Zlín Z-526 – Wikipedia

Zlín Z-526
Z-526AFS
Einsitzige Kunstflugversion Z-526AFS
Typ Sportflugzeug
Entwurfsland

Tschechoslowakei Tschechoslowakei

Hersteller Zlín (Moravan)
Indienststellung 1966
Produktionszeit

1965–1974

Stückzahl 324

Die Zlín Z-526 ist ein tschechoslowakisches Sport- und Kunstflugzeug der Trenér-Reihe. Die zweisitzigen Ausführungen tragen den Beinamen Trenér Master, die einsitzigen werden als Akrobat und Akrobat Spezial bezeichnet. Bekannt wurde die Z-526 durch den Gewinn der Kunstflug-Weltmeisterschaft 1968 in der Einzel- (Erwin Bläske, DDR)[1] und Mannschaftswertung (DDR).

Die Z-526 ist die logische Weiterentwicklung der Z-326. Veränderungen zu dieser bestehen in der verstärkten Zelle und Motoraufhängung. Das Triebwerk bekam ein spezielles, für den Kunstflug entwickeltes Kraftstoffsystem. Als Luftschraube diente erstmals serienmäßig eine vollautomatisch verstellbare Avia-V-503-Zweiblatt aus Metall mit 1,95 m Durchmesser.

Die ersten Serien erschienen 1966 und umfassten die zweisitzige Z-526 Trenér Master, die insbesondere zur Kunstflugausbildung diente und die einsitzige Z-526A. Beide besaßen als Antrieb ein 118 kW (160 PS) leistendes Triebwerk M-137. 1970 folgte die massereduzierte Z-526AF.

Als leistungsgesteigerte Ausführung erschien 1969 die Z-526F, deren Erstflug im Herbst 1968 stattgefunden hatte. Sie verfügte über ein Triebwerk M-137A mit einer Leistung von 132 kW (180 PS) und wurde bis 1974 in über 150 Exemplaren produziert. Ihr einsitziges Pendant für den Kunstflug flog erstmals im Oktober 1971 als Z-526AFS. Bei diesem waren die Tragflächen und somit die Flügelfläche verkleinert worden, was es wendiger machte und eine höhere Steiggeschwindigkeit zuließ. Die Landeklappen fielen vollständig weg, dafür wurden die Querruder vergrößert. Die Kabinenhaube erhielt eine aerodynamischere Kugelform. Die Exportvariante für den westlichen Markt war mit einem Lycoming AIO-360-B1B-Antrieb und Hartzell-Verstellluftschraube ausgerüstet, wurde als Z-526L bezeichnet und flog erstmals am 28. August 1969. Dank des stärkeren 200-PS-Motors erreichte sie eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 315 km/h.[2]

Nachfolger war die aus der Z-526F abgeleitete Z-726 Universal von 1973, die gleichzeitig das letzte Glied der Trenér-Reihe bildete.

Eine spezielle Ausführung für den Segelflugzeugschlepp entstand 1981 unter der Bezeichnung Z-526AFM Condor. Sie besitzt ein stärkeres M-337A-Triebwerk mit Aufladung und V-410-Verstellluftschraube. Die Tragflächen mit Zusatztanks an den Enden wurde von der Z-326 übernommen.

Die Zelle der Z-526 besteht aus einem verschweißten Stahlrohrgerüst, das oben und unten mit Metall beplankt und an den Seiten mit Stoff bespannt ist. Die zweiholmigen Tragflächen sind in Tiefdeckerkonfiguration am Rumpf angeordnet. Das Leitwerk besteht aus einem Metallrahmen mit Stoffbespannung. Die Haupträder des Heckradfahrwerkes sind zur Hälfte in die Tragflächen einziehbar und haben eine Spurbreite von 1,80 m.

Die bei der Weltmeisterschaft von 1968 siegreiche Mannschaft aus der DDR, bestehend aus Erwin Bläske, Peter Kahle und Dieter Kapphahn, flog ihre Z-526A über die zulässigen +/- Belastungen hinaus, versuchte dies aber durch verkürzte Kontrollinspektionsabstände auszugleichen. Insgesamt wurden bei der GST acht Z-526A, eine Z-526F und elf Z-526AFS eingesetzt.[3]

Während der Radom Air Show 2007 kollidierten während einer Vorführung am 1. September zwei Z-526 des polnischen Kunstflugteams AZL Żelazny in der Luft und stürzten ab. Beide Piloten kamen ums Leben.

