August Starek – Wikipedia

August Starek
als Zuschauer des EM-Qualifikationsspiels
Österreich vs. Montenegro (2015)
Personalia
Geburtstag 16. Februar 1945
Geburtsort WienÖsterreich
Größe 177 cm
Position Mittelfeld
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1963–1965 1. Simmeringer SC 15 0(1)
1965–1967 SK Rapid Wien 24 (23)
1967–1968 1. FC Nürnberg 24 0(5)
1968–1970 FC Bayern München 38 0(5)
1970–1971 SK Rapid Wien 18 0(0)
1971–1972 1. FC Nürnberg 31 (13)
1972–1973 Linzer ASK 27 0(6)
1973–1977 SK Rapid Wien 88 (26)
1977–1979 Wiener Sport-Club 62 (15)
1979–1980 First Vienna FC 1894 16 0(0)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1968–1974 Österreich 22 0(4)
Stationen als Trainer
Jahre Station
1980–1981 SV Austria Salzburg
1981–1982 Grazer AK
1982–1985 FC Admira/Wacker
1985–1987 Österreich A (Co-Trainer)
1985–1987 Österreich U-21
1988 FK Austria Wien
1989–1991 SK Sturm Graz
1992–1993 Rapid Wien
1994–1996 VfB Leipzig
1996–1997 Grazer AK
1998–1999 FC Austria/VSV Kärnten
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

August Starek (* 16. Februar 1945 in Wien), auch „Gustl“ genannt, ist ein ehemaliger österreichischer Fußballspieler und -trainer.

Karriere als Spieler

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Starek spielte von 1963 bis 1965 für den 1. Simmeringer SC und gab sein Debüt im Seniorenbereich in der Liga (A), der seinerzeit höchsten Spielklasse Österreichs. Seine zweite Spielzeit absolvierte er – aufgrund des schlechten Abschneidens in der Saison 1963/64 – in der ab der Saison 1959/60 eingeführten zweitklassigen Regionalliga Ost, die er mit der Mannschaft als Meister abschloss.

Zur Folgesaison wechselte er zum SK Rapid Wien in die ab 1965 umbenannte Nationalliga, in der er am 21. August 1965 (1. Spieltag) bei der 1:3-Niederlage im Auswärtsspiel gegen den 1. Wiener Neustädter SC nicht nur debütierte, sondern auch mit dem Treffer zum 1:1 in der 45. Minute sein erstes Punktspieltor erzielte.[1] Am Ende seiner zweiten Spielzeit gewann er mit der Mannschaft die Meisterschaft, wobei die Tordifferenz vor dem punktgleichen FC Wacker Innsbruck den Ausschlag gab; zudem wurde er mit 21 Toren Torschützenkönig.

Zur Saison 1967/68 wechselte er zum 1. FC Nürnberg, für den er am 19. August 1967 (1. Spieltag) – in der 85. Minute für Heinz Müller eingewechselt – beim 2:0-Heimsieg über den Karlsruher SC seinen Einstand gab; sein erstes Tor in der Bundesliga erzielte er am 2. September 1967 (2. Spieltag) beim 4:0-Sieg im Heimspiel gegen den Hamburger SV mit dem Treffer zum 2:0 in der 35. Minute. Auch in seinem einzigen DFB-Pokal-Spiel für den Club beim 2:0-Auswärtssieg am 27. Jänner 1968 gegen Bayer 04 Leverkusen schoss er ein Tor. Am Ende der Saison gewann er mit dem FCN den Titel des Deutschen Meisters.

Diesen gewann er 1969 erneut, nachdem er zum FC Bayern München gewechselt war, für den er alle 34 Punktspiele an der Seite seines Landsmannes Peter Pumm bestritt und dabei vier Tore erzielte. Am Ende seiner ersten Spielzeit für die Bayern hatte er mit sechs Spielen im Wettbewerb um den Vereinspokal dazu beigetragen, auch diesen zu gewinnen. 1969/70 wurde er nur noch viermal eingesetzt, zuletzt am 12. September 1969 (5. Spieltag) beim 3:0-Sieg im Heimspiel gegen Borussia Dortmund. Aufgrund einer Meniskusverletzung, bei der er am 16. September des Jahres in München operiert wurde, fiel er längere Zeit aus.[2]

Unterschiedliche Einstellungen von österreichischen und deutschen Spielern fasste Starek in jener Zeit wie folgt zusammen: „Training bei Nürnberg, wir rennen und rennen – ich seh keinen Trainer und schrei nach vor: ‚He, langsamer, es ist eh kaa Trainer då!’ – und die sagen: ‚Wir brauchen das!’! Die haben mich von Beginn an mitgerissen!“[3]

