Wolfsburg Hauptbahnhof – Wikipedia

Wolfsburg Hauptbahnhof
Blick auf den Wolfsburger Hauptbahnhof
Blick auf den Wolfsburger Hauptbahnhof
Blick auf den Wolfsburger Hauptbahnhof
Daten
Lage im Netz Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise 6
Abkürzung HWOB
IBNR 8006552
Preisklasse 2
Eröffnung 4. Oktober 1928 (erster Bahnhof)
26. August 1957 (heutiges Bahnhofsgebäude)
bahnhof.de Wolfsburg Hbf
Architektonische Daten
Baustil klassische Moderne
Lage
Stadt/Gemeinde Wolfsburg
Land Niedersachsen
Staat Deutschland
Koordinaten 52° 25′ 45″ N, 10° 47′ 16″ OKoordinaten: 52° 25′ 45″ N, 10° 47′ 16″ O
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Wolfsburg Hauptbahnhof
Bahnhöfe in Niedersachsen

Wolfsburg Hauptbahnhof ist der wichtigste Bahnhof der Stadt Wolfsburg in Niedersachsen. Er liegt an der Hauptstrecke HannoverBerlin.

Im Stadtteil Fallersleben befindet sich eine weitere Station – der Bahnhof Fallersleben.

Am 25. August 2007, dem 50. Jahrestag der Einweihung des Empfangsgebäudes, wurde der Bahnhof Wolfsburg offiziell in Wolfsburg Hauptbahnhof umbenannt. Schon Jahre zuvor wurde auf Wegweisern in der Stadt auf den Hauptbahnhof verwiesen.

Vor dem Zweiten Weltkrieg

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Als erster Bahnhof in Wolfsburge wurde am 4. Oktober 1928[3] der Bahnhof Rothenfelde-Wolfsburg in Rothenfelde zwischen den Bahnhöfen Fallersleben und Vorsfelde eröffnet und in Betrieb genommen.

Das erste Empfangsgebäude in der Innenstadt, etwa am heutigen Standort, war wie viele Wolfsburger Bauten aus der Gründungsphase der Stadt eine Holzbaracke. Diese soll bereits kurz nach ihrer Errichtung in desolatem Zustand gewesen sein und nachts als Schlafplatz für Zwangsarbeiter aus dem VW-Werk gedient haben. Die Baracke war nicht größer als eine kleine Lagerhalle und bestand im Wesentlichen aus einem Warteraum. Im Gegensatz zum heutigen Empfangsgebäude befand sich dieses Provisorium nördlich der Bahngleise, direkt am Mittellandkanal gegenüber dem Volkswagenwerk. Heute hingegen befindet es sich südlich der Bahngleise am Willy-Brandt-Platz.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

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Der Zustand des Bahnhofs hatte sich im Zweiten Weltkrieg nicht verbessert; der damalige Stadtdirektor Dr. Dahme beschrieb ihn 1947 in einem Schreiben an die Reichsbahndirektion Hannover mit den Worten: „Unser Bahnhof ist eine elende Bretterbude, welche zur Not für ein bayerisches Gebirgsdorf annehmbar ist, aber auf keinen Fall als Bahnhof für eine vorwärtsstrebende Stadt ... anerkannt werden kann“. Das desolate Vorkriegsprovisorium bestand jedoch bis 1957.

Das denkmalgeschützte Grenzabfertigungsgebäude auf dem Bahnsteig, Umbenennung bei der „Golfsburg“-Aktion 2003

Unterschiedliche Ansichten von Volkswagenwerk, Bundesbahn und Stadt über den Standort eines neuen Bahnhofs verzögerten dessen Baubeginn erheblich. Die Volkswagenwerk Gesellschaft drängte auf einen baldigen Start des Bauprojektes, denn in den 1950er Jahren pendelten täglich bereits mehr als 5.780 Menschen nach Wolfsburg, um zu arbeiten. Nachdem endlich Einigung in der Standortfrage erzielt wurde, konnte am 6. März 1956 mit dem Bau des Bahnhofs begonnen werden. Wenig später wurde er provisorisch in Betrieb genommen, war jedoch erst mit Beginn des Sommerfahrplans 1957 voll funktionstüchtig. Am 26. August 1957 wurde der Neubau von Bundesverkehrsminister Seebohm offiziell eingeweiht.

