Wilwolt von Schaumberg – Wikipedia

Wilwolt von Schaumberg (* um 1446 wahrscheinlich auf der Lauterburg bei Rödental-Oberwohlsbach; † 20. April 1510 auf Burg Schaumberg bei Schalkau) war ein fränkischer Niederadliger aus dem weitverzweigten Geschlecht der von Schaumberg, Söldnerführer und Feldherr.

1475 erfolgten Feldzüge Wilwolts im Dienste Karls des Kühnen. 1475 verstarb Wilwolts Vater. In den 1480er Jahren war er im Kriegsdienst in der Mark Brandenburg und auf Reisen mit dem Grafen von Henneberg nach Rom. Die Grafen von Henneberg belehnten ihn mit der Stadt Ilmenau (zwischen 1476 und 1498).

1484 trat er beim Turnier von Stuttgart auf und 1487 erfolgte sein Eintritt in den Dienst Herzog Albrechts des Beherzten von Sachsen. Der Kaiser engagierte den Herzog gegen den ungarischen König Matthias Corvinus, der weite Teile Österreichs besetzt hatte. Wilwolt wurde hier als Hauptmann tätig.

1495 nahm er an einem Turnier auf dem Reichstag zu Worms teil. Wilwolt unterwarf später noch Friesland für seinen Dienstherrn, den Herzog von Sachsen.

Um 1500 setzte sich Wilwolt nach Jahren des Söldnerdienstes zur Ruhe und ließ 1501–1503 seine Stammburg anhand seiner in 25 Jahren Kriegsdienst erworbenen Kenntnisse als hochmoderne Kanonenfestung en miniature ausbauen.

Sein Leben wurde zwischen 1510 und 1512 durch Ludwig von Eyb den Jüngeren (1450–1521) aufgezeichnet.

Quellen und Literatur

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  • Ludwig von Eyb, Die Geschichten und Taten Wilwolts von Schaumburg. Hrsg. von A. von Keller. Bibliothek des Literarischen Vereins in Stuttgart 50 (Stuttgart 1859) Google Books.
  • Dirk Höhne, Ergebnisse der archäologischen Untersuchungen auf der Ruine Schaumburg. In: Schaumberg - Schalkau. Burg - Stadt - Kirche (Schalkau 2000) 59-109.
  • Dirk Höhne, Die Schaumburg bei Schalkau: Eine kleinmaßstäbige Musterburg aus der Zeit um 1500 und der Einfluss des Bauherrn auf die Gestaltung der Fortifikationen. In: Müller, Heinz; Schmitt, Reinhard (Hrsg.): Zwinger und Vorbefestigungen. Tagung vom 10. bis 12. November 2006 auf Schloss Neuenburg bei Freyburg (Unstrut). Langenweißbach 2007, S. 153–160.
  • S. Löffler, Wilwolt von Schaumberg (um 1446–1510). Das Leben eines ungewöhnlichen Mannes in einer ungewöhnlichen Zeit. In: Schaumberg - Schalkau. Burg - Stadt - Kirche (Schalkau 2000) 110-157.
  • Sven Rabeler, Niederadlige Lebensformen im späten Mittelalter. Wilwolt von Schaumberg (um 1450–1510) und Ludwig von Eyb d. J. (1450–1521) (Veröffentlichungen der Gesellschaft für Fränkische Geschichte, R. 9, Bd. 53), Neustadt a.d. Aisch 2006.
  • H. Ulmschneider: Greker, Trojaner, die edln Romer und König Artus’ Tafelrunde. Exempel für den fränkischen Adel in den Geschichten und Taten Wilbolts von Schaumberg. In: Walz, Dorothea (Hg.): Scripturus Vitam. Lateinische Biographie von der Antike bis in die Gegenwart. Festgabe für Walter Berschin zum 65. Geburtstag. Heidelberg 2002, 1077–1099.