Wipro Technologies – Wikipedia

Wipro Limited

Logo
Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN INE075A01022
US97651M1099 (ADR)
Gründung 29. Dezember 1945
Sitz Bengaluru, Indien
Leitung Srinivas Pallia (2024)[1]
Mitarbeiterzahl 257.311 (März 2023)[2]
Umsatz 10.80 Mrd. USD (2024)[3]
Branche Informationstechnologie
Website www.wipro.com

Wipro Limited (wobei „Wipro“ eine Abkürzung für seinen früheren Namen, die Western Indian Palm Refinery Oil, ist; stilisiert in Kleinbuchstaben) ist ein indisches multinationales Unternehmen, das Informationstechnologie, Beratung und Geschäftsprozessdienstleistungen anbietet. Es ist eines der führenden Big-Tech-Unternehmen. Wipro bietet seinen Kunden in 167 Ländern Dienstleistungen in den Bereichen Cloud Computing, Computersicherheit, digitale Transformation, künstliche Intelligenz, Robotik, Datenanalyse und andere Technologieberatung an.

Die frühen prägenden Jahre

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Unternehmen wurde am 29. Dezember 1945 in Mumbai von Mohamed Premji als „Western India Vegetable Products Limited“ gegründet, was später zu „Wipro“ abgekürzt wurde. Eigentlich war es als Produzent für Pflanzen- und raffinierte Öle in Mumbai, Maharashtra, Indien unter den Handelsbezeichnungen Kisan, Sunflower und Camel gedacht.[4][5] Das Firmenlogo enthält noch immer eine Sonnenblume, wodurch das ursprüngliche Unternehmen widergespiegelt wird. Im Jahre 1966, nach Mohamed Premjis Tod, kehrte sein Sohn Azim Premji von der Stanford University nach Hause zurück und übernahm im Alter von 21 Jahren den Vorstandsvorsitz von Wipro.[6][7] Während der 1970er und 1980er Jahre verlagerte das Unternehmen seinen Schwerpunkt auf die Informationstechnologie- und Computerbranche, welche sich zu dieser Zeit in Indien zu entwickeln begann. Am 7. Juni 1977 wurde der Name des Unternehmens von Western India Vegetable Products Limited zu Wipro Products Limited geändert.[5] Das Jahr 1980 markiert schließlich die Ankunft Wipros im IT-Sektor. 1982 wurde der Name erneut geändert, diesmal von Wipro Products Limited zu Wipro Limited.[8] Wipro erweiterte sich stetig im Konsumgüterbereich, unter anderem mit „Ralak“, einer auf Tulsi basierenden Seife für die ganze Familie, und „Wipro Jasmine“, einer Toilettenseife.[5]

1988 diversifizierte Wipro seine Produktpalette durch schwere Industriezylinder und mobile Hydraulikzylinder.[5] Ein Joint Venture mit dem US-amerikanischen Unternehmen General Electric unter dem Namen Wipro GE Medical Systems Pvt. Ltd. wurde 1989 für Herstellung, Vertrieb und Service von Diagnose- und Bildverarbeitungsprodukten gestartet.[9] Im Jahre 1991 wurden Kippsysteme und Eaton-Hydraulikprodukte auf den Markt gebracht. Der „Wipro Fluid Power“-Bereich brachte 1992 das entsprechende Fachwissen ein, um standardmäßige Hydraulikzylinder für Baugeräte und Kipplastersysteme herzustellen. Im Jahre 1990 schließlich wurden „Santoor-Talkumpuder“ und die Babyproduktreihe „Wipro Baby Soft“ auf den Markt gebracht.[9]

1995 eröffnete Wipro ein Designzentrum („Odyssey 21“) zur Durchführung von Projekten und Produktentwicklungen im Bereich Advanced Technologies für Kunden in Übersee. Wipro Infotech und Wipro Systems wurden im April des gleichen Jahres mit Wipro zusammengelegt.[9] 1999 wurde Wipro Acer erworben.[10] Mit seinen vielen neuen Produkten wie Wipro SuperGenius-PCs wurde Wipro zu einem profitableren, facettenreicheren Unternehmen. Die SuperGenius-PCs waren übrigens die einzigen indischen Computer, die 1999 die Zertifizierung des US-amerikanischen National Software Testing Laboratory (NSTL) für die „Year 2000“ (Y2K)-Compliance im Bereich Hardware für alle Modelle erhielt.[11] Wipro Limited tat sich mit dem globalen Telekommunikationsriesen KPN (Royal Dutch Telecom) zusammen, um ein Joint Venture -Unternehmen unter dem Namen „Wipro Net Limited“ für Internetdienste in Indien zu gründen.[7] Im Jahr 2000 brachte Wipro Lösungen für konvergente Netzwerke für Internet- und Telekommunikationslösungsanbieter unter den Namen Wipro OSS Smart und Wipro WAP Smart auf den Markt.[12] Im gleichen Jahr wurde Wipro am New York Stock Exchange notiert.[13] Anfang 2000 traten der Vizevorsitzende von Wipro, Vivek Paul, und Azim Premji an den KPMG Consulting Vizevorsitzenden Keyur Patel und CEO Rand Blazer heran, um ein Mega-Outsourcing Jointventure zwischen ihren Organisationen zu starten.

