Witramowo – Wikipedia
Witramowo | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen
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Woiwodschaft: | Ermland-Masuren | |
Powiat: | Olsztyn | |
Gmina: | Olsztynek | |
Geographische Lage: | 53° 29′ N, 20° 20′ O | |
Einwohner: | 186 (2011[1]) | |
Postleitzahl: | 11-015[2] | |
Telefonvorwahl: | (+48) 89 | |
Kfz-Kennzeichen: | NOL | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | Waplewo/S 7 (E 77) ↔ Żelazno–Wólka Orłowska–Łyna | |
Eisenbahn: | Bahnstrecke Działdowo–Olsztyn Bahnstation: Bujaki | |
Nächster int. Flughafen: | Danzig |
Witramowo (deutsch Wittmannsdorf) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Es gehört zur Gmina Olsztynek (Stadt- und Landgemeinde Hohenstein i. Ostpr.) im Powiat Olsztyński (Kreis Allenstein).
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Witramowo liegt im südlichen Westen der Woiwodschaft Ermland-Masuren, 35 Kilometer südöstlich der früheren Kreisstadt Osterode in Ostpreußen (polnisch Ostróda) bzw. 33 Kilometer südwestlich der heutigen Kreismetropole und Woiwodschaftshauptstadt Olsztyn (deutsch Allenstein).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dorf und Gut Wittremsdorf wurden 1410 erstmals urkundlich erwähnt.[3] Im Jahre 1874 wurde der Ort Amtsdorf und damit namensgebend für einen Amtsbezirk im Kreis Osterode in Ostpreußen, Regierungsbezirk Königsberg (ab 1905 Regierungsbezirk Allenstein), in der preußischen Provinz Ostpreußen.[4] Sowohl die Landgemeinde Wittmannsdorf als auch der Gutsbezirk waren Teile des Amtsbezirks.
Im Jahre 1910 waren in der Landgemeinde Wittmannsdorf 66 und im Gutsbezirk Wittmannsdorf 179 Einwohnern registriert.[5]
Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung in den Volksabstimmungen in Ost- und Westpreußen am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Dorf und Gut Wittmannsdorf stimmten 180 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen.[6]
Am 30. September 1928 gab der Gutsbezirk Wittmannsdorf seine Eigenständigkeit auf und wurde in die Landgemeinde Wittmannsdorf eingegliedert.[4] Die Einwohnerzahl der so veränderten Landgemeinde belief sich 1933 auf 362 und 1939 auf 791.[7]
In Kriegsfolge wurde 1945 das gesamte südliche Ostpreußen an Polen überstellt. Wittmannsdorf erhielt die polnische Namensform „Witramowo“ und ist heute – zuständig auch für den Nachbarort Malinowo (Amalienhof) – ein Schulzenamt (polnisch Sołectwo) innerhalb der Gmina Olsztynek (Stadt- und Landgemeinde Hohenstein i. Ostpr.) im Powiat Olsztyński (Kreis Allenstein), bis 1998 der Woiwodschaft Olsztyn, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren mit Sitz in Olsztyn (Allenstein) zugehörig.
Amtsbezirk Wittmannsdorf (1874–1945)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zum Amtsbezirk Wittmannsdorf gehörten bei seiner Errichtung 16 Dörfer. Aufgrund von Umstrukturierungen waren es 1945 noch fünf:[4][8]
Deutscher Name | Polnischer Name | Anmerkungen |
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Bolleinen | Bolejny | |
Ganshorn b. Hohenstein (LG) | 1887 in den Gutsbezirk Ganshorn eingemeindet | |
Ganshorn b. Hohenstein (GB) | Gąsiorowo Olsztyneckie | 1892 in den Amtsbezirk Seythen[9] umgegliedert |
Groß Maransen | Maróz | |
Januschkau 1938–45 Osterschau (LG) | Januszkowo | 1892 in den Amtsbezirk Seythen umgegliedert |
Januschkau (GB) | 1892 in den Amtsbezirk Seythen umgegliedert | |
Seelesen (LG) | 1901 in den Gutsbezirk Seelesen eingegliedert | |
Seelesen (GB) | Żelazno | 1929 nach Bujaken eingemeindet |
Seythen (LG) | Sitno | 1892 in den Amtsbezirk Seythen umgegliedert |
Seythen (GB) | 1892 in den Amtsbezirk Seythen umgegliedert | |
Thurowken 1938–45 Turauken (LG) | Turówko | 1892 in den Amtsbezirk Seythen umgegliedert |
Thurowken (GB) | 1892 in den Amtsbezirk Seythen umgegliedert | |
Waplitz (LG) | Waplewo | |
Waplitz (GB) | 1929 in die Landgemeinde Waplitz eingegliedert | |
Wittmannsdorf (LG) | Witramowo | |
Wittmannsdorf (GB) | 1929 in die Landgemeinde Wittmannsdorf eingegliedert | |
ab 1876: Bujaken | Bujaki | |
ab 1907: Adamsheide | Jadamowo | 1929 nach Wittmannsdorf eingemeindet |
Am 1. Januar 1945 gehörten lediglich noch Bolleinen, Bujaken, Groß Maransen, Waplitz und Wittmannsdorf zum Amtsbezirk Wittmannsdorf.
Kirche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis 1945 war Wittmannsdorf in die evangelische Kirche Waplitz[10] in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union, außerdem in die römisch-katholische Kirche Thurau[11] (polnisch Turowo) im Bistum Ermland eingepfarrt.
Heute gehört Wiramowo katholischerseits zur St.-Stanislaus-Kirche Waplewo im Erzbistum Ermland, evangelischerseits zur Kirchengemeinde Olsztynek (Hohenstein i.Ostpr.), einer Filialgemeinde der Christus-Erlöser-Kirche Olsztyn (Allenstein) in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wittmannsdorf liegt an einer Nebenstraße, die von Waplewo (Waplitz) an der Schnellstraße 7 über Żelazno (Seelesen) bis nach Łyna (Lahna/Allendorf) führt. Die nächste Bahnstation ist Bujaki (Bujaken) an der Bahnstrecke Działdowo–Olsztyn (deutsch Soldau–Allenstein).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bildarchiv Ostpreußen: Diashow Wittmannsdorf
- Bildarchiv Ostpreußen: Ortsplan von Wittmannsdorf (Stand vor 1945)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Wieś Witramowo w liczbach (polnisch)
- ↑ Poczta Polska: Oficjalny Spis Pocztowych Numerów Adresowych ( des vom 13. Oktober 2023 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , 2013, S. 1461 (polnisch)
- ↑ Dietrich Lange: Wittmannsdorf
- ↑ a b c Rolf Jehke: Amtsbezirk Wittmannsdorf
- ↑ Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis Landkreis Osterode in Ostpreußen
- ↑ Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 106
- ↑ Michael Rademacher: Michael Rademacher: Ortsbuch Landkreis Osterode in Ostpreußen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.
- ↑ LG = Landgemeinde, GB = Gutsbezirk
- ↑ Rolf Jehke: Amtsbezirk Seythen
- ↑ Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 499
- ↑ AGOFF: Kreis Osterode in Ostpreußen