Benedikte zu Dänemark – Wikipedia
Prinzessin Benedikte Astrid Ingeborg Ingrid zu Dänemark, Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg (* 29. April 1944 auf Schloss Amalienborg in Kopenhagen) ist eine dänische Prinzessin. Sie ist die jüngere Schwester der früheren Königin Margrethe II. von Dänemark.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dänische Königsfamilie |
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SM König Frederik X. SKH Prinz Joachim |
Kindheit und Jugend
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Prinzessin Benedikte wurde am 29. April 1944 auf Schloss Amalienborg in Kopenhagen geboren. Sie ist die zweite Tochter des dänischen Königs Frederik IX. (1899–1972) und seiner Frau Prinzessin Ingrid (1910–2000), der einzigen Tochter von König Gustav VI. Adolf von Schweden und der britischen Prinzessin Margaret von Connaught. Aus der Ehe ihrer Eltern gingen zwei weitere Töchter hervor: Margrethe Alexandrine Þórhildur Ingrid (* 1940), die frühere Königin von Dänemark, und Anne-Marie Dagmar Ingrid (* 1946), die letzte Königin von Griechenland.
Die Prinzessin wurde während der deutschen Besatzung Dänemarks geboren. Einen Tag nach ihrer Geburt feuerten Mitglieder der dänischen Widerstandsgruppe Holger Danske 21 Salutschüsse im öffentlichen Park Ørstedsparken in Kopenhagen ab, als Hinweis auf die traditionellen Salutschüsse der durch die Besatzungsmacht demobilisierten dänischen Armee und Marine.[1]
Sie wurde am 24. Mai 1944 in der Holmens Kirke in Kopenhagen getauft. Als ihre Taufpaten fungierten König Christian X., Prinz Gustav, König Gustav VI. Adolf, Graf Sigvard Bernadotte, Sir Alexander Ramsay, Königin Alexandrine, Königin Elizabeth, spätere Queen Mum, Prinzessin Caroline-Mathilde, Prinzessin Margaretha und Prinzessin Ingeborg.[1]
Nach dem Tod des Großvaters am 20. April 1947 wurde ihr Vater als König Frederik IX. proklamiert. Zunächst war ihr Onkel Knut von Dänemark dänischer Thronfolger, da die Verfassung einen männlichen Thronfolger vorsah und Frederik IX. keinen Sohn hatte. 1953 kam es zur Änderung der Verfassung, sodass diese nun auch die weibliche Thronfolge ermöglichte. Benediktes ältere Schwester Margrethe wurde Thronfolgerin, während sie Platz zwei einnahm. Im Mai 1968 fiel sie durch die Geburt ihres Neffen Frederik erstmals zurück.
Prinzessin Benedikte und ihre Schwestern wuchsen in Appartements im Schloss Amalienborg und in Schloss Fredensborg auf der Insel Seeland auf. Die Sommerferien verbrachte sie mit der königlichen Familie in der Sommerresidenz ihrer Eltern, Schloss Gråsten in Gråsten. Sie galt in ihrer Kindheit zwar als zurückhaltend und schüchtern, zeigte aber großes Interesse am Reiten und wurde, angeregt durch ihre Mutter, Mitglied bei den Pfadfindern.[2]
Sie besuchte die Privatschule N. Zahles Skole in Kopenhagen, ein Internat in Großbritannien und ein Mädchenpensionat in der Schweiz. 1965 belegte sie Mode- und Designkurse an der Scandinavian Academy of Fashion Design.[2]
1961 war sie eine der Brautjungfern auf der Hochzeit ihrer Cousine Prinzessin Birgitta von Schweden und 1962 gemeinsam mit ihrer Schwester Anne-Marie auf der Hochzeit von Prinzessin Sophia von Griechenland und Infant Juan Carlos von Spanien.[1]
Heirat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf der Hochzeit der damaligen Kronprinzessin Beatrix der Niederlande mit dem deutschen Diplomaten Claus von Amsberg lernte Benedikte ihren zukünftigen Mann kennen. Am 3. Februar 1968 heiratete sie auf Schloss Fredensborg Richard zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg (1934–2017), den ältesten Sohn von Gustav Albrecht Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg und dessen Ehefrau, der schwedischen Gräfin Margareta Fouché d’Otrante. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor:
- Gustav Frederik Philip Richard (* 12. Januar 1969 in Frankfurt) ⚭ 2022 Carina Axelsson (* 1968)
- Alexandra Rosemarie Ingrid Benedikte (* 20. November 1970 in Kopenhagen) ⚭ 1998 Jefferson-Friedrich Volker Benjamin Graf von Pfeil und Klein-Ellguth (* 1967)
- Nathalie Xenia Margareta Benedikte (* 2. Mai 1975 in Kopenhagen) ⚭ 2010 Alexander Johannsmann (* 1977); Ehe seit 2022 geschieden.
