Boundless (Album) – Wikipedia

Boundless
Studioalbum von Long Distance Calling

Veröffent-
lichung(en)

2. Februar 2018

Label(s) InsideOut Music

Genre(s)

Post-Rock, Post-Metal

Titel (Anzahl)

8

Länge

49:21

Besetzung
  • Gitarre: David Jordan

Produktion

Long Distance Calling & Vincent Sorg

Studio(s)

Principal Studios, Senden
Sound Ranger Studio, Münster

Chronologie
Trips
(2016)
Boundless Stummfilm – Live from Hamburg (A Seats & Sounds Show)
(2019)

Boundless (englisch Grenzenlos) ist das sechste Studioalbum der deutschen Post-Rock-/Post-Metal-Band Long Distance Calling. Es erschien am 2. Februar 2018 über InsideOut Music.

Im Frühjahr 2017 spielten Long Distance Calling eine besondere Tournee anlässlich des zehnjährigen Jubiläums ihres Debütalbums Satellite Bay, bei der die Band nur instrumentale Lieder spielte. Später im Jahr musste die Band bei einem Festival gezwungenermaßen auf den in Norwegen lebenden Sänger Petter Carlsen verzichten. Laut dem Bassisten Jan Hoffmann war bei diesen Konzerten das Gefühl auf der Bühne für die Musiker sehr gut und die Band habe gemerkt, dass sie instrumentale Musik spielten wolle.[1] Zudem kam die Musiker zu der Einsicht, dass sie sich mit Gesang doch nicht so wohl fühlten wie gedacht. Rückläufige Zuschauerzahlen bei Konzerten sowie negative Kommentare in den Sozialen Netzwerken taten ihr Übriges.[2] Die Band zog sich danach für mehrere Monate in ihren Proberaum zurück und schrieben die neuen Lieder während diverser Jamsessions.

„Ohne sich Gedanken machen zu müssen, wo nun Gesang hin passt und was funktioniert und was nicht. Wir hatten einfach Bock drauf so wie früher im Proberaum die Songs zu schreiben und das so umzusetzen. Es hat sehr viel Spaß gemacht und war entspanntes Arbeiten.“

Florian Füntmann[3]

Gitarrist Florian Füntmann ergänzte, dass es der Band mehr Spaß mache, sich zu treffen, zu jammen und die Ergebnisse aufzunehmen anstatt das jeder für sich etwas aufnimmt und die Dateien hin- und herzuschicken.[3] Die Musiker verzichteten darauf, sich selbst Vorgaben für das Album zu machen[2] und beschreiben Boundless als das vermutlich reinste LDC-Album aller Zeiten, da es keine Gastmusiker und keinen Gesang gibt.[4] Auch die elektronischen Effekte übernahm die Band selbst. Gleichzeitig sei Boundless auch das härteste Album der Bandgeschichte.[1]

Wie schon das Vorgängeralbum Trips wurde Boundless von der Band und Vincent Sorg produziert, wobei Letzterer im Gegensatz zu Trips weniger am Songwriting beteiligt war und weniger Einfluss auf das Endergebnis hatte. Laut Florian Füntmann wollte die Band eigentlich das ganze Album selber produzieren, entschied sich dann aber für eine erneute Zusammenarbeit mit Sorg. Vincent Sorg war laut Füntmann mehr ausführender Produzent und gab den Musikern Tipps beim Arrangieren der Lieder und kümmerte sich zudem um Samples und Elektronik. Das Schlagzeug wurde in den Principal Studios in Senden, Gitarre und Bass in Sound Ranger Studio in Münster aufgenommen. Das Album wurde zwar nicht live eingespielt, dennoch strebte die Band einen roheren und direkteren Klang an als zuletzt.[3] Vincent Sorg übernahm auch das mischen und mastern. Die einzigen Gastmusiker auf Boundless waren Eddie Northund und David Miles, die bei dem Lied Like a River Cello bzw. Trompete spielten.

