Anne Frank (2001) – Wikipedia
Anne Frank ist ein Fernsehzweiteiler von Robert Dornhelm über die Lebensgeschichte Anne Franks. Der Film basiert auf der von Melissa Müller verfassten Biographie (Das Mädchen Anne Frank. Die Biographie. Claassen Verlag 1998), die in mehr als 20 Sprachen übersetzt wurde. Zum ersten Mal wird in einem Film Annes Weg in die Lager Westerbork, Auschwitz-Birkenau und Bergen-Belsen dargestellt. Das KZ Auschwitz wurde in Prag detailgetreu rekonstruiert, und für die Prinsengracht 263 in Amsterdam – also die Straße, in der sich das berühmte Versteck im Hinterhaus befand – wurde eine Häuserzeile neu errichtet.
Aus über 500 Mitbewerberinnen wählte Dornhelm die bei den Dreharbeiten erst 14-jährige Britin Hannah Taylor-Gordon aus. Sie ließ sich ihre schwarzen Kopfhaare vor laufender Kamera schneiden und trat aus Zwecken der Authentizität in einer Szene teilweise nackt auf.
Aus rechtlichen Gründen durfte keine einzige Zeile des Tagebuchs von Anne Frank im Drehbuch erwähnt werden. FOX hatte die Rechte für eine Verfilmung kurz zuvor gekauft und plante, einen eigenen Film über das Thema zu drehen, was allerdings bis heute nicht verwirklicht wurde.
Handlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anne Frank und ihre Familie leben in Amsterdam, als 1940 die Nationalsozialisten die Niederlande besetzen. Als auch dort die Rassengesetze wirksam werden, beginnt die Zeit des Terrors. Als Annes Schwester Margot im Juli 1942 zum Arbeitseinsatz aufgefordert wird, müssen die Franks und ihre Freunde, die Familie van Pels, untertauchen. Im Hinterhaus seiner Firma hat Otto Frank eine Wohnung einrichten lassen. Hier leben acht Personen zwei Jahre lang auf engstem Raum. Während dieser Zeit vertraut Anne ihre Gefühle ihrem Tagebuch an. Am 4. August 1944 nehmen Ordnungspolizisten die Untergetauchten gefangen. Sie werden ins Durchgangslager Westerbork gebracht und von da aus nach Auschwitz deportiert. Dort wird Anne von ihrem Vater getrennt. Einige Zeit später werden Anne und Margot nach Bergen-Belsen gebracht. Dort sehen sie Auguste van Pels wieder. Im Februar 1945 erkranken beide an Typhus. Anne trifft kurz vor ihrem Tod auch ihre Freundin Hannah Goslar wieder. Am Abend vor Margots Tod erzählt Anne einige Dinge aus ihrem früheren Leben ihrer Schwester. Als Anne am nächsten Morgen aufwacht, ist ihre Schwester tot. Anne sieht darauf nach oben durch das offene Dach in den Himmel.
Ihr Vater trifft in der Prinsengracht Miep Gies wieder, der er seine Geschichte erzählt. Einige Wochen später erfährt er von Margots und Annes Tod und erhält Annes Tagebuch. Am Ende des Films gibt es eine Rückblende, die die Schicksale der einzelnen Untergetauchten zeigt.
Ausstrahlung in Deutschland
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2001 wurde Anne Frank: The Whole Story zweimal auf Premiere gezeigt. Im Free-TV lief er erstmals am 27. und 28. August 2004 auf VOX.[1] Den ersten Teil sahen 1,42 Millionen Zuschauer, den zweiten Teil 1,46 Millionen.[2]
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lili Taylor und Hannah Taylor-Gordon sind nicht miteinander verwandt.
- In der Szene, in der Anne den Kindern im Durchgangslager Westerbork etwas vorliest, sind in der „Klasse“ Hannah Taylor-Gordons vier Geschwister zu sehen.
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unter anderem war der Film für elf Emmy-Auszeichnungen nominiert, wovon er zwei gewann. Außerdem erhielt er drei Golden Globe Nominierungen.[1][3]
- Gewonnen (Emmy-Auszeichnung)
- Beste Ausstattung
- Beste Mini-Serie
- Nominiert (Emmy-Auszeichnung)
- Beste Regie
- Beste Hauptdarstellerin
- Beste Nebendarstellerin
- Bester männlicher Nebendarsteller
- Bestes Drehbuch
- Beste Kamera
- Bester Schnitt
- Bestes Casting
- Bester Tonschnitt
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Anne Frank bei IMDb
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b VOX zeigt Hitfilm «Anne Frank». In: quotenmeter.de. 16. Juli 2004, abgerufen am 10. Juni 2022.
- ↑ Thomas Lückerath: Zweiteiler "Anne Frank" holte gute Quoten für VOX. In: DWDL.de. 29. August 2004, abgerufen am 10. Juni 2022.
- ↑ "Emmy" als beste Mini-Serie: "Anne Frank"-Zweiteiler. Presseportal, 5. November 2001, abgerufen am 17. August 2015.