Charité Intensiv: Station 43 – Wikipedia

Serie
Titel Charité Intensiv: Station 43
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Genre Dokumentarfilm
Länge 30 Minuten
Episoden 4
Produktions­unternehmen DOCDAYS Productions
Idee Mareike Müller
Regie Carl Gierstorfer
Drehbuch Carl Gierstorfer, Mareike Müller
Produktion Antje Boehmert
Musik Tim Stanzel
Kamera Carl Gierstorfer
Schnitt Ronald Rist
Premiere 31. März 2021 auf ARD Mediathek

Charité intensiv: Station 43 ist eine 4-teilige dokumentarische Serie von Carl Gierstorfer und Co-Autorin Mareike Müller über eine Intensivstation der Berliner Charité während der zweiten Welle der Corona-Pandemie. Produziert hat Antje Boehmert, die Montage hatte Ronald Rist. Sie zählt zu den am meisten online abgerufenen Doku-Serien des deutschen Fernsehens und wurde unter anderem mit dem Grimme-Preis und dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. Eine zweite Staffel wurde unter dem Titel Charité intensiv: Gegen die Zeit 2024 veröffentlicht.

Die Serie dokumentiert die Behandlung und Pflege von Patienten auf der Intensivstation „Station 43“ der Charité in der Zeit von Weihnachten 2020 bis März 2021. In dieser Zeit befand sich Deutschland in der „zweiten Welle“ der Corona-Pandemie.

Die vier Episoden der Serie (STERBEN – KÄMPFEN – HOFFEN – GLAUBEN) zeigen die aufwändige und kräftezehrende Behandlung verschiedener Patienten, von denen einige genesen, andere an der schweren Krankheit versterben. Die körperliche und psychische Belastung für das medizinische Personal wird ebenso eindrücklich dargestellt wie das Leid der Patienten und Angehörigen.

Außerhalb der Station begleitet die dokumentarische Serie mehrmals das ECMObil, ein Fahrzeug, mit dem das medizinische Personal der Charité andere Kliniken unterstützt, wenn Patienten in diesen Kliniken Lungenunterstützung durch eine Extrakorporale Membranoxygenierung (kurz ECMO) benötigen.

Die Vorbereitungen zur dokumentarischen Serie nahmen mehrere Monate in Anspruch. Die Journalistin Mareike Müller überzeugte mit ihrer Idee die Charité. Zusammen mit der Producerin Antje Boehmert bereiteten sie die Produktion vor und holten Carl Gierstorfer ins Team. Er wurde unter anderem als selbstdrehender Regisseur ausgewählt, da er durch seine Dokumentation Ebola – Das Virus überleben bereits Erfahrung mit hoch ansteckenden Krankheiten hatte. Außerdem ist er in der Lage, allein zu arbeiten, was in der beengten Umgebung einer Intensivstation notwendig war.[1][2]

Die einzelnen Folgen sind ohne festgelegtes Skript entstanden. Die Hauptthemen der einzelnen Folgen wurden erst während der Arbeiten an der dokumentarischen Serie von Carl Gierstorfer, Mareike Müller, Antje Boehmert und Ronald Rist festgelegt.[3]

Veröffentlichung

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Die Serie wurde ab 31. März 2021 in der ARD Mediathek veröffentlicht und zählt dort mit über zwei Millionen Abrufen zu den erfolgreichsten Doku-Serien.[4] Der Sender rbb strahlte die ersten beiden Folgen am 14. und 21. April, die letzten beiden Folgen am 28. April 2021 aus. Der BR strahlte jeweils zwei Folgen am 5. und am 19. Mai 2021 aus.[5][6] Der MDR zeigte alle vier Folgen der Serie am 13. Dezember 2021.[7] Die dokumentarische Serie wurde im Folgenden auch mit englischer, türkischer und arabischer Untertitelung veröffentlicht.[8][9] Außerdem wurde eine Audio-Fassung der Serie veröffentlicht.[10]

Die Jury des Deutschen Fernsehpreises bezeichnet die Dokumentation als „absolutes Ausnahme-Werk“.[11]

