Brzeziński (Adelsgeschlecht) – Wikipedia

Brzeziński (auch v. Bresinski, v. Brisinsky usw.) ist der Name verschiedener Adelsgeschlechter, die vor allem in Preußen, Pommern, Polen und Österreich-Ungarn ansässig waren. Er tritt zudem auch als Familienname zahlreicher Familien ohne adlige Herkunft in Erscheinung.

Herkunft des Namens

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Der Name Brzeziński leitet sich beispielsweise vom polnischen Namen des Gutes Adlig Briesen (Brzeźno Szlacheckie) in Westpreußen oder vom Ort Bereschany (Brzeżany) in der Ukraine ab und bedeutet so viel wie von Briesen oder aus Bereschany.

Brzeziński in Hinterpommern und Westpreußen

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Wappen derer von Brzeziński aus Hinterpommern (Siebmacher)

Im hinterpommerschen Landkreis Bütow war eine Familie von Brzeziński ansässig, die ihren Namen offenbar in Anlehnung an das benachbarte Adlig Briesen (Brzeźno Szlacheckie) im angrenzenden westpreußischen Kreis Konitz führte. Auf Briesen traten bereits 1570 der Edle Bartholomäus Brzeziński (Nobilis Bartholomaeus Brzieszinski) sowie zwei Edle namens Johannes Brzeziński (Nobilis Joannes Brzieszinski) urkundlich in Erscheinung.[1] Sie besaßen zu dieser Zeit mehrere Edelhöfe am Gut, deren Privilegien schon 1552 vom polnischen König Sigismund II. August bestätigt worden waren.[2]

Laut Statistik des Landkreises Bütow besaß Georg Albert von Brzeziński (⚭ Christina von Jutrzenka; II ⚭ Albert von Malotki) noch im 18. Jahrhundert einen großen Anteil am Gut Trzebiatkowa (Tschebiatkow), den seine Witwe 1789 an ihren Schwiegersohn Matthias von Gruchalla Wensierski (1765–1831; ⚭ Barbara von Brzezińska) veräußerte.[3] Ein Leutnant von Brzeziński stand 1756 zudem beim Husaren-Regiment von Szekely. Die Familie führte folgendes Wappen:

  • Schild: B. mit w. querliegendem Halbmond, über jeder Spitze und oben und unten von je zwei g. Sternen begleitet und unten in der Mitte ein w. Hufeisen.
  • Helm: Der Halbmond auf jedem Horne mit einem g. Sterne besteckt.
  • Decken: (b. und w.)

Die wiederum zum Teil bis ins 20. Jahrhundert auf Adlig Briesen begüterten Adelsgeschlechter Bastian Brzeziński, Myk Brzeziński (erloschen), Spiczak Brzeziński und Świątek Brzeziński sind ebenfalls aus den oben genannten Brzeziński hervorgegangen, führen aber jeweils eigene Wappen und Spitznamen. Einzig das alte Wappen derer von Spiczak weist dabei viel Ähnlichkeit zum oben beschriebenen Wappen auf. Ein gemeinsamer Vorfahre könnte Petzen von der Bryse (Piotrowi z Brzeźna) gewesen sein, dem im Jahre 1374 vom Hochmeister des Deutschen Ordens, Winrich von Kniprode, das neben Briesen gelegene Gut Adlig Lonken verliehen worden war. Auch auf anderen westpreußischen Gütern, wie Prondzonna oder Labuhnken (Kreis Preußisch Stargard), waren die Brzeziński anteilig begütert.[4]

Das 317 ha große Rittergut Leng (Łęg) im Kreis Pleschen, Posen, befand sich außerdem in Pacht des offenbar aus Hinterpommern stammenden Joseph von Brzeziński, der hier Oldenburger und Shorthorn-Rinder züchtete sowie eine Rambouillet-Schäferei betrieb. Besitzer des Guts war Franz von Dobrzycki.[5] Später wird Josephs Sohn Stanislaus von Brzeziński als Besitzer des Gutes erwähnt.[6]

Brzeziński (Dunin) in Polen

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Wappen derer von Dunin Brzeziński aus Polen

Laut Genealogischem Taschenbuch der Ritter- und Adels-Geschlechter siedelten die Dunins 1124 aus Dänemark ins Königreich Polen.[7] Die Familie Dunin Brzeziński des Wappens Łabędź hat ihren Nachnamen aus dem Dorf Brzezinki im Powiat Opoczyński, gelang zu gewissem Ansehen und brachte in Polen und Österreich eine Reihe ranghoher Offiziere hervor. Mikołaj von Skrzynno Dunin Brzeziński wird bereits um 1705 als Burggraf der Stadt Opoczyński erwähnt.

