Blut für Dracula – Wikipedia

Film
Titel Blut für Dracula
Originaltitel Dracula – Prince of Darkness
Produktionsland Großbritannien
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1966
Länge 90 Minuten
Altersfreigabe
Produktions­unternehmen Hammer Film Productions
Stab
Regie Terence Fisher
Drehbuch
Produktion Anthony Nelson Keys
Musik James Bernard
Kamera Michael Reed
Schnitt Chris Barnes
Besetzung
Synchronisation
Chronologie
← Dracula

Blut für Dracula ist ein englischer Horrorfilm der englischen Film-Produktionsfirma Hammer aus dem Jahr 1965. Er basiert auf der Titelfigur des Romans Dracula von Bram Stoker.

Von der Hammer-Produktion wurde Blut für Dracula 1965 als Fortsetzung von Dracula gedreht. Folglich beginnt der Film auch mit der Sterbeszene aus Dracula (1958). Van Helsing überwältigt Dracula in dessen Schloss mit einem Kruzifix und öffnet die Vorhänge, woraufhin der Graf in den Strahlen der Sonne zu Asche zerfällt.

Zehn Jahre später machen die englischen Brüder Charles und Alan Kent zusammen mit ihren Ehefrauen Diana und Helen Urlaub in den Karpaten. Sie begegnen dort dem Abt Sandor, der sie vor der Weiterreise nach dem Ort Karlsbad und vor allem vor dem dort gelegenen Schloss warnt. Dennoch reisen die beiden Paare am nächsten Tag in die erwähnte Richtung. Kurz vor Ankunft, in der Nähe des Schlosses, verlässt sie ihr Kutscher, weil dieser sich vor der einbrechenden Dunkelheit fürchtet. Sie finden jedoch auf dem Schloss, das Graf Dracula gehört, Zuflucht, wo der grimmige Gabor (im engl. Original „Klove“), der Diener des Grafen, sie empfängt. In der Nacht lockt der Diener Alan in die Gruft des Schlosses und ermordet ihn. Sein Blut, auf Draculas verwahrter Asche ergossen, dient dazu, Dracula auferstehen zu lassen. Sofort beansprucht Graf Dracula dann Alans Frau Helen als sein erstes Opfer und macht aus der spröden Hausfrau eine lüsterne Vampirin. Als Charles und Diana nach den beiden Vermissten suchen, werden sie von Dracula und der enthemmten Helen in die Enge getrieben. Es gelingt ihnen aber trotzdem die Flucht: Dianas Kreuzschmuck brennt sich in Helens unreinem Fleisch wie ein glühendes Eisen ein; mit dem Kreuz halten sich die beiden die Vampire vom Leib.

Abt Sandor gewährt den Fliehenden in seinem Kloster Unterkunft. Der Graf verfolgt sie dorthin, da er es besonders auf Diana abgesehen hat. Helen bettelt solange vor Dianas Fenster, bis diese ihrer ehemaligen Schwägerin das Fenster öffnet, die Vampirin schnellt sofort vor, beißt Diana in den Arm, wird aber von Abt Sandor vertrieben. Der brennt unter Assistenz von Charles der jungen Frau die Bisswunde mit einer Öllampe sofort wieder aus, so dass Diana vom Übel des Vampirismus verschont bleibt. Derweil wurde Helen von den Mönchen gefangen, die starken Männer haben Mühe, die rasende Frau auf einen massiven Tisch zu zerren. Helen windet sich und beißt um sich, bis Sandor ihr eine Eisenstange durch ihr Herz treibt und ihre untote Existenz beendet. Als der Versuch des Grafen Dracula fehlschlägt, Diana zu einem seiner Opfer zu machen, nimmt er sie, mit Hilfe von Gabor, in seiner Kutsche mit zu seinem Schloss. Charles und Sandor folgen ihm. An der Brücke vor Schloss Dracula stürzt der Sarg des Grafen aus der Kutsche auf den gefrorenen Schlossgraben. Charles läuft zum Sarg, um Dracula zu pfählen, doch die Sonne geht unter, und Dracula erwacht. Als Dracula Charles bedrängt, schießt die verzweifelte Diana auf das Eis, der Vampir hält inne, als Wasser aus dem Eisloch sprudelt. Mit gezielten Schüssen auf die Eisdecke gelingt es dann Shandor, den Grafen im eisigen Wasser des Burggrabens ertrinken zu lassen.