Über den Wolfsburger Bahnhof wurde später auch der Interzonenverkehr zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR abgewickelt; Wolfsburg war der letzte Halt vor der innerdeutschen Grenze. Nächster Halt war Oebisfelde in der DDR. Die Räumlichkeiten für die Grenzabfertigung auf den Bahnsteigen sind noch erhalten und werden als Wartesaal und Betriebsräume für Bahnmitarbeiter genutzt.

Der Hauptbahnhof Wolfsburg von innen

Der Wolfsburger Hauptbahnhof liegt an der Strecke Hannover–Berlin. ICE-Linien führen Richtung Hannover, Braunschweig und Berlin (jeweils nächster ICE-Halt). Dabei hält aber durchschnittlich nur jeder zweite ICE in Wolfsburg. Eine IC-Linie führt von Berlin über Wolfsburg nach Amsterdam bzw. nach Münster. Der Wolfsburger Bahnhof ist durch Regional-Express-Linien mit Gifhorn und Hannover und mit Braunschweig und Hildesheim verbunden. Außerdem führt eine Regional-Express-Linie und eine Regionalbahnlinie nach Oebisfelde/Magdeburg, sowie eine Regionalbahnlinie nach Oebisfelde/Stendal.

Der erste planmäßige ICE hielt am 26. September 1998 in Wolfsburg. Die Reisendenzahlen im Fernverkehr nehmen seither kontinuierlich zu. 2004 wurden täglich 6500 Fernreisende gezählt, 2006 rund 7800 Fernreisende, 2008 lag die Zahl bei täglich 8500 Fernreisenden (andere Angabe: 10.000).[4]

Nachdem das Bahnhofsgebäude seitens der Stadtverwaltung lange Zeit stiefmütterlich behandelt wurde, begannen im Jahr 2004 umfangreiche Sanierungsarbeiten, die mit 1,9 Millionen Euro veranschlagt wurden. Der Bahnhof erhielt einen von dem französischen Künstler Daniel Buren gestalteten Fußboden, es wurden Geschäfts- und Büroräume umgebaut und unter anderem eine Mobilitätszentrale sowie eine Servicestelle der Autostadt eingerichtet. Im Frühjahr 2011 wurde der Bahnhofstunnel bis zum Ufer des Mittellandkanals verlängert und somit eine direkte Verbindung von der Innenstadt zur neuen Uferpromenade hergestellt.

Das Empfangsgebäude des Wolfsburger Hauptbahnhofs mit seiner typischen Architektur der 1950er Jahre steht heute unter Denkmalschutz. In dem Gebäude finden regelmäßig wechselnde Kunstprojekte statt.[5]

Im Osten des Bahnhofs gibt es eine Abstellanlage. Anlagen für den Güterverkehr sind nicht vorhanden.

Seit dem Fahrplanwechsel 2018/2019 am 9. Dezember 2018 gilt der marego-Tarif bis Wolfsburg Hauptbahnhof.[6]

Verkehrsanbindung

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Der Hauptbahnhof Wolfsburg mit RE nach Hannover
enno im Bahnhof Wolfsburg
Linie Strecke Haltefrequenz
ICE 10 Berlin Ost Berlin – Wolfsburg – Hannover – Minden – Bielefeld – Hamm – Dortmund – Duisburg – Düsseldorf – Köln 60 min
ICE 12 Berlin – Wolfsburg – Braunschweig – Hildesheim – Kassel-Wilhelmshöhe – Frankfurt – Mannheim – Karlsruhe – Basel (– Interlaken Ost) 120 min
IC 32 Berlin Südkreuz Berlin – Wolfsburg – Hannover – Bielefeld – Dortmund – Bochum – Essen – Duisburg – Düsseldorf – Köln – Bonn – Koblenz – Mannheim – Stuttgart (– Lindau – Innsbruck) einzelne Züge (Sa/So)
UEx Mecklenburg-Vorpommern: Binz – Stralsund – (Seebad Heringsdorf Zinnowitz –) Züssow – Prenzlau – Berlin-Spandau – Wolfsburg – Hannover – Dortmund – Duisburg – Köln einzelne Züge (Fr/Sa)

Weitere Intercity-Züge fahren nach Hannover, Aachen, Berlin, München, Stuttgart, Frankfurt und Köln. Morgens endet ein ICE aus Hamburg-Altona hier.

