Windows Live Messenger – Wikipedia

Windows Live Messenger

Basisdaten

Entwickler Microsoft
Erscheinungsjahr 22. Juli 1999
Aktuelle Version 16.4.3508.205
(2012)
Betriebssystem
Programmier­sprache C++
Kategorie Instant Messaging
Lizenz Freeware, Proprietär
deutschsprachig ja
messenger.live.com

Der Windows Live Messenger war ein Instant-Messaging-Dienst von Microsoft und der Nachfolger des MSN Messengers. Die Software war für verschiedene Betriebssysteme erhältlich, darunter Windows, Xbox 360, Nintendo, macOS, Android und iOS. Neben dem eigenen Netzwerk unterstützte er die dienstübergreifende Kommunikation mit Nutzern des Yahoo Messengers und dem Facebook-Chat. Veröffentlicht wurde der erste Client namens „MSN Messenger“ am 22. Juli 1999. Zum 30. April 2013 wurde der Dienst eingestellt und zu Skype ausgelagert.[1]

Die ersten Versionen des MSN Messengers erlaubten noch den Austausch mit Mitgliedern des konkurrierenden AOL Instant Messengers, welches zu einem Konflikt zwischen Microsoft und AOL geführt hatte. Dies hatte zur Folge, dass AOL den Zugriff auf seinen Chat über den MSN Messenger gesperrt hatte[2] und schließlich dazu, dass schon die Beta-Ausgabe der Version 2.0 diese Funktion entfernt hatte.[3]

Am 6. November 2012 kündigte Microsoft an, den Windows Live Messenger zugunsten von Skype einzustellen. Nach eigenen Angaben wurde die Schließung des Dienstes seit Langem vorbereitet und soll für die Nutzer reibungslos vonstattengehen. So sollte es zum Beispiel möglich sein, sich mit den gewohnten Zugangsdaten bei Skype anzumelden – eine erneute Registrierung war also nicht erforderlich. Außerdem sollten alle Kontakte des Messengers automatisch an Skype übertragen werden.[4] Der Dienst wurde am 30. April 2013 grundsätzlich eingestellt, im weiteren Verlauf desselben Jahres auch für „Mac-Betriebssysteme vor OSX“ (OS X 10.8) und Windows-Betriebssysteme vor Windows XP, auf welchen er weiterhin verfügbar gewesen ist, da kein Update zu Skype möglich war.[5] Außerdem erfolgte in China die Einstellung des Dienstes aufgrund seiner hohen Popularität erst am 31. Oktober 2014.[6]

Generische Clients

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Der Dienst hatte weltweit über 300 Millionen Benutzer, davon sieben Millionen in Deutschland (Stand: 6. April 2008). Mit dem Messenger war es möglich, neben dem üblichen Chatten auch Webcam-Konferenzen abzuhalten, Onlinespiele zu spielen, Dateien auszutauschen oder über das Internet zu telefonieren. Der Messenger unterstützte ab Version 2011 nur die Betriebssysteme Windows Vista und Windows 7. Die letzte Version wurde im Design von Windows 7 gestaltet. Die letzte für Windows XP verfügbare Version war Version 2009.

Offizielle Versionen

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Der MSN Messenger 5.0 konnte von Benutzern, die die Betriebssysteme Windows 95 und Windows NT 4.0 einsetzen, noch benutzt werden. Die Versionen 6.0 und 6.1 konnten nur noch unter Windows 98 und Windows Me genutzt werden. Die Version 6.2 war seit Januar 2011 nicht mehr nutzbar. Der MSN Messenger 7.0 funktioniert ab Windows 98-Windows Server 2003 R2. Der MSN Messenger 7.5 war die letzte Version vor der Namensänderung: Sie konnte nur noch durch eine Änderung der Kompatibilitätseinstellungen auf Windows 2000 ausgeführt werden.

Bündelung des Messengers

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Windows Me war das erste Betriebssystem, das mit dem MSN Messenger in seiner Version 3.0 ausgeliefert kam. Er war auch als optionale Komponente des Internet Explorers 5.5, welcher auch Teil von Windows Me war, verfügbar.

Bei Windows XP wurde die Vorversion des Messengers, der Windows Messenger, bereits mit diesem ausgeliefert. Ursprünglich in der Version 4.6, wurde er mit dem Service Pack 2 auf die Version 4.7 aktualisiert. Seit Windows Vista war der Messenger nicht mehr in das Betriebssystem integriert. Stattdessen wurde er Teil der Windows Essentials, in die auch weitere vormals integrierte Funktionen des Windows-Betriebssystems ausgelagert wurden. Zudem wurden Links zum Download des Windows Live Messengers im Startmenü hinzugefügt.