In den folgenden drei Jahren machte er bei drei verschiedenen Vereinen Station: 1970/71 spielte er wieder für den SK Rapid Wien, 1971/72 nochmals für den 1. FC Nürnberg – nun in der Regionalliga Süd, der zweithöchsten deutschen Spielklasse – und 1972/73 für den Linzer ASK. Von 1973 bis 1980 spielte er noch für drei Wiener Vereine. Mit Rapid gewann er 1976 mit dem 1:0-Finalsieg über SSW Innsbruck den Cup und wurde im Jahr darauf Vizemeister. Mit dem Wiener Sport-Club wurde er 1979 noch einmal Vizemeister. Mit dem First Vienna FC 1894 stieg er 1980 ab und beendete darauf im Alter von 35 Jahren seine Spielerlaufbahn.

Nationalmannschaft

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Für die A-Nationalmannschaft spielte Starek 22-mal und erzielte vier Tore. Sein erstes Länderspiel absolvierte er am 1. Mai 1968 in Linz beim 1:1 gegen Rumänien; sein letztes am 28. September 1974 in Wien beim 1:0-Sieg über Ungarn. Sein erstes Tor erzielte er am 6. November 1968 in Glasgow bei der 1:2-Niederlage gegen Schottland; es war der Führungstreffer im Qualifikationsspiel zur Weltmeisterschaft 1970.

Karriere als Trainer

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Nach der Spieler-Karriere war er fast ausschließlich Trainer von österreichischen Mannschaften: Sein erstes Trainer-Amt hatte er beim SV Austria Salzburg für ein Jahr inne. Ein weiteres Jahr lang trainierte er den Grazer AK und drei Jahre den FC Admira/Wacker. Von 1985 bis 1987 hatte er eine Trainer-Doppelfunktion: Er war zum einen Co-Trainer der Österreichischen Nationalmannschaft und zum anderen Chef-Trainer der Österreichischen U-21.
Nur vier Monate dauerte seine Tätigkeit bei FK Austria Wien, wo er am 16. November 1988 zurücktrat. Es hatte schon zuvor Kontroversen mit Austria-Präsident Joschi Walter gegeben, und als am 14. November 1988 ein neuer Spieler (Enrique Báez aus Montevideo) vom Präsidium vorgestellt worden war, ohne Starek um dessen Meinung zu fragen, war es diesem zu viel.[4] Darauf folgten Trainerstationen beim SK Sturm Graz (1989 bis 1991) sowie beim SK Rapid Wien (1991 bis 1993).
Von 1994 bis 1996 trainierte er in Deutschland den zweitklassigen VfB Leipzig. Mit der anschließenden Trainertätigkeit in Graz und Kärnten endeten 1999 fast zwei Jahrzehnte Trainerdasein, die ohne Titelerfolge gekrönt blieben.

Am 21. November 1970 wurde Starek am Tivoli in Innsbruck beim Match des FC Wacker gegen Rapid (5:0) von Schiedsrichter Paul Drabek ausgeschlossen und „lüftete“ – wohl auf Grund der Schmährufe des Publikums – seine Hose, wofür er für 10 Matches gesperrt und von seinem Klub mit einer Geldbuße von 5.000 Schilling belegt wurde (in einem späteren Interview sagte er, er habe da „ohnehin nur eine Backe gezeigt“). Daraufhin erhielt er den Spitznamen „schwarzer Gustl“, unter dem er noch heute bekannt ist.[5][6][7][8][9][10]

  • Zweiter der Meisterschaft 1988 (mit Austria Wien)
  • Österreichischer Pokalfinalist 1993 (mit SK Rapid Wien)
Commons: August Starek – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Stareks Tordebüt auf austriasoccer.at
  2. Notiz in Süddeutsche Zeitung vom 17. September 1969 (S. 39)
  3. Die Presse, 10./11. Mai 1969, zitiert nach Gerhard Urbanek: Österreichs Deutschland-Komplex: Paradoxien in der österreichisch-deutschen Fußballmythologie, LIT Verlag Münster, 2012, S. 363.
  4. „Mit Baez, aber ohne Starek“. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 17. November 1988, S. 21.
  5. „Starek: 5.000 S Geldstrafe“. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 24. November 1970, S. 15.
  6. „Verhandlung vertagt, Starek suspendiert“. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 25. November 1970, S. 15.
  7. „Zehn Pflichtspiele für Starek“. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 2. Dezember 1970, S. 13.
  8. Mitte: „Rapid zeigt Referee Drabek an“. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 3. Dezember 1970, S. 13.
  9. Gustl Starek: Gesetz der Straße, Friede mit dem Hintern. In: derStandard.at. 6. Juli 2015, abgerufen am 4. Dezember 2017.
  10. abseits.at