Blut für Dracula schließt direkt an den Film Dracula von 1958 an, indem er mit dessen Sterbeszene beginnt.

Christopher Lee spricht in dem Film nicht – er gibt lediglich Fauch- und Zischlaute von sich. Lee behauptete, dass er selbst sich dazu entschied, nachdem er das Drehbuch gelesen hatte und unzufrieden mit seinem Text war.[2] Andere Quellen sprechen davon, dass Anthony Hinds, Sohn des Hammer-Gründers William Hinds, nach Lees Beschwerden über die Qualität seines Textes darauf bestand, dass er überhaupt keinen Text zu sprechen hätte.[3] Drehbuchautor Sangster lieferte in seiner Autobiografie eine einfachere Erklärung: „Vampire plaudern nicht. Also schrieb ich ihm keinen Dialog.“[4]

Direkt im Anschluss an Blut für Dracula wurde Rasputin – der wahnsinnige Mönch aufgenommen, für den dieselben Bühnenbauten genutzt wurden.[3] Auch eine ganze Reihe von Schauspielern tritt in beiden Filmen auf.

Horrorfilm aus der genrebewährten britischen Hammer-Küche.

Lexikon des internationalen Films[5]

Christopher Lee spricht in seinem zweiten „Dracula“-Auftritt nicht ein Wort – angeblich waren ihm die vorgesehenen Drehbuch-Sätze zu dumm – was aber seinen Auftritt andererseits noch dämonischer macht.

Cinema

[…] einer der schwächeren Filme des Untergenres. (Wertung: 1½ Sterne = mäßig)

Synchronisation

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die deutsche Synchronfassung entstand bei der Berliner Synchron. Klaus von Wahl schrieb das Dialogbuch und führte Regie.[7] Gerd Martienzen hat keinen Dialog, sondern synchronisiert die Laute Draculas.

Figur Darsteller Deutscher Sprecher
Graf Dracula Christopher Lee Gerd Martienzen
Helen Kent Barbara Shelley Agi Prandhoff
Abt Sandor Andrew Keir Wolfgang Lukschy
Charles Kent Francis Matthews Jürgen Thormann
Diana Kent Suzan Farmer Marianne Lutz
Alan Kent Charles Tingwell Paul Edwin Roth
Gabor (Klove) Philip Latham Dietrich Frauboes
Ludwig Thorley Walters Walter Bluhm
  • Bei seiner Premiere wurde Blut für Dracula von den Kritikern gnadenlos verrissen, was dem Erfolg an den Kinokassen jedoch nicht schadete. Deshalb wurden in den folgenden Jahren auch zahlreiche Fortsetzungen der Dracula-Reihe bei Hammer gedreht.
  • Gedreht wurde in den gleichen Kulissen von der 1958er-Verfilmung, außerdem sind sie auch in den Hammer-Filmen Nächte des Grauens (The Plague of the Zombies), Rasputin the Mad Monk und The Reptile (alle aus dem Jahr 1966) zu sehen.
  • Arbeitstitel für Blut für Dracula waren Revenge of Dracula, The Bloody Scream of Dracula und Dracula 3.
  • Francis Matthews wurde später Hauptdarsteller in der Fernsehserie Paul Temple (Durbridge-Filme), Charles Tingwell war Inspector Craddock in den „Miss Marple“-Filmen mit Margaret Rutherford, wo Francis Matthews auch einmal mitspielte in Mörder Ahoi.
  • Komponist James Bernard war praktisch der Hauskomponist der Hammer-Produktion und vertonte fast alle Horror- und Science-Fiction-Filme der Firma.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Freigabebescheinigung für Blut für Dracula. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Mai 2003 (PDF; Prüf­nummer: 35 572 V).
  2. Interview mit Christopher Lee auf cinefantastiqueonline.com (englisch, via archive.org), aufgerufen am 29. Dezember 2018
  3. a b Denis Meikle, Christopher T. Koetting: A History of Horrors: The Rise and Fall of the House of Hammer, Scarecrow Press, 2009, S. 150 ff.
  4. Jimmy Sangster: Inside Hammer, Reynolds & Hearn, S. 114.
  5. Blut für Dracula. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  6. Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz in Lexikon „Filme im Fernsehen“ (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 98.
  7. Blut für Dracula in der Deutschen Synchronkartei