Wynau – Wikipedia
Wynau | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Bern (BE) |
Verwaltungskreis: | Oberaargau |
BFS-Nr.: | 0345 |
Postleitzahl: | 4923 |
Koordinaten: | 628192 / 234534 |
Höhe: | 420 m ü. M. |
Höhenbereich: | 399–529 m ü. M.[1] |
Fläche: | 5,07 km²[2] |
Einwohner: | 1708 (31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 337 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 27,0 % (31. Dezember 2023)[4] |
Website: | www.wynau.ch |
Reformierte Kirche in Wynau | |
Lage der Gemeinde | |
Wynau [politische Gemeinde im Verwaltungskreis Oberaargau des Kantons Bern in der Schweiz.
] ist eineUnter dem Namen Wynau bestehen neben der Einwohnergemeinde auch eine evangelisch-reformierte Kirchgemeinde und eine Burgergemeinde.
Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Wynau, Oberwynau, Aegerten und Obermurgenthal (ehemals Murgeten).
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wynau liegt im Oberaargau im Schweizer Mittelland. Die Gemeinde liegt ganz im Nordosten des Kantons Bern und grenzt an die Kantone Aargau und Solothurn. Die nördliche Gemeindegrenze bildet die Aare mit dem Gebiet Aareknie Wolfwil-Wynau, das im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN) aufgeführt und seit 1996 durch das Bundesgesetz geschützt ist.
Die Nachbargemeinden von Wynau sind Wolfwil (SO), Murgenthal (AG), Roggwil, Aarwangen und Schwarzhäusern. Ein Dreikantoneeck zu den Kantonen Aargau und Solothurn findet sich an der Mündung der Murg in die Aare.
Im Südwesten des Gemeindegebiets befindet sich der Wynauberg mit der höchsten Stelle Höchi auf 528 m ü. M. Südlich davon liegt das Erlenmoos noch auf dem Gebiet von Wynau. Ein Teil davon bildet zusammen mit dem Mumenthaler Weiher ein Feuchtgebiet, das als Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung geschützt ist[5] und zur Region Wässermatten in den Tälern der Langete, der Rot und der Önz des Bundesinventars der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung gehört.
Der Spiegel der Aare bei der Mündung der Murg nordöstlich von Wynau ist mit 401,5 m ü. M. der tiefste Punkt des Kantons Bern.
Klima
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für die Normalperiode 1991–2020 beträgt die Jahresmitteltemperatur 9,6 °C, wobei im Januar mit 0,7 °C die kältesten und im Juli mit 19,0 °C die wärmsten Monatsmitteltemperaturen gemessen werden. Im Mittel sind hier rund 92 Frosttage und 16 Eistage zu erwarten. Sommertage gibt es im Jahresmittel rund 53, während im Schnitt 12 Hitzetage zu verzeichnen sind. Die Messstation von MeteoSchweiz liegt auf einer Höhe von 422 m ü. M.
Wynau | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Wynau
Quelle: MeteoSchweiz, Normalperiode 1991–2020[6] |
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bevölkerungsentwicklung[7] | ||||||||||||
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Jahr | 1 850 | 1880 | 1900 | 1930 | 1950 | 1960 | 1970 | 1980 | 1990 | 2000 | 2010 | 2015 |
Einwohner | 937 | 1'104 | 1'202 | 1'485 | 1'594 | 1'781 | 1'753 | 1'603 | 1'714 | 1'584 | 1'540 | 1'620 |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bronzezeitliche Funde weisen auf Besiedlung am Aareufer und bei der Ziegelhütte hin. Am Hoferrain-Birchi finden sich Reste eines römischen Gutshofs, im Aarelauf wurden Teile eines römischen Ruderschiffs gefunden. Der ansässige Adel, die Freiherren von Bechburg, die Grafen von Falkenstein und die Herren von Aarwangen besassen im 13. und 14. Jahrhundert Güter und Vogteien, die nach und nach in den Besitz des Klosters St. Urban übergingen. Die Stadt Bern übernahm 1406 von den Grafen von Kyburg die Landgrafschaft Burgund, mit dem Landgericht Murgeten. 1413 ordnete Bern mit St. Urban die Gerichtsrechte neu. Wynau und Ober-Murganthal wurden dem Niedergericht Roggwil, und damit dem Amt Wangen zugewiesen. In der Helvetik kam Wynau 1798 zum Distrikt Langenthal und 1803 zum Amtsbezirk Aarwangen.
