A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn – Wikipedia

Film
Titel A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn
Originaltitel A Beautiful Mind
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2001
Länge 135 Minuten
Altersfreigabe
Produktions­unternehmen DreamWorks Pictures, Universal Pictures, Imagine Entertainment
Stab
Regie Ron Howard
Drehbuch Akiva Goldsman
Produktion Brian Grazer
Ron Howard
Musik James Horner
Kamera Roger Deakins
Schnitt Daniel P. Hanley
Mike Hill
Besetzung
John Forbes Nash Jr. (2006)
Russell Crowe, Oktober 2005

A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn ist eine US-amerikanische Filmbiografie des Regisseurs Ron Howard aus dem Jahr 2001. Im Film wird die reale Lebensgeschichte des insbesondere für die Spieltheorie bekannten Mathematikers John Forbes Nash skizziert, welche auf dem gleichnamigen Buch von Sylvia Nasar basiert.

Der Film beginnt mit Nashs Studienzeit in Princeton, wo er bereits den Ruf eines Mathematikgenies genießt, aber ein Außenseiterdasein führt. In dieser Zeit lernt er auch seine Frau am Lehrstuhl kennen. Seit seinem Studium hat er eine schizophrene Psychose, die ihn immer mehr in den Wahn führt, er entschlüssele im streng geheimen Auftrag der amerikanischen Regierung Codes sowjetischer Agenten. Auch sein bester Freund und Zimmergenosse Charles ist, wie sich schließlich herausstellt, nur eine Wahnvorstellung, ausgelöst durch Schizophrenie. Schließlich folgt der Zusammenbruch, Nash wird in die geschlossene Psychiatrie eingeliefert. Dort wird er mit Insulin behandelt, das ihn in ein künstliches Koma versetzt und Schocks auslöst (Insulinschocktherapie). Als er wieder aus der Klinik nach Hause kommt, kümmert sich seine Frau um ihn, wird dabei aber selber an die Grenzen der Belastbarkeit gebracht. Erst in den 1990er Jahren feiert er, von seiner Erkrankung weitgehend genesen, ein vielbeachtetes Comeback, das schließlich im Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften 1994 gipfelt.

Die Musik wurde komponiert und dirigiert von James Horner.

Nr. Titel
1. A Kaleidoscope of Mathematics
2. Playing a Game of ‘Go!’
3. Looking for the Next Great Idea
4. Creating ‘Governing Dynamics’
5. Cracking the Russian Codes
6. Nash Descends into Parcher’s World
7. First Drop-Off, First Kiss
8. The Car Chase
9. Alicia Discovers Nash’s Dark World
10. Real or Imagined?
11. Of One Heart, of One Mind
12. Saying Goodbye to Those You So Love
13. Teaching Mathematics Again
14. The Prize of One’s Life... The Prize of One’s Mind
15. All Love Can Be
16. Closing Credits

Nash wird zwar von Anfang an als Sonderling dargestellt, jedoch werden seine zunehmenden Wahnvorstellungen zunächst ganz plausibel in die Handlung eingebettet, d. h. Nashs Wahrnehmung ist Teil der filmischen Realität. Erst später wechselt der Blickwinkel zur Sichtweise seiner Mitmenschen, worauf sich beispielsweise sein Büro oder ein „Computerzentrum“ in das verwandelt, was es in Wirklichkeit ist: eine in den wahnhaften Phasen seiner Erkrankung erstellte wirre Zettelwirtschaft. Auch treten Nashs Wahnfiguren (dargestellt z. B. durch Ed Harris und Paul Bettany) als zunächst glaubhafte Charaktere auf und entpuppen sich erst im Verlauf des Filmes als Phantasiegestalten. Trotzdem gibt es während des Films Hinweise darauf, dass John Nash einen Wahn durchlebt. Zum Beispiel erwähnt er gegenüber einer Wahnfigur, dem FBI-Agenten William Parcher, dass die Lagerräume, in denen sich das Computerzentrum befinden soll, laut Universitätseinweisung leer seien. Letztendlich wird der deutlichste Hinweis, dass nämlich die Wahnfigur Marcee nicht älter wird, für Nash zum Schlüssel zur Erkenntnis seiner Krankheit.

Unterschiede zur Biografie

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film hat sich zugunsten der für Hollywood typischen Dramaturgie einige künstlerische Freiheiten genommen.

