Wittbek – Wikipedia
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 54° 28′ N, 9° 12′ O | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Nordfriesland | |
Amt: | Nordsee-Treene | |
Höhe: | 25 m ü. NHN | |
Fläche: | 19,91 km2 | |
Einwohner: | 800 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 40 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 25872 | |
Vorwahl: | 04845 | |
Kfz-Kennzeichen: | NF | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 54 159 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Schulweg 19 25866 Mildstedt | |
Website: | www.gemeinde-wittbek.de | |
Bürgermeister: | Johannes Jürgensen (A-AWG) | |
Lage der Gemeinde Wittbek im Kreis Nordfriesland | ||
Wittbek (dänisch: Vedbæk) ist eine Gemeinde an der Treene im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde befindet sich inmitten der Schleswigschen Geest auf einem Höhenzug westlich der Treene-Niederung. In kurzer Distanz jenseits der südlichen Gemeindegrenze befindet sich in der Nachbargemeinde Ostenfeld der Sandesberg, mit 53,5 Metern die höchste Erhebung im Kreis Nordfriesland.
Neben dem Hauptort befinden sich im Gemeindegebiet auch die Ortsteile Osterwittbekfeld[2], Westerwittbekfeld[2] und Sprüng.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wittbek wurde erstmals 1423 als Widbeke erwähnt. Der Ortsname setzt sich aus dem dänischen Wort für Bach (dän. bæk, niederdt. bek) und dem als Witt ins Niederdeutsche übernommene dänische Wort für Wald (altdänisch with, neudänisch ved) zusammen. Der Ortsname bedeutet somit etwa Waldbach.[3]
Bis zum Deutsch-Dänischen Krieg 1864 war der Ort Teil des Kirchspiels Ostenfeld (Østerfjolde Sogn) innerhalb der Südergoesharde im zu Dänemark gehörenden Herzogtum Schleswig. Nach Annexion der Herzogtümer Schleswig und Holstein durch Preußen wurde aus dem Kirchspiel eine Kirchspielslandgemeinde mit den drei Dorfschaften Ostenfeld, Winnert und Wittbek gebildet. Am 1. April 1934 wurde die Kirchspielslandgemeinde Ostenfeld aufgelöst. Alle ihre Dorfschaften, Dorfgemeinden und Bauerschaften wurden zu selbständigen Gemeinden/Landgemeinden, so auch Wittbek.[4]
Laut Husumer Nachrichten nahm Adolf Hitler die Ehrenbürgerschaft Wittbeks an, da das Dorf fünfmal hintereinander mit allen Stimmen für die NSDAP gestimmt hatte. Inzwischen wurde die Ehrenbürgerschaft aufgehoben.[5]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindevertretung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Kommunalwahl am 14. Mai 2023 wurden insgesamt 11 Sitze vergeben. Von diesen erhielt die A-Active Wählergemeinschaft Wittbek sechs Sitze und die Allgemeine Wählergruppe Gemeinde Wittbek fünf Sitze.
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für die Wahlperiode 2023–2028 wurde Johannes Jürgensen (A-AWG) wiederholt zum Bürgermeister gewählt. Er bekleidete dieses Amt ebenfalls bereits in der Wahlperiode 2013–2018.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Über blauem, mit einem schmalen silbernen Wellenbalken begrenzten Schildfuß in Grün ein durchbrochener silberner Wellenbalken, oberhalb davon drei goldene Laubblätter 1,5 : 2, unterhalb ein goldener Kuhkopf in Frontansicht.“[7]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gemeindegebiet ist größtenteils landwirtschaftlich geprägt. Darüber hinaus sind im Ort einzelne kleine Gewerbebetriebe ansässig. Die nächstgelegenen Einkaufsmöglichkeiten befinden sich in der Nachbargemeinde Ostenfeld.[8]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde lässt sich am besten im motorisierten Individualverkehr erreichen. Der dörfliche Siedlungskern liegt an der nordfriesischen Kreisstraße 143, welche von Husum nach Ostenfeld führt.
Eine Anbindung der Gemeinde im ÖPNV erfolgt mittels Rufbussen auf der Linie OST1: Husum–Ostenfeld–Viöl im Rufbusbereich Süd des Kreises Nordfriesland im Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein.[9]
Öffentliche Einrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Wasserverband Treene hat in der Gemeinde seinen Hauptsitz. Er betreibt im Ortsteil Osterwittbekfeld ein Wasserwerk, das 46 Gemeinden im Umland mit Trinkwasser versorgt. Das Versorgungsgebiet reicht von der Hallig Südfall bis an die Schlei nach Borgwedel (Kreis Schleswig-Flensburg).
Vorbereitende Untersuchungen zur Erschließung des Grundwasservorkommens begannen 1961. Das Grundwasser befindet sich in einem sandigen bis kiesigen eiszeitlichen Grundwasserleiter, der bis zu 80 Meter mächtig ist.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vor Ort sind ein Fußballverein und ein Sportverein ansässig. Der 1. FC Wittbek ist ein reiner Fußballverein und besteht seit 1983. Der TSV Ostenfeld-Wittbek-Winnert (TSV OWW) ist besonders bekannt für seine Handballsparte. Hier besteht eine Spielgemeinschaft mit dem SZ Ohrstedt.
Außerdem gibt es in Wittbek Kunst zu sehen. Die Künstlerin Solvej Krüger hat in ihrer Werkschauhütte Kunstkieken eine dauerhafte Kunstausstellung untergebracht.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2023 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ a b Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 10: Timmaspe - Ziethen. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2008, ISBN 978-3-926055-92-7, S. 329 (dnb.de [abgerufen am 9. August 2020]).
- ↑ Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein, 2. Auflage, Neumünster 1992, S. 704
- ↑ Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein (Hrsg.): Die Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 1867–1970. Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein, Kiel 1972, S. 251.
- ↑ hem: Einstimmige Entscheidung: Wittbek erkennt Hitler die Ehrenbürgerschaft ab | shz.de. Abgerufen am 9. August 2020.
- ↑ wahlen-sh.de
- ↑ Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
- ↑ Gemeindeinformation beim Amt Nordsee-Treene. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 5. Februar 2020; abgerufen am 30. April 2020. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ OST1: Husum ←→ Ostenfeld ←→ Viöl. Abgerufen am 15. November 2023.