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Wynau steht ein Flusskraftwerk, welches die Aare staut. Es wurde 1894–96 von der Firma Siemens & Halske erbaut, die zu diesem Zweck zahlreiche italienische Bauarbeiter nach Wynau holte. Die Aktiengesellschaft Elektrizitätswerke Wynau befand sich im Besitz der Basler Handelsbank und der Deutschen Disconto-Gesellschaft, bevor sie 1903 von Langenthal und weiteren oberaargauischen Gemeinden (darunter Wynau) übernommen wurde. Erst ab diesem Zeitpunkt wurde auch die Gemeinde Wynau mit Elektrizität versorgt. Das Kraftwerk wurde 1992–96 vollständig erneuert.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]An der südlichen Gemeindegrenze führt die Bahnlinie Langenthal–Olten entlang, es gibt auch einen Bahnhof Roggwil-Wynau. Damit liegt die Gemeinde in der Nähe des Schweizer Eisenbahnknotenpunktes Olten und des Autobahnknotens Härkingen. Durch das Dorf führt darüber hinaus die Hauptstrasse 1 von Bern nach Zürich. Über die Aare gibt es die Fähre Wolfwil–Wynau.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die reformierte Kirche und das Pfarrhaus.[8]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: «In Silber eine blaue Traube an grünem Stiel, mit zwei Blättern und einer Ranke.»[9] | |
Wappenbegründung: Redendes Wappen, bekannt seit 1700. In der heutigen Form 1945 festgelegt.[10] |
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Albert Steffen (* 1884 in Wynau; † 1963 in Dornach), Schriftsteller und Anthroposoph
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jürg Schweizer: Kirche und Pfarrhaus in Wynau. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Bern 1995, ISBN 3-85782-571-5, (Schweizerische Kunstführer 571 Serie 58).
- Max Jufer (Red.): Der Amtsbezirk Aarwangen und seine Gemeinden. Herausgegeben vom Amtsbezirk Aarwangen und die 25 Einwohnergemeinden. Merkur, Langenthal 1991, ISBN 3-907012-10-0.
- Elektrizitätswerke Wynau AG (Hrsg.): 100 Jahre Elektrizitätswerke Wynau AG. Merkur, Langenthal 1996, ISBN 3-907012-26-7.
- Wappenbuch des Kantons Bern. Das Berner Staatswappen sowie die Wappen der Amtsbezirke und Gemeinden, im Auftrag des bernischen Regierungsrates hrsg. von der Direktion der Gemeinden, bearb. vom Berner Staatsarchiv unter Mitwirkung von Hans Jenni. Armorial du canton de Berne. Les armoiries de l'Etat de Berne, des districts et des communes, publié par la Direction des affaires communales sur mandat du Conseil-exécutif du canton de Berne, élaboré par les Archives de l'Etat de Berne avec la collaboration de Hans Jenni, Bern 1981.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Website der Gemeinde Wynau
- Anne-Marie Dubler: Wynau. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Objektblatt des Schutzgebiets Mumenthaler Weiher.
- ↑ Klimanormwerte Wynau. Normperiode 1991–2020. (PDF) In: meteoschweiz.admin.ch. Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 29. April 2022; abgerufen am 29. April 2022. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Mitarbeiter: Gemeindesuche. Bevölkerung. In: Offizielle Webpräsenz BFS. Bundesamt für Statistik BFS, 2015, abgerufen am 30. August 2017 (Eingabe Wynau).
- ↑ Christian Rümelin, Jürg Schweizer: Kirche und Pfarrhaus in Wynau. (Schweizerische Kunstführer, Nr. 571). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1995, ISBN 978-3-85782-571-2.
- ↑ Wappenbuch 1981, S. 61.
- ↑ Wappenbuch 1981, S. 60.