Athena (Rakete) – Wikipedia

Athena 1
Athena-1 Gemstar
Athena 2
Athena-2 mit Lunar Prospector
Athena-1-Start von Kodiak Island

Die Athena (ursprünglich als LLV (Lockheed Launch Vehicle) und LMLV (Lockheed Martin Launch Vehicle) bezeichnet) war eine US-amerikanische Trägerrakete für kleine bis mittlere Nutzlasten. Sie wurde auf der Basis des Castor-120-Triebwerks entwickelt, der eine zivile Ableitung der Erststufe der Peacekeeper-Interkontinentalrakete war.

Insgesamt sieben Flüge fanden von 1995 bis 2001 statt. Die ersten beiden Missionen fanden noch unter den ursprünglichen Bezeichnungen LLV bzw. LMLV statt, bevor der Name Athena für das Programm eingeführt wurde. Die Athena-Rakete hatte nur einen geringen kommerziellen Erfolg, so dass die Produktion eingestellt wurde. Am 25. März 2010 wurde von den Raumfahrtunternehmen Lockheed Martin und Alliant Techsystems (ATK) die Neuauflage des Trägerraketen-Programm „Athena“ bekannt gegeben. Die Unternehmen planten dabei zwei Versionen der „Athena“, die Athena 1c mit 740 kg Nutzlast und die Athena 2c mit 1712 kg Nutzlast. Die Unternehmen begründeten ihren Wiedereinstieg mit einem gewachsenen Markt. Des Weiteren sollten die Produktionskosten gegenüber den ersten Athena-Versionen niedriger sein.[1] Die Pläne wurden inzwischen aufgegeben.[2]

Die Athena 1 bestand aus einem Castor-120-Raketenmotor, einem Orbus-21D-Raketenmotor und einer mit Flüssigtreibstoff angetriebenen Oberstufe. Diese Konfiguration konnte 795 kg in einen niedrigen Orbit transportieren. Insgesamt vier Raketen dieses Typs wurden gestartet, drei davon erfolgreich. Startorte waren Cape Canaveral AFS, Vandenberg AFB und Kodiak Launch Complex.

Die zweistufige Athena 1c basiert auf dem Konzept der Athena 1. Für die erste Stufe wird weiterhin ein Castor-120-Raketenmotor eingesetzt. Für die zweite Stufe wird der neu entwickelte Castor-30-Raketenmotor genutzt. Die Nutzlast soll 740 kg betragen.[1]

Die Athena II ergänzte die Konfiguration der Athena I um einen weiteren Castor-120-Raketenmotor. In dieser Konfiguration konnten 1985 kg in eine niedrige Umlaufbahn gebracht werden. Die Athena II wurde dreimal gestartet, davon zwei erfolgreich. Nutzlasten waren die Mondsonde Lunar Prospector sowie zwei IKONOS-Erderkundungssatelliten. Startorte waren Cape Canaveral und Vandenberg.

Bei der dreistufige Athena 2c wird die Konfiguration der Athena 1 um eine weitere Castor-120-Raketenmotor ergänzt. In dieser Konfiguration können 1712 kg in eine niedrige Umlaufbahn gebracht werden.

Eine mit zwei bis sechs zusätzlichen Feststoff-Boostern verstärkte Version der Athena 2 war zwar geplant, wurde jedoch nie eingesetzt.

Dies ist eine vollständige Startliste der Athena-Rakete.

Lfd. Nr. Startdatum
Uhrzeit (UTC)
Typ Ser.-Nr. Startplatz Nutzlast Art der Nutzlast Nutzlast in kg (brutto1) Orbit2 Anmerkungen
1 15. August 1995
22:30
Athena 1 (LLV I) DLV Va SLC-6 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten GemStar 1 Kommunikationssatellit 136 kg LEO Fehlschlag Fehler in der 2. Stufe
2 23. August 1997
06:51
Athena 1 (LMLV I) LM-2 Va SLC-6 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Lewis (SSTI 1) Erdbeobachtungssatellit 288 kg SSO Erfolg
3 7. Januar 1998
02:28
Athena 2 LM-4 CC LC-46 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Lunar Prospector Mondsonde 295 kg Fluchtbahn Erfolg
4 27. Januar 1999
00:34
Athena 1 LM-6 CC LC-46 ROCSAT 1 Taiwanischer Erdbeobachtungssatellit 402 kg SSO Erfolg
5 27. April 1999
18:22
Athena 2 LM-5 Va SLC-6 IKONOS-1 Erdbeobachtungssatellit 726 kg SSO Fehlschlag Nutzlastverkleidung nicht abgetrennt
6 24. September 1999
18:21
Athena 2 LM-7 Va SLC-6 IKONOS Erdbeobachtungssatellit 726 kg SSO Erfolg
7 30. September 2001
02:40
Athena 1 LM-1 KLC LP-1 Starshine 3, PICOSat, PCSat, SAPPHIRE vier Mikrosatelliten 184 kg LEO Erfolg
1 
Bruttogewicht = (Satelliten + Adapter, Gehäuse etc.)
2 
Nicht zwangsläufig der Zielorbit der Nutzlast – sondern die Bahn, auf der die Nutzlast von der Oberstufe ausgesetzt werden soll.
Commons: Athena (rocket) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b spacenews.com Space News vom 25. März 2010.
  2. spacenews.com.