Flugplatz Speyer – Wikipedia

Verkehrslandeplatz Speyer
Speyer (Rheinland-Pfalz)
Speyer (Rheinland-Pfalz)
Speyer
Lokalisierung von Rheinland-Pfalz in Deutschland
Kenndaten
ICAO-Code EDRY
IATA-Code ZQC
Flugplatztyp Verkehrslandeplatz
Koordinaten 49° 18′ 8″ N, 8° 27′ 6″ OKoordinaten: 49° 18′ 8″ N, 8° 27′ 6″ O
Höhe über MSL 95 m (312 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 2 km südöstlich von Speyer
Straße A61 B9 B36 B39
Basisdaten
Betreiber FSL Flugplatz Speyer/Ludwigshafen GmbH
Terminals 1
Flug-
bewegungen
46.857 (2020)[1]
Start- und Landebahnen
16/34 1677 m × 30 m Asphalt
16/34 480 m × 30 m Gras
Webseite
flugplatz-speyer.de

Der Flugplatz Speyer (IATA-Code: ZQC), (ICAO-Code: EDRY) ist der Verkehrslandeplatz der Stadt Speyer.

Start- und Landebahn

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Start- und Landebahn wurde im Herbst 2011 auf 1677 Meter verlängert.[2] Hierdurch stehen für Starts und Landungen jeweils 1400 Meter zur Verfügung. Die Länge ist daher auch nach Einführung der neuen europäischen Sicherheitszuschläge nach Joint Aviation Requirements for Operations (JAR-OPS 1) für gewerblichen Flugverkehr und Werkverkehr ausreichend.

Der Flugplatz liegt im Südosten der Stadt in einem Rheinknie. Der Speyerer Dom ist in zehn Gehminuten zu erreichen. Das Technik-Museum Speyer liegt unmittelbar nördlich.

Öffentliche Verkehrsmittel: Die Innenstadt ist über eine Haltestelle des Stadtbuslinie 561 in wenigen Minuten zu erreichen.

Betreibergesellschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Flugplatz wird von der FSL Flugplatz Speyer/Ludwigshafen GmbH betrieben. Mehrheitseigner der Gesellschaft war von 2000 bis 2013 die IHK Pfalz. 2013 beschloss die Hauptversammlung, die meisten Anteile an die BASF abzugeben, die dadurch mit fast 50 % größter Gesellschafter wurde.[3]

Flugplatz Speyer/Ludwigshafen aus der Luft

Wegen der hohen Bedeutung für die regionale Wirtschaft wurde eine Verlängerung der Startbahn geplant, die ursprünglich 2007 fertiggestellt werden sollte. Hierbei wurde die Piste von 1226 m um ca. 450 m auf 1677 m verlängert. Die rund 500 m lange Graspiste westlich der Asphaltpiste war vom Ausbau nicht betroffen.

Dieser Ausbau wurde von einer Bürgerinitiative, mehreren Stadtratsfraktionen und Nachbargemeinden abgelehnt. 2009 billigte das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz den Planfeststellungsbeschluss mit Ausnahme der Nachtflug-Regelung.[4] Der Ausbau der Landebahn erfolgte vom September 2010 bis August 2011.[5]

Jahr Flugbewegungen davon Jets Ergebnis in €
2013 31462[6] −1.006.932,07
2014 −586.851,65
2015 30000 1800 −469.215,10
2016 35000 2000 −479.362,82
2017 38000 2200[7] −424.053,39[8]
2018 −362.333
2019 40000 −287.333[9]
2020 46857
2021 58474

Diskussion um die Zukunft des City-Airports Mannheim

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit geraumer Zeit wird eine Diskussion über die Zukunft des Flugplatzes Mannheim geführt. Als mögliche Alternative wurde auch der Flugplatz Speyer genannt.[10][11]

