Benediktinerinnen – Wikipedia
Benediktinerinnen, Ordenskürzel OSB, lateinisch Ordo Sancti Benedicti, sind Ordensfrauen, die nach der Regel des hl. Benedikt leben.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Überlieferung nach gehen die benediktinischen Frauenklöster auf die heilige Scholastika, die Zwillingsschwester des heiligen Benedikt von Nursia, und damit auf das 6. Jahrhundert zurück. Scholastika wird in der Vita des hl. Benedikt als geweihte Jungfrau erwähnt; ob sie in einem Kloster lebte, dessen Gemeinschaft nach der Benediktsregel lebte und damit als Benediktinerin gilt, kann daraus nicht abgeleitet werden.
Lebensform
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die meisten Benediktinerinnen leben als Nonnen in der Klausur. Es gibt allerdings seit dem 20. Jahrhundert auch einige nicht-klausurierte Gemeinschaften, deren Mitglieder Arbeiten außerhalb des Klosters übernehmen, wie etwa die Missionsbenediktinerinnen und die Kommunität Venio.
Kongregationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fast alle Benediktinerinnenklöster im deutschsprachigen Raum gehören Kongregationen an, etwa der Beuroner Kongregation, der Föderation der Bayerischen Benediktinerinnenabteien, der Schweizerischen Benediktinerinnenföderation den Benediktinerinnen vom Heiligsten Sakrament, den Benediktinerinnen der Anbetung und den Benediktinerinnen von St. Lioba.
Die deutschsprachigen Benediktinerinnen haben sich des Weiteren in der Vereinigung Benediktinischer Frauenklöster im deutschsprachigen Raum VBD[1] zusammengeschlossen.
Der weltweite Dachverband der Benediktinerinnen ist die Communio Internationalis Benedictinarum (CIB).[2] Unter diesem Namen wurde sie im Jahre 2001 gegründet.[3] Den Klöstern und Kongregationen, die Mitglied der CIB sind, gehören insgesamt 13.725 Nonnen an (Stand: 2014).[4]
Benediktinisch geprägte Frauengemeinschaften in anderen Konfessionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Benediktinische oder benediktinisch orientierte Frauengemeinschaften gibt es auch in der anglikanischen und in der evangelischen Kirche (z. B. Communität Casteller Ring).
Heilige und bekannte Benediktinerinnen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- hl. Lioba (≈700–782), Missionarin
- hl. Walburga (≈710–779), Missionarin und Äbtissin
- hl. Edith von Wilton (≈964–984)
- hl. Adelheid von Vilich (≈970–1015), Äbtissin
- hl. Hildegard von Bingen (1098–1179), Heilige, erste Äbtissin des Klosters Rupertsberg, Mystikerin, Dichterin, Komponistin, bedeutende Universalgelehrte sowie seit 2012 Kirchenlehrerin (Doctor Ecclesiae universalis)
- Maria Anna Benedicta von Spiegel (1874–1950), Äbtissin von St. Walburg in Eichstätt
- Michaela Puzicha (* 1945), Theologin und Kirchenhistorikerin
- Clementia Killewald (1954–2016), Äbtissin von Rupertsberg und Eibingen, 39. Nachfolgerin Hildegard von Bingens
- Christiana Reemts (* 1957), Äbtissin von Mariendonk, Theologin
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Máire Hickey: „Echte Benediktinerinnen, wenn auch neue …“ (P. Eugène Vandeur). Benediktinische Aufbrüche in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts. In: Erbe und Auftrag, Jg. 77 (2001), S. 117–130.
- Lucia Wagner: Erstes Symposium der Communio Internationalis Benedictinarum in Rom. In: Erbe und Auftrag, Jg. 79 (2003), S. 69–70.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website der Vereinigung der Benediktinerinnen in Deutschland
- Communio Internationalis Benedictinarum
- Website der Confoederatio Benedictina Ordinis Sancti Benedicti
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Vereinigung der Benediktinerinnenklöster im deutschen Sprachraum. Abgerufen am 23. Januar 2019.
- ↑ Jeremias Schröder: Niemand ist eine Insel. Klöster zwischen Autonomie und Vernetzung. In: Erbe und Auftrag, Jg. 95 (2019), S. 32–44, hier S. 42.
- ↑ Communio Internationalis Benedictinarum (Hrsg.): CIB Handbuch, 3. Aufl. 2014, S. 6.
- ↑ Die Communio Internationalis Benedictinarum – die CIB, Alliance Inter-Monastères, abgerufen am 1. April 2019.