Wilhelm Gaigalat – Wikipedia

Wilhelm Gaigalat als Mitglied der Lietuvos Taryba

Wilhelm (Wilems) Gaigalat, litauisch: Vilius Gaigalaitis, (* 27. September 1870 in Heydebruch, Kreis Ragnit; † 30. November 1945 in Bretten) war ein preußisch-litauischer Pfarrer und Mitglied im preußischen Abgeordnetenhaus.

Er war der Sohn des Gutsbesitzers Miks Gaigalat. Nach dem Schulbesuch in Memel und Tilsit studierte er Theologie und Philosophie an den Universitäten Königsberg und Berlin.

Gaigalat war u. a. Präsident des Evangelisch-Lutherischen Konsistoriums und Professor an der evangelischen theologischen Fakultät Kaunas. Memel-Heydekrug vertrat er 1903 bis 1918 als preußischer Abgeordneter. Am 2. Mai 1918 stimmten Gaigalat und der christlich-soziale Abgeordnete Wilhelm Wallbaum (1876–1933) im Preußischen Abgeordnetenhaus als einzige Angehörige der konservativen Fraktion – beide Hospitanten – für ein gleiches Wahlrecht anstelle des Mehrstimmenwahlrechtes.[1]

1941 musste Gaigalat mit seiner Ehefrau Litauen verlassen. Sie siedelten in das Deutsche Reich über, wo ihnen allerdings die deutsche Staatsangehörigkeit trotz mehrerer Bittgesuche an Adolf Hitler nicht verliehen wurde.

Werke (Auswahl)

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  • Gaigalat, Wilems. In: Herrmann A. L. Degener: Wer ist’s, Berlin 1935, S, 467.
  • Peter Bahn: Vilius Gaigalaitis (1870–1945). Ein Litauer in Bretten. In: Brettener Köpfe. Info, Karlsruhe 2010, ISBN 978-3-88190-609-8, S. 71–73
  • Helmut Jenkis: Der „Führerbrief“ des Pfarrers Dr. Wilhelm Gaigalat, Eine Ergänzung des Psychogramms (PDF)
Commons: Wilhelm Gaigalat – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Vgl. Wilhelm Stahl (Hrsg.): Schulthess' Europäischer Geschichtskalender, Neue Folge 34/1 (= 59/1) (1918). C. H. Beck, München 1922, S. 167.