Teophil von Dunin Brzeziński ließ vermutlich im Jahre 1776 das Chodkiewicz-Palais nach einem Entwurf von Simon Gottlieb Zug in Warschau errichten.

Erwähnt wird außerdem der Großgrundbesitzer Jakob Vinzenz Ritter Brzeziński von Dunin (1756–1823), der am 18. Juli 1803 seine adlige Abkunft vor der westgalizischen Adelsmatrikel-Kommission in Krakau nachwies und infolgedessen 1817 als dem Landstand von Galizien und dem Ritterstande angehörig eingetragen wurde. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Apollonia von Skarbek Białobrzeska, Tochter des Kron- und königlich polnischen Sekretärs Paul von Skarbek Białobrzeski, bekam er sechs Kinder: Adam (* 1850, k. k. Bezirkshauptmann; ⚭ Julie Edle von Szalay), Felix (* 1806; k. k. Hauptmann), Balbine (* 1802; Klosterfrau), Ludovika (* 1804; ⚭ Hyazinth von Majewski, Senator der Stadt Krakau), Pelagie (* 1811; ⚭ Johann von Morelowski, Hauptschul-Direktor in Krakau), Christine (* 1814; ⚭ Titus Freiherr von Horroch, Gutsbesitzer).[8]

Adam Dunin Ritter von Brzezinski (1805–1874) war Kreiscommissär vom Kreis Wadowice (zu dieser Zeit Kronland Galizien als Teil Österreich-Ungarns). Johann Peter Felix Dunin Ritter von Brzeziński (1883–1940) stand ferner als Rittmeister und Oberstleutnant in der k. u. k. Armee. Leonard Dunin Brzeziński (1862–1941) wiederum diente als Brigadegeneral der polnischen Armee, der auch Stanisław Kalikst Wiktor Dunin Brzeziński (1896–1940) als Oberstleutnant der Infanterie angehörte. Letzterer wurde Opfer des Massakers von Katyn.

Brzeziński in Livland

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Wappen derer von Brzeziński aus Livland (Siebmacher)

In Livland war laut Siebmacher noch um 1780 eine Adelsfamilie von Brzeziński angesessen, die dem Stamme Jaxa angehörte und ein Wappen führte, das wie folgt beschrieben wird:

  • Schild: In Rot ein silberner Greif.
  • Helm: derselbe wachsend; vor ihm ein rotes Büffelhorn.
  • Decken: rot-silbern

Joseph Brzeziński († 1783) war zwischen 1770 und 1783 unter anderem Starost, Fähnrich und Landrichter von Inowrocław (Hohensalza). Außerdem war er Abgeordneter im Sejm (1776) aus der Provinz Brest-Kujawien sowie seit 1774 Ritter des Sankt-Stanislaus-Ordens.[9]

Brzeziński in Österreich

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Den erbländisch-österreichischen Ritterstand erhielt der Rittmeister Ignaz Brzeziński Ritter von Brzoza, der 1856 im 6. Husarenregiment der k. u. k. Armee stand.[10] Die Familie ist eventuell böhmischer Abstammung.

Persönlichkeiten

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Einzelnachweise

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  1. Ignacy Tadeusz Baranowski: Prusy Królewskie. Cz. 1. Warszawa 1911, S. 11.
  2. Przemysław Pragert (2005): Herbarz szlachty kaszubskiej, Band 2, Wydawn. BiT.
  3. Statistik des Bütower Kreises, Band 1, S. 116, Bütow 1858.
  4. Adressbuch aller Länder der Erde, der Kaufleute, Fabrikanten, Gewerbetreibenden, Gutsbesitzer etc., Band 11, Verlag von C. Leuchs & Co., Nürnberg, 1894.
  5. Paul Hoffmann (Hrsg., 1883): Grossgrundbesitzer- und Güter-Lexikon der Provinz Posen. Zugleich Adressbuch der Ritterguts- und Gutsbesitzer, Berlin, S. 125.
  6. Adressbuch aller Länder der Erde der Kaufleute, Fabrikanten, Gewerbetreibenden, Gutsbesitzer etc. Zugleich Handelsgeographie, Produkten- u. Fabrikanten-Bezugs-Angabe, Band 9, 1895, S. 712a.
  7. Genealogisches Taschenbuch der Ritter- und Adels-Geschlechter, Band 1, 1870, S. 45.
  8. Genealogisches Taschenbuch der Ritter- und Adels-Geschlechter, Band 1, 1870, S. 46.
  9. Henry Neumüller (2021): Ritterorden St. Stanislaus gestiftet 1765, Teil 1.
  10. Ernst Heinrich Kneschke (1860): Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon, Band 2.