  • Im Film besteht die Ehe zwischen John Nash und seiner Frau mindestens bis zur Verleihung des Alfred-Nobel-Gedächtnispreises fort. Das Ehepaar ließ sich im realen Leben jedoch schon 1963 scheiden und heiratete erst wieder im Erscheinungsjahr des Films. Auch Nashs homosexuelle Erfahrungen werden im Film nicht erwähnt.
  • John Nashs älterer Sohn aus einer Beziehung vor der Ehe mit Alicia Lardé findet im Film keine Erwähnung.
  • Die Paranoia, die Teil des Krankheitsbildes ist, richtet sich im Film gegen sowjetische Agenten. Der Nash-Biografin Sylvia Nasar zufolge waren seine Ausbrüche jedoch antisemitisch.
  • Seine Reisen nach Paris, Genf und London, die ihn als weltläufig charakterisiert hätten, finden im Film keine Erwähnung.
  • Der Sieg des Verstandes über seine Erkrankung, die er im Film gemeinsam mit seiner Ehefrau durchsteht, wird zwangsläufig zugespitzt und ist ein Motiv dieses Films.

„Mit 22 Jahren ist John Forbes Nash Jr. (Crowe) schon Doktor der Mathematik, später arbeitet das Superhirn für die Regierung. Doch mehr und mehr glaubt Nash, von Agenten bedroht zu werden. Das Genie rutscht zusehends in den Wahn ab… Vier Oscars gewann der spannende Mix aus Drama, Lovestory und Spionagethriller nach einer wahren Geschichte. – Das Leben schreibt die spannendsten Storys.“

TV Spielfilm[2]

„Geschickte Winkelzüge des Drehbuchs, das Nash in einen gefährlichen Regierungsauftrag während des Kalten Krieges verwickelt, und schauspielerische Glanzleistungen sichern die Aufmerksamkeit des Publikums. Dabei hält es Regisseur Ron Howard freilich mehr mit der Beschwörung von Mitleid und Rührseligkeit als mit einer Hinterfragung von Krankheit und Genie.“

„Es sind die einfach großartigen Darstellerleistungen, die ‚A Beautiful Mind‘ dennoch sehenswert machen. […] Und dem Australier Crowe gelingt es tatsächlich meisterhaft, diesem brüchigen, zerrissenen und verletzbaren Charakter subtil und glaubhaft Gestalt zu geben. Mit jedem Moment nimmt man ihm den jungen, exzentrischen Mathematiker ab, der sich auf dem Feld des abstrakten Denkens als Geist von visionärem Format beweist, aber in der realen Welt, im zwischenmenschlichen Leben als unbeholfener, linkischer und neurotisch wirkender Sonderling auftritt.“

  • In der Szene gegen Ende des Films, in der der Dozent John Nash eine Außentreppe der Universität hochsteigt und ihm Marcee, die imaginäre kleine Nichte des Zimmergenossen Charles mit ausgebreiteten Armen erscheint, hält das Mädchen das Buch Grünes Ei mit Speck: das Allerbeste (englischer Titel: Green Eggs and Ham) des besonders in den USA populären Schriftstellers Dr. Seuss in der linken Hand.
  • Ein vergleichbarer Film mit ähnlicher Handlung ist Shine – Der Weg ins Licht von 1996 über das Leben des geisteskranken australischen Pianisten David Helfgott.

Oscarverleihung 2002

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Golden Globe Awards 2002

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

British Academy Film Awards 2002

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Satellite Awards 2001

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Beste Nebendarstellerin: Jennifer Connelly
  • Bester Filmsong: „All Love Can Be“ – (interpretiert von) Charlotte Church
  • weitere Nominierungen:

Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat „besonders wertvoll“.[5]

Darüber hinaus wurde der Film mit einer Vielzahl weiterer Nominierungen und Preise ausgezeichnet (vgl. IMDb Awards[6]).

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Alterskennzeichnung für A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn. Jugendmedien­kommission.
  2. A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn. In: TV Spielfilm. Abgerufen am 20. Januar 2022.
  3. A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  4. https://www.filmstarts.de/kritiken/28384/kritik.html
  5. https://www.fbw-filmbewertung.com/film/a_beautiful_mind_genie_und_wahnsinn
  6. https://www.imdb.com/title/tt0268978/awards