Wandajny – Wikipedia
Wandajny | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen
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Woiwodschaft: | Ermland-Masuren | |
Powiat: | Kętrzyn | |
Gmina: | Korsze | |
Geographische Lage: | 54° 8′ N, 21° 8′ O | |
Einwohner: | ||
Postleitzahl: | 11-430[1] | |
Telefonvorwahl: | (+48) 89 | |
Kfz-Kennzeichen: | NKE | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | DW 590: Barciany–Korsze ↔ Gudniki–Reszel–Biskupiec/DK 16/DK 57 | |
Wygoda → Wandajny | ||
Eisenbahn: | kein Bahnanschluss | |
Nächster int. Flughafen: | Danzig |
Wandajny (deutsch Wendehnen) ist ein kleiner Ort in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Er gehört zur Gmina Korsze (Stadt- und Landgemeinde Korschen) im Powiat Kętrzyński (Kreis Rastenburg).
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wandajny liegt in der nördlichen Mitte der Woiwodschaft Ermland-Masuren, 17 Kilometer nordwestlich der Kreisstadt Kętrzyn (deutsch Rastenburg).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf Wandein wurde Mitte des 14. Jahrhunderts gegründet und bestand vor 1945 aus einem großen Gut und einem Remontedepot.[2] Das Gut kam in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts in den Besitz der Familie von Groeben. Um 1880 wurde der Ort in den Amtsbezirk Langheim (polnisch Łankiejmy) im Kreis Rastenburg im Regierungsbezirk Königsberg in der preußischen Provinz Ostpreußen eingegliedert.[3] Im Jahre 1820 gab es in Wendehnen 16 Häuser und 114 Einwohner. 1848 starb der letzte Pächter der Familie von Dargitz, an die noch ein alter Grabstein erinnert. Im Jahre 1910 zählte der Gutsbezirk Wendehnen 156 Einwohner.[4]
Am 16. Februar 1914 vergrößerte sich der Gutsbezirk Wendehnen um die beiden Vorwerke Grützau (polnisch Gnojewo) und Sußnick (polnisch Suśnik), die aus dem Gutsbezirk Langheim (Łankiejmy) umgegliedert wurden.[3] Am 30. September 1928 schlossen sich die Landgemeinde Langheim, der Gutsbezirk Langheim und die beiden Vorwerke Grützau und Sußnick im Gutsbezirk Wendehnen zur neuen Landgemeinde Langheim zusammen, und am gleichen Tage wurde aus der Landgemeinde Heinriettenhof (polnisch Wygoda) und dem Gutsbezirk Wendehnen die neue Landgemeinde Wendehnen gebildet.[3] Das so gebildete „neue“ Wendehnen zählte 1933 insgesamt 261, 1939 noch 216 Einwohner.[5]
In Kriegsfolge wurde 1945 das gesamte südliche Ostpreußen an Polen überstellt. Wendehnen erhielt die polnische Namensform „Wandajny“ und ist heute eine Siedlung (polnisch Osada) innerhalb der Stadt- und Landgemeinde Korsze (Korschen) im Powiat Kętrzyński (Kreis Rastenburg), bis 1998 der Woiwodschaft Olsztyn, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.
Kirche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Evangelisch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis 1945 war Wendehnen in die evangelische Kirche Langheim[6] in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union eingegliedert. Heute gehören die wenigen evangelischen Einwohner Wandajnys zur Pfarrei Kętrzyn (Rastenburg) mit der Filialgemeinde in Bartoszyce (Bartenstein) innerhalb der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.
Katholisch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Wandajny errichtete im Jahre 1993 die Römisch-katholische Kirche eine Kapelle, die der Pfarrgemeinde in Łankiejmy im Erzbistum Ermland unterstellt wurde. Vor 1945 war Wendehnen der Pfarrei in Korschen im damaligen Bistum Ermland zugehörig.[2]
Schule
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahre 1928 bestand im 236 Einwohner zählenden Wendehnen eine einklassige Volksschule.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wandajny liegt an der verkehrsreichen Woiwodschaftsstraße 590, die von Barciany (Barten) über Korsze (Korschen) und Reszel (Rößel) bis nach Biskupiec (Bischofsburg) führt. Ein Landweg aus dem Nachbarort Wygoda (Heinriettenhof) endet in Wandajny.
Eine Anbindung an den Bahnverkehr existiert nicht.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 1324
- ↑ a b Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Wendehnen
- ↑ a b c Rolf Jehke, Amtsbezirk Langheim
- ↑ Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Rastenburg
- ↑ Michael Rademacher: Deutsch-österreichisches Ortsbuch 1871–1990 Landkreis Rastenburg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.
- ↑ Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 473