Am 29. Juni 2013 stürzte eine mit tschechischer Registratur (OK-ZRB) zugelassene Z-526 AFS bei einem nicht genehmigten Kunstflug durch Steuerfehler nahe der Haupttribüne des Roadrunners Race 61 in den direkt neben dem Flugplatz Eberswalde-Finow gelegenen Solarpark ab. Der aus Berlin stammende 47-jährige Pilot kam dabei ums Leben. Daraufhin wurde die Veranstaltung abgesagt.[4][5]

Am 24. September 2022 kollidierten zwei Zlín 526 AFS (D-EWQL und D-EWQC) der Kunstflugstaffel Gera bei einem Trainingsflug nahe dem Flugplatz Gera-Leumnitz. Die Maschinen verkeilten sich in der Luft und stürzten nahezu senkrecht zu Boden. Die beiden Piloten überlebten diesen Absturz nicht.[6]

Dreiseitenriss der einsitzigen Version

Technische Daten

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Motor M-137A für die Z-526F und AFS
Kenngröße Z-526A Z-526F Z-526AFS Z-526L[8]
Hersteller Zlinská Letecká Akciová Společnost
Konzeption Kunstflugzeug Schul- und Sportflugzeug Kunstflugzeug Schul- und Sportflugzeug
Besatzung 1 1–2 1 1–2
Spannweite 10,59 m 8,84 m 10,59 m
Länge 8,00 m 7,80 m 7,65 m
Höhe 2,10 m 2,06 m 1,90 m 2,06 m
Flügelfläche 15,45 m² 13,81 m² 15,45 m²
Flügelstreckung k. A. k. A. 5,65 7,25
Flügelpfeilung
V-Stellung 4° 30´
Leermasse 635 kg 665 kg (für Kunstflug)
normal 675 kg
604 kg 675 kg
Zuladung k. A. 275 kg (für Kunstflug) 225 kg (normal) 265 kg (für Kunstflug)
300 kg (für Reiseflug)
Startmasse maximal 850 kg (für Kunstflug) maximal 940 kg (für Kunstflug)
maximal 975 kg (für Reiseflug)
maximal 740 kg (für Kunstflug) maximal 940 kg (für Kunstflug)
maximal 975 kg (für Reiseflug)
Flächenbelastung 55,0 kp/m² 60,5 / 62,7 kp/m² 53,6 kp/m² 60,90 kg/m²
Leistungsbelastung k. A. k. A. 4,11 kg/PS 4,70 kg/PS
Antrieb ein luftgekühlter 6-Zylinder-Reihenmotor Walter Minor 6-III ein luftgekühlter 6-Zylinder-Reihenmotor M-137A ein luftgekühlter 4-Zylinder-Boxermotor Lycoming AIO-360-B1B
Leistung 118 kW (160 PS) 132,5 kW (180 PS) 147 kW (200 PS)
Tankvolumen k. A. normal 97 l
mit Zusatztanks 165 l
70 l normal 97 l
mit Zusatztanks 165 l
Höchstgeschwindigkeit 240 km/h in Bodennähe 244 km/h in Bodennähe 248 km/h in Bodennähe 260 km/h
Reisegeschwindigkeit maximal 208 km/h maximal 210 km/h maximal 225 km/h maximal 240 km/h
wirtschaftlich 220 km/h
Landegeschwindigkeit 100 km/h 100 km/h 90 km/h 90 km/h
Steigleistung 6,0 m/s 6,0 m/s 8,0 m/s 7,0 m/s
Dienstgipfelhöhe 6000 m 5200 m 5800 m 6800 m
Reichweite normal 450 km
maximal 850 km
normal 480 km
maximal 840 km
normal 360 km
maximal 750 km (mit Zusatzbehältern)
normal 460 km
maximal 880 km (mit Zusatzbehältern)
Startstrecke über 15 m k. A. 342 m 220 m 320 m

Quelle wenn nicht anders angegeben[9]

  • Detlef Billig, Tobias Harzdorf: Zlins … In: Typenschau. Nr. 03. TOM-Modellbau, Friedland 2006, ISBN 3-939439-02-9.
  • Hans-Joachim Mau: Tschechoslowakische Flugzeuge. 1. Auflage. Transpress, Berlin 1987, ISBN 3-344-00121-3, S. 104/105.
  • Heinz A. F. Schmidt: Flugzeuge aus aller Welt. Band II. 2. durchgesehene Auflage. Transpress, Berlin, S. 14.
Commons: Zlin Z-526 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Meldeliste und Resultate 5. Weltmeisterschaft Unlimited in Magdeburg (Memento vom 9. Mai 2012 im Internet Archive) www.german-aerobatics.com. Abgerufen am 14. August 2012.
  2. Moravan Zlin Z-526 L/200. . In: Heinz A. F. Schmidt (Hrsg.): Flieger-Jahrbuch 1971. Transpress, Berlin 1970, S. 97.
  3. Detlef Billig, Manfred Meyer: Flugzeuge der DDR. Band 2, TOM Modellbau 2003, ISBN 3-613-02241-9, S. 88, 183.
  4. BZ-online: Berliner Kunstflieger stirbt bei Absturz
  5. BFU: Untersuchungsbericht
  6. Flugzeugabsturz bei Gera: Zwei Menschen sterben bei Zusammenstoß von Kunstfliegern. In: Der Spiegel. 25. September 2022, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 7. November 2022]).
  7. Manfred Meyer: Die Flugzeuge der DDR. Bebug, Berlin 2013, ISBN 978-3-86789-439-5, S. 120.
  8. Heinz A. F. Schmidt: Flugzeuge aus aller Welt. Band IV. Transpress, Berlin 1973, S. 42.
  9. Die Motorflugzeuge der GST. In: Flieger Revue. 5/77, S. 202.