Carsten Träger – Wikipedia

Carsten Träger (2021)

Carsten Dietmar Träger (* 25. Oktober 1973 in Fürth) ist ein deutscher Politiker (SPD) und Kommunikationswirt. Er ist seit 2013 Mitglied des Deutschen Bundestages.

Carsten Träger ist der Sohn des ehemaligen Fürther Bürgermeisters Hartmut Träger. Seine Schulausbildung schloss er im Jahr 1993 mit dem Abitur am Hardenberg-Gymnasium Fürth ab.[1] Seinen Wehrdienst leistete er anschließend 1993/94 in Ellwangen und Amberg.[1]

Träger studierte in den Jahren 1994 bis 2001 Politikwissenschaften, Geschichte und Medienwissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.[1] Sein Studium schloss er 2001 als Magister artium (M.A.) ab. 2001/02 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter des damaligen bayerischen Landtagsabgeordneten und späteren Fürther Oberbürgermeisters Thomas Jung. Nach einem Volontariat zum PR-Berater in der Agentur König Kommunikation GmbH in Nürnberg machte er sich im Jahr 2002 in Fürth über das Förderprogramm der Ich-AG mit seiner eigenen Werbeagentur Träger Public Relations als Werbeberater selbstständig. Die Agentur führte er bis 2010.

In den Jahren 2006 und 2007 absolvierte er eine berufsbegleitende Weiterbildung an der Bayerischen Akademie für Werbung und Marketing in Nürnberg, die er als Kommunikationswirt (BAW) beendete.

Von 2010 bis zu seiner Wahl in den Deutschen Bundestag im Jahr 2013 war Träger hauptberuflich als Koordinator in der Werbeabteilung der Sparkasse Fürth tätig.[1][2]

Träger ist seit dem Jahr 2007 verheiratet und Vater von zwei Töchtern (* 2007 und * 2011).[1] Er wohnt im Fürther Stadtteil Oberfürberg.[3]

Träger wurde durch sein sozialdemokratisches Elternhaus geprägt.[2] Im Jahr 1995, im Alter von 22 Jahren, trat Träger in die SPD ein. Ab 2002 war er Mitglied des Fürther Stadtrates; er wurde 2008 wiedergewählt und war ab 2008 Stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD im Fürther Stadtrat.[2]

Als ehrenamtlicher Stadtrat war er Pfleger für die Städtischen Kindertagesstätten.[4] Er war Mitglied in den folgenden Ausschüssen: Grundstücks- und Wirtschaftsausschuss, Finanzausschuss, Umweltausschuss und Rechnungsprüfungsausschuss (Vorsitzender).[4] Träger ist seit 2008 außerdem Vorsitzender des SPD-Unterbezirks Fürth. Zusätzlich ist Träger Mitglied in folgenden Organisationen: Arbeiterwohlfahrt, Sozialverband VdK Deutschland, Naturschutzbund Deutschland und Europa-Union Deutschland.[5]

Im Juli 2014 wählte der Bezirksparteitag der mittelfränkischen SPD in Treuchtlingen Träger mit 41 von 79 abgegebenen Stimmen zum neuen Bezirksvorsitzenden. Träger setzte sich gegen die Gegenkandidatin Stefanie Schäfer aus Nürnberg durch und beerbte Christa Naaß in dieser Funktion nach 16 Jahren.[6] Auf den Bezirksparteitagen 2016, 2018, 2020 und 2022 wurde Träger ohne Gegenkandidaten im Amt bestätigt.

Im Juli 2012 wurde Träger als Direktkandidat der SPD für den Bundestagswahlkreis Fürth nominiert.[7] Am 22. September 2013 trat er erfolgreich auf dem 11. Listenplatz[1][8] der SPD für den 18. Deutschen Bundestag an und zog über die Landesliste in den Bundestag ein. Er wurde damit Nachfolger der SPD-Bundestagsabgeordneten Marlene Rupprecht, die aus Altersgründen nicht mehr angetreten war.

Im 18. Deutschen Bundestag war Träger Mitglied im Sportausschuss.[5] Träger gehörte zu den Befürwortern der Agenda 2010.[9]

Ein erneuter Einzug in den 19. Deutschen Bundestag gelang Träger bei der Bundestagswahl 2017 am 24. September 2017 nicht. Durch das schlechte Abschneiden der SPD in Bayern und den 19. Listenplatz auf der Landesliste der SPD reichte das Ergebnis zur Wiederwahl nicht für ein Mandat im Bundestag.[10][11] Nach dem Tod von SPD-MdB Ewald Schurer zog er am 6. Dezember 2017 als Nachrücker wieder in den Bundestag ein.[12] Er war Obmann des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Zudem war er ordentliches Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft.[13] Am 30. Januar 2018 wurde Carsten Träger zum umweltpolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion gewählt.[14] Von 2019 bis 2022 war Carsten Träger Mitglied der Deutsch-Französischen Parlamentarischen Versammlung.