Andere Messenger-Versionen

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Windows Live Messenger Lite

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Windows Live Messenger Lite bzw. Light war eine inoffizielle portable Version von Windows Live Messenger. Trotz des Namenszusatzes „Lite“ war die Version etwa 16 Megabyte groß. Die Lite-Version musste nicht installiert werden und speichert keine Benutzerdaten auf dem verwendeten Computer. Stattdessen wird im Ordner des Anwendungsprogramms ein Sandbox-Ordner erstellt, in dem Messengerdaten gespeichert werden. Weiterhin funktioniert sie ohne Benutzerrechte. Die portable Version war nur auf Englisch verfügbar und nicht mit Messenger Plus 2010! Live kompatibel.

Windows Live Messenger für KIDS

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Auf der CEBIT 2009 stellte Microsoft den „Windows Live Messenger für KIDS“ vor. Dieser war speziell an die Bedürfnisse von 8- bis 12-jährigen Kindern angepasst.

Besonderheit gegenüber dem Live-Messenger waren, dass kein Versand von Dateien und Fotos möglich war und Eltern entscheiden konnten, ob ein Kontakt mit dem Kind aufgenommen werden konnte.

Messenger for Mac

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Messenger für Mac bzw. Microsoft Messenger für Mac war eine offizielle und eigenständige Version von dem Messenger für das Apple Betriebssystem macOS. Bis zur Version 7 waren Gesprächs- sowie Videochat nicht möglich. Seit März 2010 gab es eine öffentliche Betaversion, welche Gesprächs- und Videochat unterstützt.

Mit dem MSN Mobile Dienst war es auch möglich, den Messenger auf Smartphones, dem Ogo und eingeschränkt über SMS-Textnachrichten zu benutzen. Entwickler wie Agile Mobile bieten mittlerweile Instant-Messaging-Programme für Handys an.

Der Messaging-Dienst konnte zusätzlich zum offiziellen Client auch über den von Microsoft zur Verfügung gestellten Webmessenger sowie die Anbieter eBuddy und Meebo über jeden modernen Webbrowser verwendet werden.

Alternative Clients

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Für viele Betriebssysteme sind auch Clients anderer Hersteller erhältlich, die allerdings von Microsoft nicht unterstützt, in der Vergangenheit wurde das Protokoll oft in einer Form verändert, die eine Anpassung dieser Clients erforderlich machte. Beispielsweise Adium ist ein für macOS erhältliches All-in-one-Chatprogramm, das auch Messenger unterstützt.

Mit der Nutzung von Microsoft-Diensten erlaubte man laut den „Terms of Use“[7] den Mitschnitt von Nachrichten und E-Mails. Auch die allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) von ICQ und Skype enthalten ähnliche Klauseln.

Alternativ gab es das kostenlose Closed-Source-Verschlüsselungstool SimpLite für alle Versionen des MSN Messengers, das die Gespräche mittels AES-128-Bit-Verschlüsselung überträgt. Eine weitere Möglichkeit zur Verschlüsselung der Chats stellt Off-the-Record Messaging (OTR) dar, dessen Konzept sich besonders gut für die Absicherung dieser Kommunikationsform eignet. Die Software fordert außerdem bei einer älteren ein Update auf die aktuelle Version, andernfalls blockiert sie die Nutzung des Messengers.

Einzelnachweise

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  1. Chefredakteur: Skype beerbt ab heute Windows Live Messenger. In: PC-WELT. 8. April 2013, abgerufen am 17. August 2023.
  2. AOL schließt MSN-User aus. In: ZDF.MSNBC. 23. August 1999, archiviert vom Original am 2. März 2000; abgerufen am 20. März 2023.
  3. Messenger-Krieg: Microsoft gibt auf. In: ZDF.MSNBC. 24. November 1999, archiviert vom Original am 28. Januar 2000; abgerufen am 20. März 2023.
  4. Yvonne Ortmann: Microsoft beerdigt Windows Live Messenger zugunsten von Skype. In: t3n Magazin. 5. November 2012, archiviert vom Original am 8. November 2012; abgerufen am 11. November 2012.
  5. Messenger ist jetzt Skype. In: Windows-Hilfe. Microsoft Corporation, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. Juni 2016; (Siehe Stern-Anmerkung).
  6. Microsoft schaltet alten Messenger nach 15 Jahren endgültig ab. (winfuture.de [abgerufen am 9. Dezember 2017]).
  7. Terms of Use. Microsoft, abgerufen am 10. Januar 2013. (Link ungültig)