2001–Gegenwart

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Einführung von Wipro Smartlite betrat die Wipro Consumer Care and Lighting Group den Markt für kompakte fluoreszierende Lampen.[12] Als das Unternehmen weiter wuchs, kam eine Studie zu dem Ergebnis, dass Wipro der schnellste Wohlstandserzeuger innerhalb von 5 Jahren war (1997–2002).[14][15] Im gleichen Jahr wurden Wipros eigene Laptops mit Intel Centrino-Mobilprozessoren auf den Markt gebracht.[15] Wipro schloss außerdem eine exklusive Vereinbarung mit den Chandrika-Inhabern ab, um deren Seifenprodukte in ausgewählten Regionen Indiens zu vermarkten.[16][17] Mit Wipro Consumer Care Limited wurde eine hundertprozentige Tochtergesellschaft ins Leben gerufen, die Verbrauchergüter und Beleuchtungsartikel herstellt.[17] 2004 trat Wipro dem Billion Dollar Club bei[12] und begann für i-Shiksha eine Partnerschaft mit Intel.[18][19] Im Jahr 2006 erwarb Wipro cMango Inc., ein in den USA ansässiger Enabler für Unternehmen, die Technology-Infrastructure-Consulting anbieten[20][21] und einen europäischen Anbieter für Einzelhandeslösungen.[22] 2007 unterzeichnete Wipro einen großen Deal mit Lockheed Martin.[23][24] Es schloss auch eine Vereinbarung zur Übernahme von Oki Techno Centre Singapore Pte Ltd (OTCS)[24][25] ab und unterzeichnete einen Vertrag zur Partnerschaft im Bereich Forschung & Entwicklung mit Nokia Siemens Networks in Deutschland.[26][27] 2008 wagte sich Wipro schließlich mit Wipro Eco Energy ins Clean-Energy-Business einzusteigen.[28][29] Im April 2011 wurde eine Vereinbarung mit der Science Applications International Corporation (SAIC) über den Erwerb ihres globalen Öl- und Gas-IT-Bereichs der kommerziellen Business-Services-Einheit getroffen.[30][31] Seine 17. Akquise im IT-Bereich tätigte Wipro schließlich im Jahr 2012, als es die australische Promax Applications Group (PAG) für 35 Millionen Dollar erwarb.[32][33] Wipro wurde 2012 zum Arbeitgeber mit den meisten H-1B Visa -Mitarbeitern in den Vereinigten Staaten.[34] Im Jahr 2012 kündigte Wipro Ltd. die Abspaltung seiner Bereiche Consumer Care & Lighting (einschl. des Möbelgeschäfts), Infrastructure Engineering (Hydraulik- & Wassergeschäft) und Medical Diagnostic Product & Services an. Diese wurden zu dem eigenständigen Unternehmen Wipro Enterprises Ltd.[35][36] Wipros Vergleichsvorschlag für diese Abspaltung trat am 31. März 2013 in Kraft.[37][38]

Aktie und Anteilseigner

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Börsennotierung: Wipros Eigenkapitalanteile sind am Bombay Stock Exchange notiert, wo sie eine Komponente des BSE SENSEX -Index ausmachen,[39] sowie am National Stock Exchange of India, wo sie eine S&P CNX Nifty-Komponente sind.[39] Die American Depositary Shares des Unternehmens sind seit Oktober 2000 an der NYSE gelistet.[40] Anteilseigner: Am 30. September 2013 gehörten 73,51 % der Eigenkapitalanteile des Unternehmens seinen Förderern: Azim Premji, seiner Familie, Partnerunternehmen, an denen er beteiligt ist, und von ihm/seiner Familie gegründeten Treuhandgesellschaften. Die übrigen 26,49 % befinden sich im Besitz Dritter.[41]

Aktionäre (Stand 30. September 2013) Aktienbeteiligung[41]
Promoter[42]-Group geführt von Azim Premji 73,51 %
Ausländische Institutionelle Anleger 8,82 %
Indische Öffentlichkeit 5,31 %
Juristische Personen 3,89 %
Investmentfonds[43]/UTI[44] 1,90 %
NRI 1,04 %
Treuhandgesellschaften/andere 0,84 %
American Depositary Shares 1,93 %

Im April 2024 übernahm Srini Pallia das Amt des CEO und Managing Director von Wipro.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


