Wiesmoor-Gärtnerei – Wikipedia
Wiesmoor-Gärtnerei und Baumschule GmbH | |
---|---|
Rechtsform | Gesellschaft mit beschränkter Haftung |
Gründung | 1925 |
Sitz | Wiesmoor, Deutschland |
Leitung | Volker Quitmeyer |
Mitarbeiterzahl | 73[1] |
Branche | Gartenbau |
Website | www.wiesmoor-gaertnerei.de |
Stand: 31. Dezember 2019 |
Die Wiesmoor-Gärtnerei in Wiesmoor (Ostfriesland) war einer der größten Anzuchtbetriebe für blühende Topfpflanzen (also Zimmerpflanzen, Balkonpflanzen, Container-Blütensträucher) in Deutschland. Lange Jahre war sie die größte Topfpflanzen-Gärtnerei Deutschlands. Die achtmal größere Emsflower lief ihr diesen Rang ab.
Betrieben wurde sie von der „Wiesmoor-Gärtnerei und Baumschule GmbH“. Die Produktionsabteilung des Unternehmens wies eine Gewächshausfläche von etwa 85.000 m² auf, in denen jährlich 4,5 Millionen Pflanzen produziert wurden und eine angegliederte Baumschule mit insgesamt mehr als 100 Hektar Fläche (überwiegend Moorbeet-Pflanzen, vor allem Rhododendren, mit einem Bestand von etwa einer Viertelmillion Exemplaren). Der Gärtnerei war in ein 1974 errichtetes Gartencenter mit acht Filialen in der Region angegliedert. Die Betriebsflächen umfassten zusammen 330 Hektar. Etwa 160 Mitarbeiter waren dort angestellt.
Die Wiesmoor-Gärtnerei wurde 1925 als Unternehmensteil der ehemaligen Nordwestdeutsche Kraftwerke AG (NWK) gegründet, damals mit einer Fläche unter Glas von 11.000 m². Die Gewächshäuser wurden von der Abwärme eines mit Torf aus einem nahen Abbaugebiet betriebenen Kraftwerkes der NWK beheizt, dem Torfkraftwerk Wiesmoor. Bis 1965 wurde Gemüse angebaut, dann die Gewächshausanlagen komplett neu erbaut (seinerzeit die modernste Gärtnerei Europas mit 39.000 m²) und auf Zierpflanzen umgestellt (Fertigstellung bis 1967).[2]
Im Jahre 1972 erfolgte die Fusion mit der Wiesmoor Baumschule GmbH, ein Jahr später wurde der 200 ha große Landwirtschaftsbetrieb der NWK in das Unternehmen eingegliedert (heute zum Teil als Golfplatz genutzt (Golfclub Ostfriesland e. V.), zum Teil Dauergrünbrache, Rapsanbau für Biodiesel, bzw. Baumschule). In den Folgejahren wurden mehrfach bauliche Erweiterungen vorgenommen; 1982 kam ein bestehendes Hotelrestaurant (Blauer Fasan) der NWK hinzu. 1985 fusionierte die Alleingesellschafterin NWK zur PreussenElektra AG. Seit 1995 besteht eine Kooperation bei der Vermarktung der Topfpflanzen mit der Nordwest-Blumen Gartenbaugenossenschaft eG. Im Jahr 2000 fusionierten PreussenElektra AG und Bayernwerk AG zur E.ON Energie AG. Im Folgejahr erwarben fünf leitende Mitarbeiter unter Führung des langjährigen Geschäftsführers sämtliche Geschäftsanteile im Rahmen eines Management-Buy-out.
Besucher konnten von März bis Oktober täglich mit einem Besucherfahrzeug eine Führung durch Baumschule und Gewächshausanlage unternehmen.[2] Mittlerweile wurde im Jahr 2016 die Zierpflanzenproduktion eingestellt und nur die Baumschulabteilung und die Gartencenter bestehen noch.
Die 2015 bei einem Brand beschädigten[3] Gewächshäuser wurden danach teilweise von Vandalisten zerstört[4] und bis 2023 alle abgerissen.[5]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karl-Heinz de Wall: Gemüse war einst sogar in Paris in aller Munde. Hochwertige Lebensmittel aus Wiesmoor kamen in der Nachkriegszeit in ganz Deutschland auf den Tisch. In: Jeversches Wochenblatt. Medienhaus BruneMettcker, Jever 18. April 2024, S. 13.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ https://www.bundesanzeiger.de/ebanzwww/wexsservlet Jahresabschluss per 31. Dezember 2019 auf Bundesanzeiger.de, abgerufen am 21. Oktober 2021
- ↑ a b Wiesmoor Gärtnerei. In: Wiesmoor Info. 15. Januar 2018, abgerufen am 31. März 2024.
- ↑ Wiesmoor-Gärtnerei: Feuer verwüstet 10.000 qm, Gabot, 2. Januar 2015
- ↑ Detlef Kiesé: Alte Gewächshäuser in Wiesmoor haben eine Zukunft, 20. Dezember 2019
- ↑ Stadt Wiesmoor kauft großes Gewächshausgelände im Zentrum , 29. Dezember 2023
Koordinaten: 53° 22′ 54″ N, 7° 43′ 50″ O