Willi Konrad (Fußballfunktionär) – Wikipedia

Willi Konrad (* wahrscheinlich 1940 in Offenbach am Main; † 17. Januar 2005 in einem Krankenhaus bei Offenbach am Main)[1] war ein deutscher Fußball-Funktionär, der in den 1970er Jahren bei Kickers Offenbach und in den 1990er Jahren bei Dynamo Dresden als Geschäftsführer bzw. Technischer Direktor tätig war.

Der als Vollwaise aufgewachsene Konrad fand im Hause von Horst-Gregorio Canellas, einem ehemaligen Präsidenten von Kickers Offenbach, so etwas wie eine Ersatzfamilie und gehörte zu dessen Kronzeugen im Bundesliga-Skandal von 1971.[2] Für Kickers Offenbach gelang ihm die Verpflichtung des auch von namhafteren Mitkonkurrenten gejagten Stürmers Erwin Kostedde.[3]

Konrad baute später eine renommierte Spielervermittlung auf und folgte 1993 dem Ruf seines Freundes Rolf-Jürgen Otto zu Dynamo Dresden, wo beide in dubiose Geschäfte verwickelt waren und Beträge aus Spielertransfers in sechsstelliger Höhe veruntreut haben sollen.[4] In diesem Zusammenhang wurde auch ein Fernsehausschnitt bekannt, in dem Konrad auf die Frage eines Journalisten nach dem Geld, das Konrad in die Schweiz überwiesen habe, mit einem Wutanfall, wüsten Beleidigungen und Gewaltandrohungen reagierte.[5]

Einzelnachweise

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  1. Zum Tod von Willi Konrad: Der "Weltmensch" blieb ein Offenbacher (Artikel vom 19. Januar 2005)
  2. „Boss, wir müssen Spiele kaufen“ (Artikel vom 15. Mai 1972)
  3. Erwin Kostedde im Interview: „Ich wollte nie aus Offenbach weg“ (Artikel vom 26. August 2017)
  4. „Weiter so für Sachsen“ (Artikel vom 6. März 1995)
  5. Willi Konrad – Schweizgeld bei YouTube