Zürcher Sängerknaben – Wikipedia

Zürcher Sängerknaben
Sitz: Schweiz Zürich
Gründung: 1960
Gattung: Knabenchor
Gründer: Alphons von Aarburg †[1]
Leitung: Konrad von Aarburg (Künstlerischer Leiter, Chorleiter)
Stimmen: SATB
Website: www.zsk.ch

Die Zürcher Sängerknaben sind der aus Knaben und Männern bestehende Knabenchor von Zürich.

Die Zürcher Sängerknaben wurden um das Jahr 1960 von Alphons von Aarburg gegründet[2]. Über Jahrzehnte hinweg bis zu seinem Tod im Jahr 2023 leitete Alphons von Aarburg den Chor, in den letzten Jahren zusammen mit seinem Sohn Konrad. Entstanden ist der Chor in der römisch-katholischen Pfarrei St. Franziskus Wollishofen und nannte sich bis 1976 St. Franziskus Sängerknaben.[3] Der Chor besteht aus mehr als hundert Buben und mehrheitlich jungen Männern, die aus Zürich oder der näheren Umgebung kommen und aus allen Bevölkerungsschichten und Konfessionen stammen.[4] Seit dem Tod seines Vaters ist Konrad von Aarburg der alleinige Leiter der Zürcher Sängerknaben.[5]

Der Chor ist keinem Internat oder einer besonderen Schule angeschlossen, sondern wird durch einen Trägerverein betrieben. Dieser Verein Zürcher Sängerknaben unterhält gemäss Statuten eine Singschule sowie in der Regel einen Allgemeinen Chor, einen Konzertchor und einen Reisechor und bezweckt damit die gesangliche Ausbildung, die Persönlichkeitsbildung und Förderung von Knaben und jungen Männern im Rahmen des Chorgesanges und solistischer Tätigkeit.

Drei- bis viermal wöchentlich treffen sich die Zürcher Sängerknaben zur Probe in einem in der Stadt Zürich gelegenen Probelokal; weitere zwei oder drei Wochen verbringen die Mitglieder des Chores im Singlager im Allgäu, um das Repertoire des Chores zu vertiefen.

Künstlerische Schwerpunkte

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Verschiedene Konzertreisen führten die Zürcher Sängerknaben durch die Schweiz, nach Italien, Belgien, Frankreich, Deutschland, Ungarn, Tschechoslowakei, Österreich, Finnland, Holland, Portugal, in die USA, Russland und nach China.

Bedeutende Dirigenten wie zum Beispiel Herbert von Karajan, Nikolaus Harnoncourt, Christoph Eschenbach, John Eliot Gardiner, Franz Welser-Möst, Charles Dutoit, Sir Roger Norrington, David Zinman, Kent Nagano[6], Paavo Järvi[7], Armin Jordan, Hiroshi Wakasugi, Gerd Albrecht, Alain Lombard, Ferdinand Leitner, Muhai Tang und Künstler wie Luciano Pavarotti, Edita Gruberová, Jonas Kaufmann, Kiri Te Kanawa, Kathleen Battle, José van Dam, Vesselina Kasarova, Kurt Moll, Ian Bostridge[8] oder aber die Strassburger Philharmoniker, sowie die Berliner Philharmoniker haben schon mit den Zürcher Sängerknaben musiziert.[9][10]

Über viele Jahre wirken Knabensolisten der Zürcher Sängerknaben regelmässig an Aufführungen des Opernhauses Zürich mit.[11] Die Solisten der Zürcher Sängerknaben waren auch schon zu Gast in den Opernhäusern Opéra de Lausanne, Grand Théâtre de Genève, Opéra National de Lyon, Grand Théâtre de Metz, dem Opernhaus von Shanghai, der Royal Festival Hall London und bei den Salzburger Festspielen (im Festspielhaus bei den Osterfestspielen 1988/89 unter Herbert von Karajan, wo sie in der "Tosca" von Puccini zusammen mit den  Berliner Philharmonikern, dem Chor der Wiener Staatsoper und Luciano Pavarotti mitwirkten.).[4] Aber auch als Musical-Darsteller wurden die Solisten schon engagiert, unter anderem für die Hauptrollen in der Weltpremiere des Musicals "Die Schwarzen Brüder", bei der sie in 40 Aufführungen vor mehr als 40'000 Zuhörern auftraten.[10]