Regionalverkehr

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Linie Linienverlauf Takt (min) EVU Fahrzeug
RE 6 Wolfsburg – Oebisfelde – Haldensleben – Magdeburg (– Bernburg/Halle (Saale)) einzelne Züge Abellio Rail Mitteldeutschland Alstom Coradia LINT
RE 30 Wolfsburg – Gifhorn – Lehrte – Hannover 060
(einzelne Verstärkerzüge)
enno Alstom Coradia Continental
RE 50 Wolfsburg – Braunschweig – Hildesheim 030 enno Alstom Coradia Continental
RB 35 Wolfsburg – Oebisfelde – Gardelegen – Stendal 060 (Mo–Fr)
120 (Sa–So)
Abellio Rail Mitteldeutschland Alstom Coradia LINT
RB 36 Wolfsburg – Oebisfelde – Haldensleben – Magdeburg 060 (Mo–Fr)
120 (Sa–So)
Abellio Rail Mitteldeutschland Alstom Coradia LINT
Stand: 19. März 2024

Vor dem Bahnhof befindet sich eine Nebenstelle des Wolfsburger Busbahnhofs (ZOB). Hier enden neben einigen innerstädtischen Buslinien die Linien nach Gifhorn, Brome, Helmstedt, Königslutter und Braunschweig (Regiobus).

Zahlen und Fakten

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  • In Wolfsburg halten täglich durchschnittlich 80 Fernzüge (davon 48 ICE) und 110 Regionalzüge.[4]
  • Täglich werden rund 10.000[4] Fernverkehrs-Reisende gezählt.
  • Der Bahnhof besitzt sechs durchgehende Gleise und ein Stumpfgleis, das auf der Ostseite des Bahnhofs liegt. Die Namen der Gleise sind 1, 3, 4, 5, 8 und 9. Dabei ist jedoch das Gleis 1 – entgegen der in Deutschland üblichen Zählweise – das Gleis, welches vom Empfangsgebäude am weitesten entfernt ist. Gleis 8 liegt am Hausbahnsteig. Es gibt zwei Mittelbahnsteige, die überdacht und mit Warteräumen, Sitzmöglichkeiten etc. versehen sind. Alle Bahnsteiggleise sind mit Linienzugbeeinflussung ausgerüstet. Der Hausbahnsteig hat keine Überdachung.
  • Der Bahnhof ist behindertengerecht ausgestattet. Der Hausbahnsteig ist niveaugleich, während die beiden anderen Bahnsteige mit Aufzügen von der Unterführung aus erreicht werden können.
  • Auf dem Bahnsteig 1/3 wurde 2017 der bundesweit erste gläserne Aufenthaltspavillon errichtet, der im Winter beheizbar ist und mit USB-Anschlüssen sowie einer digitalen Vitrine ausgestattet ist.[7]
  • Der Bahnhof ist seit 2011 wiederholt in den Medien, da ICE-Züge – trotz vorgesehenem Halt – hier durchgefahren sind.[8]
Commons: Wolfsburg Hauptbahnhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Jürgen Hodemacher: Wolfsburg. ISBN 3-7700-0640-2.
  2. a b c Schneller Zug bringt Entwicklungsschub. In: Wolfsburger Nachrichten, 29. Dezember 2008
  3. Städtische Galerie Wolfsburg. In: www.staedtische-galerie-wolfsburg.de. Archiviert vom Original am 13. Oktober 2016; abgerufen am 10. Juni 2015.
  4. Mit der marego-Fahrkarte nach Wolfsburg. marego, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Februar 2019; abgerufen am 7. Februar 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/marego-verbund.de
  5. Neuer Aufenthaltspavillon im Wolfsburger Hbf sorgt für mehr Komfort für Fahrgäste am Bahnsteig | DB – Pressestelle – Hamburg. Abgerufen am 13. Juli 2017.
  6. Holger Kreitling: Sieben Gründe, warum Züge an Wolfsburg vorbeifahren In welt.de, 13. November 2017, abgerufen am 8. August 2022.