Benedikte und ihr Ehemann Richard haben vier Enkelkinder. Seit ihrer Hochzeit lebt Prinzessin Benedikte abwechselnd in Bad Berleburg und auf Schloss Amalienborg in Kopenhagen. Ihr Ehemann starb im Jahr 2017 nach 49 Jahren Ehe.
Aufgaben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Benedikte vertritt, wie ihr Neffe Joachim zu Dänemark, als Reichsverweser das Staatsoberhaupt, wenn der König und die frühere Königin außer Landes sind.[3]
Benedikte nimmt zahlreiche Ehrenämter wahr, unter anderem in Organisationen aus den Bereichen Bildung, Erziehung, Gesundheitswesen, Frauen und Reitsport.[4] Ein Schwerpunkt ist das Engagement für die Pfadfinderbewegung, seit sie in ihrer Jugend selbst Pfadfinderin war. Sie ist Vorsitzende des dänischen Rates der Pfadfinderinnen und Patronin von zwei dänischen Pfadfinderorganisationen (Det danske Spejderkorps, De grønne pigespejdere); international ist sie Schutzherrin der Olave Baden-Powell Society, die die Arbeit der World Association of Girl Guides and Girl Scouts finanziell unterstützt.
Titel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1944–1953: Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Benedikte von Dänemark
- 1953–1968: Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Benedikte zu Dänemark
- 1968–heute: Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Benedikte zu Dänemark, Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf ihren Namen war eine 1959 in Dienst gestellte Fähre der Danske Statsbaner benannt.
Erneut nach ihr wurde die am 7. Mai 1997 in Frederikshavn getaufte Prinsesse Benedikte benannt, die zwischen Puttgarden (D) und Rødbyhavn (DK) im Einsatz ist.
Vorfahren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ahnentafel von Benedikte von Dänemark | ||||||||||
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Ururgroßeltern |
| König Karl XV. (Schweden) | Großherzog | Großfürst | König Oskar II. (Schweden) | Großherzog Friedrich I. von Baden | Prinz | Prinz | ||
Urgroßeltern |
| Großherzog | König | Herzog | ||||||
Großeltern |
| König Gustav VI. Adolf (Schweden) (1882–1973) | ||||||||
Eltern |
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Benedikte zu Dänemark |
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bo Bramsen: Huset Glücksborg. Europas svigerfader og hans efterslægt. 2. Auflage. Band 1. Forum, Kopenhagen 1992, ISBN 87-553-1843-6 (dänisch).
- Jon Bloch Skipper: Tre søstre : samtaler mellem dronning Margrethe, prinsesse Benedikte og dronning Anne-Marie. Lindhardt og Ringhof, Kopenhagen 2008, ISBN 978-87-11-30060-2 (dänisch).
- Johannes Burkardt und Ulf Lückel: Das Fürstliche Haus zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg. Börde-Verlag, Werl 2005, ISBN 3-9810315-0-4.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Who is Princess Benedikte of Denmark? – Royal Central. Abgerufen am 21. Oktober 2018 (britisches Englisch).
- ↑ a b Stilfuld stilfrdighed. In: Kristeligt Dagblad. 28. April 2004 (kristeligt-dagblad.dk [abgerufen am 21. Oktober 2018]).
- ↑ Annual report: The Royal House of Denmark 2005. Archiviert vom am 11. Juli 2006; abgerufen am 4. September 2008 (S. 3).
- ↑ Hendes Kongelige Højhed Prinsesse Benedikte. Abgerufen am 13. November 2013.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Athena zu Dänemark | Dänische Thronfolge Nr. 10 | Ende der Thronfolge |
Personendaten | |
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NAME | Benedikte zu Dänemark |
ALTERNATIVNAMEN | Benedikte von Dänemark; Benedikte von Sayn-Wittgenstein-Berleburg; Benedikte Astrid Ingeborg Ingrid zu Dänemark |
KURZBESCHREIBUNG | dänische Adlige aus dem Hause Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg |
GEBURTSDATUM | 29. April 1944 |
GEBURTSORT | Schloss Amalienborg, Kopenhagen |