis Freitag im Zweistundentakt. Die andere Linie ist ein Ruftaxi des MVVs mit der Liniennummer 5670. Die Linie verkehrt von Walpertskirchen über Wörth nach Erding. Sie verkehrt nur an Freitagen und Samstagen.[12]

Im Jahr 2020 gab es folgende Einrichtungen:

  • Zwei Kindergärten mit zusammen 343 genehmigten Kindergartenplätzen und 245 Kindern
  • Zwei Volksschulen mit zusammen 17 Lehrern und 226 Schülern (Schulhjahr 2019/20)
Commons: Wörth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Wörth in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 31. Dezember 2017.
  3. Gemeinde Wörth, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 18. Dezember 2021.
  4. Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 17. Februar 2022, archiviert vom Original am 2. Februar 2021; abgerufen am 7. Mai 2022.
  5. Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon bayerischer Ortsnamen: Herkunft und Bedeutung; Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz. C.H.Beck, München 2006, ISBN 3-406-55206-4, S. 307.
  6. pfarrei-woerth.de: Informationen zur Kirchensanierung (Memento vom 30. September 2018 im Internet Archive)
  7. Bayerisches Landesamt für Statistik - GENESIS-Online. 12. August 2024, abgerufen am 12. August 2024.
  8. Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Wörth - Übersicht. Abgerufen am 18. März 2020.
  9. Eintrag zum Wappen von Wörth (Landkreis Erding) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  10. Reinhard Wanka, Wolfgang Wiesner: Die Hauptbahn München–Simbach und ihre Zweigbahnen. Bufe-Fachbuch-Verlag, Egglham 1996, ISBN 3-922138-59-4, S. 10.
  11. Reinhard Wanka, Wolfgang Wiesner: Die Hauptbahn München–Simbach und ihre Zweigbahnen. Bufe-Fachbuch-Verlag, Egglham 1996, ISBN 3-922138-59-4, S. 170–175.
  12. Liniennetz vom Landkreis Erding. (PDF; 727 kB) In: mvv-muenchen.de. Münchner Verkehrs- und Tarifverbund, archiviert vom Original am 1. April 2013; abgerufen am 14. März 2013.