Veröffentlichung

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Neben der regulären CD-Version wurde eine Special Edition CD veröffentlicht, die als Bonus noch das Lied Flashback enthält. Darüber hinaus erscheint das Album auf LP auf schwarzem, dunkelgrünen und transparentem magentafarbenen Vinyl. Sämtliche LP-Versionen enthalten ebenfalls das Lied Flashback sowie das komplette Album auf CD. Für das Lied Out There wurde ein Musikvideo gedreht, bei der man die Band beim Wandern in den Dolomiten sehen kann. Auch das Albumcover entstand während dieser Wanderung.[1] Die Idee dazu, ein Video beim Wandern zu drehen, stammte vom Schlagzeuger Janosch Rathmer.[3] Ein weiteres Musikvideo wurde im Studio während der Aufnahmen für das Lied Ascending gedreht. Im September 2018 erschien noch ein Musikvideo für das Lied Like a River.

Titelliste
  1. Out There – 9:13
  2. Ascending – 4:59
  3. In the Clouds – 6:00
  4. Like a River – 4:56
  5. The Far Side – 5:45
  6. On the Verge – 6:02
  7. Weightless – 6:56
  8. Skydivers – 5:32

Der Albumtitel Boundless hat laut Jan Hoffmann zwei Bedeutungen. Zum einen symbolisiere er das Thema Reisen, wobei für viele Fans von Long Distance Calling die Alben eine Art „Reisen im Kopf“ wären. Gleichzeitig habe sich dich die Band mit diesem Album „freigeschwommen“ und „ohne Limitierungen oder Korsette“ zu musizieren. Die Musiker haben „einfach gemacht, anstatt zu viel darüber nachzudenken“. Die Reihenfolge der acht Lieder auf dem Album symbolisiere den Weg der Musiker von unten bis zum Berggipfel.[1] Das Lied Like a River ist eine Hommage an den italienischen Komponisten Ennio Morricone. In seiner ursprünglichen Form sollte das Lied eine Art Ruhepol in einem auf Härte fußenden Album darstellen.[2]

Das deutsche Magazin Rock Hard kürte Boundless gemeinsam mit dem Album Down Below von der Band Tribulation zum Album des Monats. Für Tobias Blum sind die „Details und der Reichtum an Klangfarben, mit denen Long Distance Calling ihren inzwischen durchaus gefestigten Stil zu wahrer Größe erheben spannend“. Die Band würde „(wieder) befreit von den Fesseln konventionellen Songwritings eines ihrer stärksten Alben vorlegen“. Blum bewertete das Album mit 8,5 von zehn Punkten.[5] Laut Frank Thiessies vom deutschen Magazin Metal Hammer bleibt Long Distance Callings „größte Stärke weiterhin die Fähigkeit, auch bei zuweilen langen Spielzeiten der Stücke den Hörer stets bei der Stange halten zu können und eine unmittelbare Eingängigkeit an den Tag zu legen“. Das Album wäre „ein toller akustischer Trip, der mehr zu erzählen und evozieren vermag als klassischere Rock-Band-Besetzungen mit Tausenden von gesungenen Worten“. Thiessies vergab sechs von sieben Punkten.[6]

Chartplatzierungen

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ChartsChart­plat­zie­rungen[7]Höchst­platzie­rungWo­chen
 Deutschland (GfK)24 (2 Wo.)2
 Österreich (Ö3)65 (1 Wo.)1
 Schweiz (IFPI)22 (1 Wo.)1

Das deutsche Magazin Visions führte das Musikvideo für das Lied Out There auf ihrer Liste der 20 besten Musikvideos von 2017.[8]

Boundless Tour
von Long Distance Calling
Präsentationsalbum Boundless
Anfang der Tournee 2. Februar 2018
Ende der Tournee 21. Dezember 2018
Konzerte insgesamt
(nach Land)
4
Konzerte insgesamt 32
Chronologie
Trips Tour Boundless Tour