Flugzeug der Pfalz-Flugzeugwerke im Ersten Weltkrieg

Der Flugplatz geht zurück auf die Gründung der Pfalz-Flugzeugwerke 1913. Nach deren Untergang siedelten sich 1937 die Flugwerke Pfalz-Saar an. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Flugsportverein gegründet und es siedelte sich Heinkel an, später nacheinander Teil von VFW, VFW-Fokker, MBB und DASA. 1971 wurde die asphaltierte Landebahn angelegt, die 1986 erweitert wurde. 1994 kaufte eine Betreibergesellschaft den Flugplatz von der DASA.[12]

Nachdem 1999 das anliegende Technik-Museum die Ausstellung einer Antonow An-22 beschlossen hatte, stellte sich die Frage zum Transport der Maschine nach Speyer. Man beschloss das 120-Tonnen-Flugzeug in Speyer landen zu lassen, was dem größten Propellerfrachtflugzeug der Welt noch einmal eine Herausforderung bescherte. Um die Landung, die gerne mit der auf einem Flugzeugträger verglichen wird, und den Transport über die Heinkelstraße zum Museum zu ermöglichen, wurden zahlreiche Vorbereitungen getroffen. In der Einflugschneise befindliche Bäume wurden gestutzt und der Zaun am Ende der Landebahn wurde demontiert. Ebenso wurde die Grasfläche zur Straße hin mit Metallplatten beschwert, damit das Flugzeug nicht stecken bleibt. Ein in der Einflugschneise befindliches Museumsgebäude wurde sogar um ein Stockwerk reduziert.

Zwischen 1979 und 1996 wurde der Flugplatz an zwei Tagen pro Jahr als temporäre Motorsport-Rennstrecke genutzt. Nachdem der AC Schriesheim 1977 und 1978 bereits auf dem nahe gelegenen Flugplatz Mosbach-Lohrbach Motorradrennen veranstaltet hatte, verlegte der Klub im Jahr 1979 die Rennen auf den Flugplatz Speyer. Der Flugplatzkurs hatte anfangs eine Länge von 2,01 km. Ab 1988 wurde er auf ca. 2,43 km verlängert und in entgegengesetzter Richtung befahren.[13] Unter anderem beherbergte er Läufe zur Deutschen Motorrad-Straßenmeisterschaft.[14]

Commons: Flugplatz Speyer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. https://flugplatz-speyer.de/der-flugplatz-speyer-ludwigshafen/
  2. Speyer feiert Runway-Verlängerung, airliners.de vom 2. September 2011
  3. https://www.morgenweb.de/nachrichten/wirtschaft/regionale-wirtschaft/basf-grosster-gesellschafter-am-flugplatz-1.1292080
  4. Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz 8. Juli 2009, Az.: 8 C 10399/08.OVG
  5. Die Rheinpfalz, Aus der Pfalz, 30. August 2011
  6. Ministerium des Inneren, für Sport und Infrastruktur: Antwort zu Kleine Anfrage Drucksache 16/3423. (PDF) In: landtag.rlp.de. Landtag Rheinland-Pfalz, 24. März 2014, abgerufen am 2. Januar 2017.
  7. http://www.flugplatz-speyer.de/wp-content/uploads/2017/12/Anzeige-Rheinpfalz-16.12.2017.pdf
  8. BGS – Zahlen zum Flugplatz Speyer. Speyer-Kurier – Kurpfälzer Allgemeine Zeitung, 29. März 2019, abgerufen am 8. Januar 2020.
  9. Jürgen B. Harder hebt künftig in Speyer ab – Schwetzinger Zeitung / Hockenheimer Zeitung. In: morgenweb.de. Abgerufen am 6. Dezember 2020.
  10. Flugplatz Speyer darf ausgebaut werden
  11. Speyer Flughafen Ausbau rechtskräftig auf airliners.de
  12. FSL: Historie. FSL Flugplatz Speyer / Ludwigshafen GmbH, Speyer, 2016, abgerufen am 24. November 2020.
  13. Rob Semmeling: Racing Circuits. (PDF; 7,8 MB) In: www.wegcircuits.nl. S. 101, 119, abgerufen am 29. Januar 2024 (englisch).
  14. GoodYear (Hrsg.): Renn-Revue. 1992, S. VII (weebly.com [PDF]).