Ahrenshöft – Wikipedia
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
? | | |
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 54° 34′ N, 9° 4′ O | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Nordfriesland | |
Amt: | Mittleres Nordfriesland | |
Höhe: | 4 m ü. NHN | |
Fläche: | 8,79 km2 | |
Einwohner: | 549 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 62 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 25853 | |
Vorwahl: | 04846 | |
Kfz-Kennzeichen: | NF | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 54 002 | |
LOCODE: | DE ASH | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Theodor-Storm-Straße 2 25821 Bredstedt | |
Website: | www.ahrenshoeft.de | |
Bürgermeister: | Manfred Peters (WGB) | |
Lage der Gemeinde Ahrenshöft im Kreis Nordfriesland | ||
Ahrenshöft (dänisch: Ar(e)nshoved oder Arnshøft, nordfriesisch: Oornshaud, niederdeutsch: Aarnshööft) ist eine Gemeinde im Kreis Nordfriesland, im Nordwesten Schleswig-Holsteins.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geografische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gemeindegebiet von Ahrenshöft erstreckt sich am westlichen Rand der naturräumlichen Haupteinheit Bredstedt-Husumer Geest der Schleswigschen Geest im Bereich der historischen Nordergoesharde.[2] Die südliche und westliche Gemeindegrenze wird durch den Flusslauf der Arlau gebildet, die im Bereich der Gemeinde in die Haupteinheit der Nordfriesischen Marsch und dessen Teilraum der Hattstedtermarsch wechselt. Die nördliche Gemeindegrenze verläuft entlang des sogenannten Ahrenshöfter Grabens.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben dem namengebenden Hauptort, der sich in die Teilortschaften Groß- und Klein Ahrenshöft gliedert, befinden sich auch die folgenden amtlich registrierten, weiteren Siedlungen im Gemeindegebiet:[3]
- Eiberg (dän. Ægbjerg)
- Jägerkrug (dän. Jægerkro, nordfr. Jäägerkrooch)
- Steinberg
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachbargemeinden von Ahrenshöft sind:
Bohmstedt | Norstedt | |
Hattstedtermarsch | Viöl | |
Arlewatt |
Geologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gemeindegebiet ist durch die anteilige Lage auf der Hohen Geest, einer Altmoränenlandschaft, strukturell deutlich geprägt. Die anzutreffende Bodenstrukturen bestehen hier aus Sedimenten der Korngröße Sand. Im Gemeindegebiet wurde schon früh Kies abgebaut, so dass im Laufe der Zeit mehrere Kiesgruben entstanden sind. Einige von ihnen sind mittlerweile renaturiert worden. Andere wurden in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zur Anlage der zentralen Mülldeponie des Kreises Nordfriesland genutzt, diese befindet sich im östlichen Gemeindeteil.
Die sogenannte Ahrenshöfter Marsch im Westen ist hingegen ein überwiegend landwirtschaftlich geprägter Landschaftsraum. Er dient aber auch der Durchleitung der Geestgewässer aus dem Hinterland der Oberen und Mittleren Arlau. Die Gewässerläufe im Marschenbereich sind größtenteils durch Deichbauten abgedämmt.
Klima
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ahrenshöft liegt in einer gemäßigt-warmen Klimazone. Durch seine küstennahe Lage fallen überdurchschnittlich viele Niederschläge im Jahresverlauf. In Anlehnung an die Klimaklassifikation nach Köppen-Geiger ist Ahrenshöft der Klasse „Cfb“ zuzuordnen. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 9,4 °C. Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt im Mittel 848 mm.[4]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im norddeutschen Raum war die jungpaläolithische Hamburger Kultur (13.500 bis 11.100 v. Chr.) mit der Havelte-Gruppe (ab 13.000 v. Chr.) verbreitet. Die Träger dieser Kultur waren vorwiegend Rentierjäger. Die mit 12.030 v. Chr. datierte jungpaläolithische Siedlung im Gebiet des heutigen Ahrenshöft ist der Havelte-Gruppe zuzuordnen.
Der Ort wurde im Jahr 1455 erstmals als Vrenshoude urkundlich erwähnt. Der Name geht auf Dänisch hoved für Haupt, Vorsprung und den Rufnamen Orne zurück, der wiederum mit dem Tiernamen Eber verwandt ist. Ebenfalls möglich ist eine Ableitung von Adler (altnord. ari, mdän. arn, neudän. ørn, vgl. altnord.Arnhofði für Adlerkopfiger).[5][6]
Der Ort lag in schleswigscher Zeit Teil des Kirchspiels Drelsdorf (dänisch Trelstrup Sogn) innerhalb der Nordergoesharde.