2015 sangen die Zürcher Sängerknaben, auf Einladung des Tölzer Knabenchores am Internationalen Knabenchorfestival Bad Tölz zusammen mit dem Tölzer Knabenchor und den Wiltener Sängerknaben. Im gleichen Jahr sang der Knabenchor ebenfalls an der Eröffnungszeremonie des IAAF Diamond League Leichtathletik Events "Weltklasse Zürich" vor 25'000 Zuschauern im Stadion Letzigrund.[12]

Einen Schwerpunkt der CD-Produktionen der Zürcher Sängerknaben bilden Ersteinspielungen von Werken Michael Haydns.[13]

Mädchenchor Zürich und Schule Cantaleum

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2016 gründete Konrad von Aarburg den Mädchenchor Zürich.[14] 2023 übergab er die Leitung des Mädchenchors an Stephanie Ritz und Raimund Wiederkehr.[15]

Der Wunsch nach einer eigenen Schule für die Zürcher Sängerknaben war immer wieder Thema im Elternkreis des Chores sowie bei der Chorleitung selbst. 2017 wurde dieser Wunsch in Form einer Kooperationsschule Realität. Das Cantaleum Zürich, gegründet durch Maja Coradi und Konrad von Aarburg ist eine zweisprachige Tagesschule mit musikalischem Profil für Kindergarten und Primarstufe sowie der Sekundarstufe. Im geschichtsträchtigen Haus Sonnenberg, einem ehemaligen Waisenhaus der Stadt Zürich, nahm die Schule im August 2017 ihren Betrieb auf.[16] Das Schulmodell vereint neuste Erkenntnisse aus der Bildungsforschung mit der jahrelangen pädagogischen Erfahrung in den Reihen der Zürcher Sängerknaben.

Öffentliche Unterstützung erhält das Projekt durch führende Persönlichkeiten aus Bildung, Wissenschaft und Kultur:

Patronatskomitee

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Die Schule und der Kindergarten stehen musikinteressierten Mädchen und Jungen offen. Jedes Kind am Cantaleum Zürich singt in einem der beiden Partnerchöre (Jungen bei den Zürcher Sängerknaben, Mädchen im Mädchenchor Zürich) und erhält Einzelstimmbildung. Die beiden Chöre sind für sich selbständige Institutionen und auch weiterhin offen für Kinder aus anderen Schulen.[25]

Das Cantaleum wird betrieben durch die Cantaleum Zürich AG, welche wiederum durch eine gemeinnützige Stiftung getragen ist. Die Schule erfüllt somit einen gemeinnützigen Zweck und ist nicht gewinnorientiert.[26] Die Anschubfinanzierung der Schule erfolgte grösstenteils durch Spenden aus privater Hand (über eine Million Schweizer Franken).[27]

Die Sänger des Vokalensembles Six in Harmony kennen sich aus ihrer Zeit als Zürcher Sängerknaben.[28]

Bekannte ehemalige Zürcher Sängerknaben

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  • Philippe Jordan, Dirigent (Musikalischer Direktor: Opéra national de Paris, Musikdirektor Wiener Staatsoper)[29]
  • Urs Rohner, Wirtschaftsjurist, Manager (Ehemaliger Verwaltungsratspräsident Credit Suisse)
  • August Schram, Sänger, Entertainer (Moderator bei SRF "Der Opernführer")
  • Daniel Winiger, Pianist, Chorleiter des Kinderchors Kaltbrunn SG
  • Raimund Wiederkehr, Chorleiter, Sänger, Pianist
  • Konrad von Aarburg, Sänger, Chorleiter (Zürcher Sängerknaben), Schulleitung (Cantaleum Zürich)
  • Olivier de Molina, Unternehmer, Sänger
  • Caspar Dechmann, Pianist, Dirigent
  • Gotthard Odermatt, Oboist, Dirigent, Komponist
  • Roman Strassmann, Violinist
  • Christian Jott Jenny, Gemeindepräsident St. Moritz[29], Sänger, Entertainer, Veranstalter
  • Frederik Jacobs, Gastrounternehmer
  • Daniel Hellmann, Sänger, Schauspieler, Performer
  • Dominic Limburg, Dirigent (Gewinner des deutschen Operettenpreises für junge Dirigenten 2016)
  • 1998 L'Or des Anges (von Philippe Reypens)
  • 2004 Un peu de fièvre (von Philippe Reypens)
  • 2010 Music of the Moment (mit Galina Vracheva, von Dorothee Binding)
  • Markus Weber: Die Zürcher Sängerknaben. Eine andere Umsetzung des Zweiten Vatikanischen Konzils. Lizentiatsarbeit an der Universität Fribourg. Zürich 1999
  • Alphons von Aarburg: Engel, Bengel, Harfenklänge. Zürich 2010

