Zum großen Wurstel – Wikipedia

Schlussvignette des Erstdrucks
Daten
Titel: Zum großen Wurstel
Gattung: Burleske in einem Akt
Originalsprache: Deutsch
Autor: Arthur Schnitzler
Erscheinungsjahr: 1901/1904
Uraufführung: 8. März 1901 (1. Fassung), 16. März 1906
Ort der Uraufführung: Überbrettl, Berlin (1. Fassung), Theater in der Josefstadt, Wien
Ort und Zeit der Handlung: Wien, Gegenwart
Personen
  • Der Direktor
  • Der Dichter
  • Der Wohlwollende
  • Der Bissige
  • Der Naive
  • Ein Bürger
  • Seine Frau
  • Zweiter Bürger
  • Seine beiden Töchter
  • Erster Skandalmacher
  • Zweiter Skandalmacher
  • Der Graf von Charolais
  • Der Meister
  • Ein Ringkämpfer
  • Ein Herr im Parkett
  • Ein Unbekannter im blauen Mantel
  • Bürger, Soldaten, Kellner, Kinder etc.

Personen des Marionettentheaters

  • Der Herzog von Lawin.
  • Die Herzogin von Lawin.
  • Der Held dieses Stückes.
  • Der traurige Freund.
  • Der heitere Freund.
  • Liesl.
  • Der düstere Kanzlist, ihr Vater.
  • Ein Vetter Brackenburgs, ihr Bräutigam.
  • Der Räsoneur.
  • Ein stummer Herr.
  • Ein zweiter stummer Herr.
  • Ein totes Mädchen.
  • Ein Diener.
  • Der Tod.

Zum großen Wurstel ist eine Burleske in einem Akt von Arthur Schnitzler, die in einer ersten Fassung 1901 aufgeführt wurde. Ihren Erstdruck erlebte sie an Ostern 1905 in der Tageszeitung Die Zeit. In Folge gliederte er sie als drittes Stück nach Der Puppenspieler und Der große Cassian in den Einakterzyklus Marionetten ein, der 1906 bei S. Fischer in Buchform erschien.

Auf der Bühne sind sowohl ein Puppentheater, wie auch Zuschauer desselben zu sehen. Die Zuschauer kommentieren den Verlauf des gespielten Marionettenstückes und verhindern ein tragisches Ende, indem sie lautstark nach einem glücklichen verlangen. Die verschiedenen Wirklichkeitsebenen werden weiter durchbrochen mit dem Auftritt des Direktors und des Dichters sowie mit den Hauptfiguren aus zwei zeitgenössischen Stücken von Freunden Schnitzlers: Der Meister aus Hermann Bahrs gleichnamigen Stück und Der Graf von Charolais von Richard Beer-Hofmann. Zuletzt tritt der Tod auf, der im dargestellten Stück sichtbar macht „wer eine Puppe, wer ein Mensch“.

Die Nachlassmaterialien sind in Arthur Schnitzlers Nachlass in der Cambridge University Library in der Mappe A 87 aufbewahrt. Eine erste Fassung Marionetten, maschinschriftlich, ist datiert mit 22. Dezember 1899. Am Ende vermerkt Schnitzler: „Das Ganze als Marionettenstück“ (Diese Fassung veröffentlichte Reinhard Urbach 1977 in Entworfenes und Verworfenes, S. 269–288). Am 6. Juli 1900 erstellt er einen Plan für die Umarbeitung (veröffentlicht im Anhang von Entworfenes und Verworfenes, S. 515–516). Zudem sind zwei maschinschriftliche Fassungen überliefert, von denen die eine „1901“ datiert ist und die die Textgestalt Wolzogens beinhalten dürfte. Zusätzlich ist noch ein Szenenfragment in der Mappe A 87 (auch bei Urbach im Anhang?).[1]

  • Hans-Peter Bayerdörfer: Vom Konversationsstück zur Wurstelkomödie. Zu Arthur Schnitzlers Einaktern. In: Jahrbuch der deutschen Schillergesellschaft, Jg. 16 (1972), S. 516–575.
  • Hans-Peter Bayerdörfer: Marionetten. Drei Einakter. In: Christoph Jürgensen, Wolfgang Lukas, Michael Scheffel (Hrsg.): Schnitzler-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Metzler, Stuttgart 2014, S. 119–123.

Einzelnachweise

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  1. Vgl. Jutta Müller, Gerhard Neumann: Der Nachlass Arthur Schnitzlers. Verzeichnis des im Schnitzler-Archiv der Universität Freiburg i.Br. befindlichen Materials. Mit einem Vorwort von Gerhart Baumann und einem Anhang von Heinrich Schnitzler: Verzeichnis des in Wien vorhandenen Nachlassmaterials. Fink, München 1969, S. 50.