Naturschutzgebiet Wittmoor – Wikipedia
Naturschutzgebiet Wittmoor | ||
Wittmoor im hamburgischen Teil | ||
Lage | Schleswig-Holstein, Deutschland | |
Fläche | 106 ha | |
Kennung | NSG Nr. ## | |
WDPA-ID | 82931 | |
Geographische Lage | 53° 42′ N, 10° 4′ O | |
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Verwaltung | LLUR |
Das Naturschutzgebiet Wittmoor (niederdeutsch für weißes Moor) liegt im Norden Hamburgs in den Stadtteilen Duvenstedt und Lemsahl-Mellingstedt. Das Hochmoor erstreckt sich bis nach Glashütte, einem Ortsteil Norderstedts in Schleswig-Holstein. Es wurde bis 1958 zur Torfgewinnung genutzt, seit dem 21. Februar 1978 ist es als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Auf dem Damm der alten Lorenbahn führt ein Wanderweg durch das renaturierte und aufgestaute Hochmoor. Quer über das Wittmoor führten frühgeschichtliche Bohlendämme.
Teile des Naturschutzgebietes auf dem hamburgischen Teil der Schutzgebietsfläche sind Bestandteil des gleichnamigen FFH-Gebietes. Das Naturschutzgebiet auf dem schleswig-holsteinischen Teil ist deckungsgleich mit dem gleichnamigen FFH-Gebiet.[1][2]
Entstehung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Entstanden ist das Wittmoor durch eine Ausschürfung einer Gletscherzunge in der Weichsel-Eiszeit. Ursprünglich ein Niedermoor, wuchs es über die Jahrtausende zu einem Hochmoor. Die Torfgewinnung und die Grundwasserspiegel-Absenkung bedrohten das Moor. Ab 1978 setzte mit der beginnenden Aufstauung und der Auszeichnung als Naturschutzgebiet die Renaturierung ein: Die mittlerweile verbreiteten Birken starben ab, und die Moorentwicklung begann erneut.
Das „weiße Moor“ ist eine Wasserscheide, die Mellingbek entwässert das Moor nach Süden und der Wittmoorgraben nach Nordosten.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Quer über das Wittmoor führten mindestens zwei Bohlenwege als frühgeschichtliche Verkehrswege in dem sumpfigen Gebiet, der ältere Weg datiert um das Jahr 330 n. Chr. und der zweite, etwa 500 m nördlich liegende in das 7. Jahrhundert.
Von April bis Oktober 1933 befand sich im Wittmoor eines der ersten nationalsozialistischen Konzentrationslager. Heute erinnern zwei Gedenksteine an das KZ Wittmoor: einer auf Schleswig-Holsteiner Seite des Moores (→Lage ), der andere befindet sich auf Hamburger Boden (→Lage ). Auch gibt es eine Gedenkstele mit Inschrift am Ort des ehemaligen KZs an der Bundesstraße 432 (Segeberger Chaussee 310, →Lage ).
Lange war das Moor Privatbesitz des Gutes Tangstedt.[4]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ 2226307 Wittmoor. (FFH-Gebiet) Steckbriefe der Natura-2000-Gebiete. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Abgerufen am 20. Februar 2016. (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juli 2023. Suche in Webarchiven) (siehe dazu die Disk "BfN hat umstrukturiert...")
- ↑ 2326301 Wittmoor. (FFH-Gebiet) Steckbriefe der Natura-2000-Gebiete. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Abgerufen am 20. Februar 2016. (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juli 2023. Suche in Webarchiven) (siehe dazu die Disk "BfN hat umstrukturiert...")
- ↑ Angelika Rosenfeld: Alstertal-Lexikon Historisches Handbuch, DOBU Verlag, 2009, S. 189
- ↑ Angelika Rosenfeld: Alstertal-Lexikon Historisches Handbuch, DOBU Verlag, 2009, S. 189
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das Wittmoor bei der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt
- Das Wittmoor bei der Gesellschaft für ökologische Planung e. V.
- Das Wittmoor beim Naturschutzbund Deutschland
- Wanderkarte für das Wittmoor (PDF; 438 kB)
- Wandern im Wittmoor
- Verordnung über das Naturschutzgebiet Wittmoor vom 22. Juli 1997, Hamburg
- Landesverordnung über das Naturschutzgebiet Wittmoor vom 8. Oktober 1981, Schleswig-Holstein