  1. https://www.forbesindia.com/article/news/why-wipro-is-returning-to-its-roots-with-new-ceo-srinivas-pallia/92485/1
  2. https://www.wipro.com/investors/annual-reports/2022-23/
  3. [1]
  4. Wipro: From a vegetable oil maker to an IT major. Abgerufen am 24. Mai 2019.
  5. a b c d Wipro > Company History > Computers – Software > Company History of Wipro – BSE: 507685, NSE: WIPRO. Abgerufen am 24. Mai 2019.
  6. Billionaire Profile: Azim Premji. Abgerufen am 24. Mai 2019 (englisch).
  7. a b financialexpress.com (Memento vom 22. Mai 2013 im Internet Archive)
  8. Reuters Editorial: Company Profile for ${Instrument_CompanyName}. Abgerufen am 24. Mai 2019 (englisch).
  9. a b c Wipro History | Wipro Information – The Economic Times. Abgerufen am 24. Mai 2019.
  10. capitalmarket.com (Memento vom 23. September 2015 im Internet Archive)
  11. expressindia.indianexpress.com (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive)
  12. a b c The Hindu : Wipro releases WAP solutions. Abgerufen am 24. Mai 2019.
  13. Wipro lists on NYSE with marginal premium. In: CIOL. 19. Oktober 2000, abgerufen am 24. Mai 2019 (amerikanisches Englisch).
  14. financialexpress.com (Memento vom 29. Juni 2013 im Internet Archive)
  15. a b The Hindu Business Line : Wipro is biggest wealth creator during 1998–2003: Study. Abgerufen am 24. Mai 2019.
  16. Wipro To Market Chandrika Soap In Select States. 20. Juni 2003, abgerufen am 24. Mai 2019 (amerikanisches Englisch).
  17. a b Our Bureau: Wipro buys lease rights of Chandrika soap. In: Business Standard India. 16. Dezember 2003 (business-standard.com [abgerufen am 24. Mai 2019]).
  18. Business News Live, Share Market News – Read Latest Finance News, IPO, Mutual Funds News. Abgerufen am 24. Mai 2019.
  19. Wipro, Intel Join Forces to Launch i-shiksha. Abgerufen am 24. Mai 2019.
  20. thehindubusinessline.in (Memento vom 2. Mai 2013 im Internet Archive)
  21. articles.economictimes.indiatimes.com (Memento vom 18. Juni 2013 im Internet Archive)
  22. Technology News. Abgerufen am 24. Mai 2019 (englisch).
  23. efytimes.com (Memento vom 25. Oktober 2015 im Internet Archive)
  24. a b articles.economictimes.indiatimes.com (Memento vom 18. Juni 2013 im Internet Archive)
  25. Wipro to Acquire Oki's Wireless Chip Design Arm. 28. September 2007, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. September 2020; abgerufen am 24. Mai 2019 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pcworld.com
  26. Wipro to manage R&D for Nokia Siemens. In: Reuters. 11. Oktober 2007 (reuters.com [abgerufen am 24. Mai 2019]).
  27. eetasia.com (Memento vom 25. Oktober 2015 im Internet Archive)
  28. The Inside Story of Azim Premji's Next Billion Dollar Plan. Abgerufen am 24. Mai 2019 (englisch).
  29. Stable, yet supple. Abgerufen am 24. Mai 2019.
  30. articles.economictimes.indiatimes.com (Memento vom 18. Juni 2013 im Internet Archive)
  31. UPDATE 1-India's Wipro to buy SAIC energy tech biz for $150 mln. In: Reuters. 1. April 2011 (reuters.com [abgerufen am 24. Mai 2019]).
  32. articles.economictimes.indiatimes.com (Memento vom 18. Juni 2013 im Internet Archive)
  33. B. S. Reporter: Wipro to buy analytics firm Promax for $36 mn. In: Business Standard India. 1. Mai 2012 (business-standard.com [abgerufen am 24. Mai 2019]).
  34. foreignlaborcert.doleta.gov (Memento des Originals vom 28. September 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.foreignlaborcert.doleta.gov (PDF)
  35. Newsroom – Wipro. Abgerufen am 24. Mai 2019 (englisch).
  36. articles.economictimes.indiatimes.com
  37. Newsroom – Wipro. Abgerufen am 24. Mai 2019 (englisch).
  38. Wipro demerger scheme comes into effect | Gadgets Now. 2. April 2013, abgerufen am 24. Mai 2019.
  39. a b bseindia.com (Memento vom 1. Dezember 2015 im Internet Archive)
  40. FORM 20-F. Abgerufen am 24. Mai 2019.
  41. a b wipro.com (Memento vom 6. Januar 2012 im Internet Archive)
  42. Corporate promoter in der englischsprachigen Wikipedia
  43. Mutual fund in der englischsprachigen Wikipedia
  44. Unit Trust of India in der englischsprachigen Wikipedia