Am 1. April 1934 wurde die Kirchspielslandgemeinde Drelsdorf aufgelöst. Alle ihre Dorfschaften, Dorfgemeinden und Bauerschaften wurden zu selbständigen Gemeinden/Landgemeinden, so auch Ahrenshöft.[7]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindevertretung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Wahl zum Gemeinderat am 14. Mai 2023 wurden insgesamt 9 Sitze im Gemeinderat zu besetzen. Von diesen erhielt Kandidaten der Wählergemeinschaft Ahrenshöft B (WGB) fünf Sitze, die der Wählergemeinschaft Ahrenshöft (WGA) vier Sitze.[8]
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für die Wahlperioden 2023–2028 wurde Manfred Peters (WGB) wiederholt zum Bürgermeister gewählt.[9]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaftsstruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die örtliche Wirtschaftsstruktur in Ahrenshöft ist ländlich, kleinteilig geprägt. Die regional bekanntesten Betriebe dürften die Abfallwirtschaftsgesellschaft des Kreises sowie der vor Ort ansässige Landgasthof Dörpskrog Ahrenshöft sein.
Zum Ziel der touristischen Vermarktung führt eine radtouristische Erlebnisroute, die sogenannte Söbenbargenroute, durch das Gebiet der benachbarten Geestdörfer. Grundlage für die Namenswahl ist die Ansammlung einer Vielzahl von historischen Grabhügeln und weiteren archäologischen Funden in diesem Gebiet, die auf eine frühe Besiedlung des Gebiets hinweisen. Start und Ziel der Rundroute befinden sich in der Nachbargemeinde Bohmstedt.[10]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ahrenshöft wird überwiegend im motorisierten Individualverkehr erreicht. Der Ort liegt abseits der Hauptverkehrsachse Nordfrieslands, der Bundesstraße 5. Diese durchläuft die Nachbargemeinde Hattstedtermarsch in etwa drei Kilometer Entfernung von Nordwest nach Südost.
Die Anfahrt nach Ahrenshöft erfolgt über die an der Umgehungsstraße Husum (Abfahrt: Drelsdorf) anschließende Landesstraße 273 über Horstedt und Arlewatt. Diese Route bildet den heutigen Verlauf des ehemaligen Westlichen Ochsenweges ab, einer historischen Handelsroute über die Schleswigsche Geest. Nördlich der Überquerung der Arlau kreuzt die nordfriesische Kreisstraße 6. Diese durchquert das ganze Gemeindegebiet. Das Dorf befindet sich von der Kreuzung aus linker Hand.
Im ÖPNV ist Ahrenshöft mittels der Buslinie 1031 (Husum – Drelsdorf – Bredstedt) des Nahverkehrsverbunds Schleswig-Holstein angebunden. Diese Linie schließt den Ort an den Bahnverkehr auf der Marschbahn an. Der Bahnhof in Husum verfügt über Nah- und Fernverkehrsanschluss.
Das Gemeindegebiet wird ebenfalls durch eigenständige Radverkehrsanlagen erschlossen. Die Hauptroute des Regionalen Radverkehrsnetzes Nordfriesland verläuft längsseits der Straßenverbindung der L 273 über Horstedt und Arlewatt.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Schauspieler, Regisseur, Intendant, Texter und Schlagersänger Volker Lechtenbrink (1944–2021) wohnte in Ahrenshöft.
Bildergalerie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dörpskrog in Ahrenshöft
- Ehemalige zentrale Mülldeponie des Kreises Nordfriesland
- Schrägluftbild auf die Mülldeponie und die angrenzende Landschaft der nördlichen Nachbargemeinden
- Altes Backhaus. Das 2013 sanierte Backhaus wird heute als Vereinsheim der Wilden Liga Ahrenshöft genutzt.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2023 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ zur naturräumlichen Einordnung siehe Liste:Zuordnung der Gemeinden zu den Naturräumen. (PDF) S. 19, abgerufen am 2. Oktober 2021.
- ↑ Wohnplatzverzeichnis Schleswig-Holstein 1987. (pdf) Statistischen Landesamt Schleswig-Holstein, abgerufen am 3. Februar 2019.
- ↑ Klima Ahrenshöft. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 21. Februar 2019; abgerufen am 8. Februar 2019. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein, 2. Auflage, Neumünster 1992, S. 117
- ↑ Johannes Kok: Det danske folkesprog i Sønderjylland, Band 2, København 1867, S. 70
- ↑ Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein (Hrsg.): Die Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 1867–1970. Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein, Kiel 1972, S. 251.
- ↑ a b wahlen-sh.de
- ↑ TOP Ö 6: Wahl des Bürgermeisters unter Vorsitz des dienstältesten Mitgliedes. Abgerufen am 2. Oktober 2023.
- ↑ Radrundtour„Söbenbargen-Route“. Abgerufen am 20. Februar 2019.