Wadi an-Nasara – Wikipedia

وادي النصارى / Wādī an-Naṣārā
Wadi an-Nasara
Wadi an-Nasara (Syrien)
Wadi an-Nasara (Syrien)
Koordinaten 34° 45′ N, 36° 19′ OKoordinaten: 34° 45′ N, 36° 19′ O
Basisdaten
Staat Syrien
Gouvernement Homs
Einwohner 150.000
Zweitina
Maschta Azar

Das Wadi an-Nasara, in deutscher Übersetzung Tal der Christen genannt (arabisch وادي النصارى, DMG Wādī an-Naṣārā, griechisch Κοιλάδα των Χριστιανών Koiláda tōn Christianṓn), ist ein Gebiet im westlichen Syrien nahe der Grenze zu Libanon, das zum Gouvernement Homs gehört. Die rund 150.000 Bewohner sind großenteils arabische Christen, die der Griechisch-Orthodoxen Kirche von Antiochien angehören. Bis zum Bürgerkrieg in Syrien war das Tal ein bedeutendes touristisches Ziel.

Das Tal der Christen umfasst 27 nahezu in Gänze christliche Dörfer. Darüber hinaus gibt es in der Region vier Dörfer, deren Bevölkerung großenteils aus Alawiten besteht. Als einziges Dorf der Region hat das um die Ritterburg Krak des Chevaliers liegende und knapp 9000 Einwohner zählende Qalʿat al-Ḥuṣn (arabisch قلعة الحصن, „Zitadelle der Festung“) eine weit überwiegend sunnitisch muslimische Bevölkerung und lediglich rund 300 christliche Einwohner, so dass es in dem Ort nur ein einziges christliches Gotteshaus gibt, die melkitisch-griechisch-katholische Mariä-Himmelfahrts-Kirche Haret Saraya.[1][2][3]

Sehenswürdigkeiten

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Neben dem nahe gelegenen Krak des Chevaliers erfreut sich insbesondere das in Humaira bei Marmarita gelegene Sankt-Georgs-Kloster Deir Mar Georges (arabisch دير مار جرجس, DMG Dair Mār Ǧirǧis) der Griechisch-Orthodoxen Kirche von Antiochien größerer Bekanntheit.

Im syrischen Bürgerkrieg

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Während der dem Tal der Christen benachbarte Krak des Chevaliers und das um ihn herum liegende sunnitische Dorf Qalʿat al-Ḥuṣn nahe der Grenze zu Libanon bereits am Anfang des Bürgerkriegs 2011 von Rebellen eingenommen wurden und erst am 20. März 2014 wieder in Regierungshand fielen, gelang es den islamistischen Aufständischen nicht, das Tal der Christen unter ihre Kontrolle zu bringen. In den Jahren 2013 und 2014 gab es heftige Kämpfe, in denen Angriffe des Daesch (IS) und anderer islamistischer Gruppierungen abgewehrt wurden. So wurde das Tal während des Bürgerkriegs zu einem Zufluchtsort für christliche Flüchtlinge, wie sie bereits vor dem syrischen Bürgerkrieg aus Irak gekommen waren und nun unter anderem aus Homs, Aleppo und auch kleineren Orten wie Maalula und Sadad hierher kamen. Mehrere zehntausend christliche Flüchtlinge kamen hierher, darunter etwa ein Drittel der etwa 150.000 Christen Aleppos.[4][5] 2016 betrug die Zahl der christlichen Bewohner des Tals deshalb etwa 400.000.[6] Eine Delegation der kurhessischen Landeskirche mit Bischof Martin Hein kam im August 2019 zu dem Ergebnis, dass es angesichts von Wiederaufbau und aktiver Jugendarbeit der Kirche wieder eine zunehmend „positive Stimmung“ bei den Christen im Wadi al-Nasara gebe.[7]

Ortschaften im Tal der Christen

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Einzelnachweise

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  1. Bodo Bost: Das Martyrium der Christen von Homs. Die Tagespost, 10. Februar 2012.
  2. Heute ist ein Festtag: Feierliche Einweihung der Kirche in Haret Saraya, die 2012 von den Dschihadisten zerstört wurde. (Memento des Originals vom 30. September 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.christiansofsyria.org Kirche in Not / ACN International, Christians of Syria, 10. Oktober 2019.
  3. Die 300 Christen aus Qalʿat al-Husn. Kirche in Not / ACN Österreich, 11. April 2018.
  4. Kamal Sido: Syrien - Christen in Angst. Telepolis, 21. April 2019.
  5. Josué Villalon und Tobias Lehner: Syrien: Die barmherzigen Samariter im „Tal der Christen“. Ostkirchen Infoportal, 12. Juni 2018.
  6. Marie-Therese Knöbl: „Der Verlust unserer Jugend ist verheerend“. Ein Gespräch mit dem syrisch-orthodoxen Bischof Elias Toumeh über die Situation der Christen in seiner Heimat. Die Tagespost, 2. Oktober 2018.
  7. Bischof Hein: Christen in Syrien hoffnungsvoll. Evangelisch.de, 12. August 2019.