Bei der Bundestagswahl 2021 wurde Träger über die Landesliste erneut in den Bundestag gewählt.[15] Am 16. Dezember 2021 wurde er auch für die Legislaturperiode des 20. Deutschen Bundestags zum umweltpolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion gewählt und ist damit Obmann der SPD im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz.[16] Außerdem ist er stellvertretendes Mitglied in den Ausschüssen für Ernährung und Landwirtschaft sowie für Klimaschutz und Energie.[17] Am 13. Januar 2022 wurde er zudem in den erweiterten Vorstand der Fraktion gewählt.[18] Seit dem 26. September 2023 ist er Co-Vorsitzender der Landesgruppe Bayern in der SPD-Bundestagsfraktion.[19]

Seit 2018 ist Träger Mitglied im Kuratorium der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU)[20] und seit 2022 im Kuratorium Deutsche Stiftung Verbraucherschutz.[21] 2022 und 2023 war er Mitglied im Kuratorium des Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung (KENFO).[22]

Zur Bundestagswahl 2025 tritt Träger im Bundestagswahlkreis Fürth sowie auf Listenplatz 1 der Landesliste und damit als Spitzenkandidat der BayernSPD an.[23]

Commons: Carsten Träger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d e f Carsten Träger (SPD). Parlamentwatch, abgerufen am 7. Juni 2017.
  2. a b c Vita. Abgerufen am 25. Februar 2022.
  3. Debüt im Bundestag: Fragen, Regeln und Paragrafen. Abgerufen am 25. Februar 2022.
  4. a b Carsten Träger (Memento vom 4. Oktober 2013 im Internet Archive) Profil (Offizielle Internetpräsenz der SPD Fürth); abgerufen am 2. Oktober 2013.
  5. a b Carsten Träger, SPD. Deutscher Bundestag, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 7. Juni 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/www.bundestag.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  6. Träger beerbt Naaß. Nordbayern, 21. Juli 2014, abgerufen am 7. Juni 2017.
  7. Carsten Träger wird Bundestagskandidat. Nordbayern, 21. Juli 2014, abgerufen am 7. Juni 2017.
  8. Die auf der Landesvertreterversammlung am 8.12. in Dingolfing gewählte BayernSPD-Landesliste zur Wahl zum 18. Deutschen Bundestag. (PDF; 45 kB) SPD-Bayern, 8. Dezember 2012, abgerufen am 7. Juni 2017.
  9. Biographie – Carsten Träger || SPD. (Memento vom 7. September 2013 im Internet Archive); abgerufen am 25. Februar 2022., 7. September 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. September 2013; abgerufen am 25. Februar 2022.
  10. Bundeswahlleiter – Ergebnisse – Gewählte Wahlkreisbewerber in Bayern / SPD – online abgerufen am 25. September 2017 | 10:03 Uhr – online abrufbar
  11. Fürther Nachrichten: Fürth – Einer muss gehen: SPD-Mann Träger verliert Mandat, online abgerufen am 25. September 2017 | 13:15 Uhr – online abrufbar
  12. Bayerischer Rundfunk: Ewald Schurer ist tot. Abgerufen am 4. September 2019.
  13. Deutscher Bundestag – Abgeordnete. Abgerufen am 24. Januar 2021.
  14. Carsten Träger, MdB | SPD-Bundestagsfraktion. In: SPD-Bundestagsfraktion. 23. September 2013 (spdfraktion.de [abgerufen am 16. März 2018]).
  15. Gewählte in Landeslisten der Parteien in Bayern – Der Bundeswahlleiter. Abgerufen am 4. November 2021.
  16. Arbeitsgruppen: Sprecherinnen und Sprecher gewählt. 16. Dezember 2021, abgerufen am 25. Februar 2022.
  17. Abgeordnetenbiografie mit Ausschussmitgliedschaften beim Deutschen Bundestag. In: www.bundestag.de. 26. November 2021, abgerufen am 3. November 2022.
  18. Erweiterter Fraktionsvorstand gewählt. In: www.spdfraktion.de. 11. Januar 2022, abgerufen am 25. Februar 2022.
  19. Dr. Carolin Wagner, MdB und Carsten Träger, MdB sind die neue Führungsspitze der bayerischen SPD-Landesgruppe. Abgerufen am 3. Juni 2024.
  20. Das Kuratorium der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. In: www.dbu.de. Deutsche Bundesstiftung, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. September 2015; abgerufen am 3. November 2022.
  21. Deutsche Stiftung Verbraucherschutz. In: www.verbraucherstiftung.de. Abgerufen am 3. November 2022.
  22. KENFO Organe und Gremien. In: www.kenfo.de. Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung (KENFO), abgerufen am 3. November 2022.
  23. Landesliste der BayernSPD zur Bundestagswahl 2025 auf bayernspd.de, abgerufen am 10. Dezember 2024.