Einzelnachweise

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  1. Tages-Anzeiger vom 14. April 2023, S. 26.
  2. Markus Weber: Die Zürcher Sängerknaben. S.42–46.
  3. Markus Weber: Die Zürcher Sängerknaben. S. 42 und Anhang Blatt I.
  4. a b Website des Chores. Abschnitt Chor. Abgerufen am 19. Oktober 2013.
  5. [1], abgerufen am 1. Juli 2023.
  6. Kent Nagano – Brittens «War Requiem». Abgerufen am 15. Februar 2022.
  7. Eröffnungskonzert Tonhalle Zürich - „Wenn eine Sternstunde neunzig Minuten dauert“. In: DAS OPERNMAGAZIN. 17. September 2021, abgerufen am 15. Februar 2022 (deutsch).
  8. Kent Nagano – Brittens «War Requiem». Abgerufen am 15. Februar 2022.
  9. Zürcher Sängerknaben | Chor. In: Zürcher Sängerknaben | Knabenchor | Zürich. Abgerufen am 10. September 2015.
  10. a b Zürcher Sängerknaben | Solisten. In: Zürcher Sängerknaben | Knabenchor | Zürich. Abgerufen am 10. September 2015.
  11. NZZ vom 14. Juli 2014.
  12. Zeitungsartikel "Weltklasse Zürich" mit erstklassigen Sängerknaben
  13. Vgl. Diskografie des Chores.
  14. [2], abgerufen am 1. Juli 2023.
  15. [3], abgerufen am 1. Juli 2023.
  16. Irène Troxler: Haus Sonnenberg wird Tagesschule für Musik | NZZ. In: Neue Zürcher Zeitung. 7. September 2015, ISSN 0376-6829 (nzz.ch [abgerufen am 25. Januar 2018]).
  17. Zürcher Sängerknaben - Die Chorleitung. In: zsk.ch. Abgerufen am 25. Januar 2018.
  18. Priska Brülhart-Kissling. In: bi.zh.ch. Abgerufen am 25. Januar 2018.
  19. Daniel Fueter. In: andersmusic.ch. Abgerufen am 25. Januar 2018.
  20. Philippe Jordan | ARSIS Artist Management. Abgerufen am 31. Januar 2021 (deutsch).
  21. Cantaleum Zürich | Patronatskomitee. Abgerufen am 24. Juli 2020.
  22. Team - Über uns - Tonhalle Orchester Zürich. In: tonhalle-orchester.ch. Abgerufen am 25. Januar 2018.
  23. Stedtnitz das Kernteam. In: stedtnitz.ch. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 25. Januar 2018.@1@2Vorlage:Toter Link/www.stedtnitz.ch (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  24. Prof. Dr. Stefan C. Wolter, Direktor. In: skbf-csre.ch. 1999, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Januar 2018; abgerufen am 25. Januar 2018.
  25. Cantaleum Zürich - Zweisprachige Tagesschule mit Schwerpunkt Musik. Abgerufen am 25. Januar 2018 (englisch).
  26. Mietvertrag mit Cantaleum-Schule genehmigt - Stadt Zürich. Abgerufen am 25. Januar 2018.
  27. Cantaleum Zürich - Zweisprachige Tagesschule mit Schwerpunkt Musik. Abgerufen am 25. Januar 2018 (englisch).
  28. Website von Six in Harmony. 1. Abschnitt. Abgerufen am 27. Februar 2016.
  29. a b Philippe Jordan | ARSIS Artist Management. Abgerufen am 31. Januar 2021 (deutsch).