Die folgende Tabelle beinhaltet alle Konzerte, die Long Distance Calling während ihrer Boundless Tour spielten. Die Tour bestand aus zwei Teilen und begann am 2. Februar 2018 in Dortmund und endete am 21. Dezember 2018 in Schweinfurt. Die Tour führte die Band durch 23 deutsche Städte sowie viermal in das Vereinigte Königreich sowie jeweils zweimal in die Niederlande, Österreich und Tschechien sowie jeweils einmal nach Frankreich, Polen und die Schweiz. Beim ersten Teil der Tournee traten Long Distance Calling ohne Vorgruppe auf, während die Band beim zweiten Teil der Tournee von Motorowl unterstützt wurden.

Tourdaten Teil I[9]
Datum Stadt Veranstaltungsort
2. Februar 2018 Deutschland Dortmund FZW
28. Februar 2018 Deutschland Hannover Lux
1. März 2018 Deutschland Berlin Musik & Frieden
2. März 2018 Deutschland Hamburg Indra
3. März 2018 Deutschland Kiel Die Pumpe
4. März 2018 Deutschland Bremen Tower
5. März 2018 Deutschland Köln Gebäude 9
6. März 2018 Deutschland Wiesbaden Schlachthof
7. März 2018 Deutschland Stuttgart ClubCANN
8. März 2018 Deutschland München Kranhalle
9. März 2018 Osterreich Wien B72
10. März 2018 Tschechien Prag Nova Chmelnice
11. März 2018 Deutschland Dresden Beatpol
12. März 2018 Deutschland Nürnberg Club Stereo
Tourdaten Teil II[10]
Datum Stadt Veranstaltungsort
22. November 2018 Deutschland Leipzig Täubchenthal
25. November 2018 Deutschland Potsdam Waschhaus
29. November 2018 Deutschland Karlsruhe Die Stadtmitte
30. November 2018 Schweiz Pratteln Z7
1. Dezember 2018 Osterreich Dornbirn Conrad Sohm
2. Dezember 2018 Deutschland Augsburg Musikkantine
6. Dezember 2018 Deutschland Trier Exhaus
13. Dezember 2018 Deutschland Bochum Rotunde
14. Dezember 2018 Deutschland Rostock Mau Club
15. Dezember 2018 Deutschland Braunschweig Eulenglück
16. Dezember 2018 Deutschland Frankfurt am Main Zoom
20. Dezember 2018 Deutschland Bielefeld Forum
21. Dezember 2018 Deutschland Schweinfurt Stattbahnhof

Einzelnachweise

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  1. a b c d Katrin Riedl: Heim- und Fernweh. In: Metal Hammer, Februar 2018, Seite 42
  2. a b c Daniel Thomas: Zurück zur Komfortzone. In: Visions, Ausgabe 299, Seite 64
  3. a b c d Alexander Santel: Übers Aufnehmen auf dem Land, Touren in Japan und das erste mal... Wacken. Metal.de, abgerufen am 28. Januar 2018.
  4. Alexandra Michels: Long Distance Calling: „Boundless“-Album erscheint im Februar. Rock Hard, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. Dezember 2017; abgerufen am 27. November 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rockhard.de
  5. Tobias Blum: Long Distance Calling – Boundless. In: Rock Hard, Februar 2018, Seite 89
  6. Frank Thiessies: Long Distance Calling – Boundless. In: Metal Hammer, Februar 2018, Seite 94
  7. Chartquellen: DE AT CH
  8. Dennis Drögemüller: Die 20 besten Musikvideos 2017. Visions, abgerufen am 24. Dezember 2017.
  9. Long Distance Calling – „Boundless“ Tour 2018. In: Metal.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Februar 2022; abgerufen am 7. Februar 2022.
  10. Long Distance Calling – Boundless Tour Part 2. In: Metal.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Februar 2022; abgerufen am 7. Februar 2022.