Jakob Simmank lobt bei Zeit Online die unaufgeregte, aber eindrückliche Darstellung des Leids auf der Station: „Entstanden ist ein minimalistischer Film, Musik gibt es nur zu Beginn und Ende jeder Folge, Effekte sowieso nicht. Zum Glück, denn die Bilder sprechen für sich.“[12]

Für Sabina Zollner von der Süddeutschen Zeitung ist die Dokumentation „… ein wichtiger Appell. Ein Appell, dass wir in Zeiten der Pandemiemüdigkeit nicht das Wichtigste aus den Augen verlieren sollten – den Wert eines Menschenlebens.“[13]

In der Jury-Begründung zur Verleihung des Katholischen Medienpreises heißt es: „Die Autoren zeigen Arbeiten, Leben und Sterben auf einer Corona-Intensivstation, kommen Ärztinnen, Patienten, Pflegenden und Angehörigen sehr nahe: Zugewandt, aber immer sachlich, anrührend, niemals sentimental, ruhig und nüchtern erzählt – und zugleich unglaublich spannend.“[14]

Auszeichnungen
Jahr Preis Kategorie Preisträger Resultat
2021 Deutsche Akademie für Fernsehen Redaktion/Producing/Dramaturgie Antje Boehmert, Ute Beutler und Barbara Lohoff Gewonnen[15]
2021 Dokumentarfilm Carl Gierstorfer, Mareike Müller Gewonnen[15]
2021 Deutscher Fernsehpreis Carl Gierstorfer, Antje Boehmert, Ute Beutler Gewonnen[11]
2021 Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis Carl Gierstorfer Gewonnen[16][9]
2021 Film- und Fernsehpreis des Hartmannbundes Carl Gierstorfer, Mareike Müller Gewonnen[17]
2021 Katholischer Medienpreis Fernsehen (Hauptpreis) Carl Gierstorfer, Mareike Müller Gewonnen[18]
2022 Medienpreis der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin Mareike Müller, Carl Gierstorfer Gewonnen[19]
2022 Medienpreis der Deutschen Lungenstiftung Mareike Müller, Carl Gierstorfer Gewonnen[20]
2022 Blauer Panther – TV & Streaming Award Buch und Regie Carl Gierstorfer Gewonnen[21]
2022 Grimme-Preis Wettbewerb Information & Kultur Carl Gierstorfer, Mareike Müller, Ronald Rist, Antje Boehmert, Ute Beutler Gewonnen[22]

Einzelnachweise

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  1. Christian Conradi: „Charité intensiv“ – Carl Gierstorfer. Elementarfragen Folge 47. In: viertausendhertz.de. 16. November 2021, abgerufen am 1. Dezember 2021.
  2. Ebola – Das Virus überleben. Abgerufen am 26. April 2023.
  3. Nils Husmann: "Keiner geht da raus und schüttelt das ab". Glaube auf Station 43: Interview mit Carl Gierstorfer. In: chrismon – Das evangelische Magazin. 6. Mai 2021, abgerufen am 22. November 2021.
  4. DOKVILLE 21: Neue Impulse für die Mediatheken. 23. Juni 2021, abgerufen am 25. November 2021.
  5. Corona DOKnews: Doku-Serien über Klinik-Alltag. 12. April 2021, abgerufen am 25. November 2021.
  6. Charité intensiv: Station 43. In: fernsehserien.de. Abgerufen am 22. November 2021.
  7. Von Charité, Hirschhausen bis Fakt ist!: MDR mit Themenabend zur Corona-Pandemie. In: Presseportal. 10. Dezember 2021, abgerufen am 10. Januar 2022.
  8. Charité Intensiv mit arabischen Untertiteln. 25. Juni 2021, abgerufen am 22. November 2021.
  9. a b Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis: rbb freut sich über Auszeichnung für „Charité intensiv – Station 43“. 15. September 2021, abgerufen am 24. November 2021.
  10. Charité intensiv: Station 43. Einblick in eine Welt im Grenzbereich zwischen Leben und Tod. Abgerufen am 22. November 2021.
  11. a b Auszeichnung für „Charité intensiv: Station 43“. 5. November 2021, abgerufen am 22. November 2021.
  12. Jakob Simmank: Vom Kämpfen, Sterben und Hoffen. 14. April 2021, abgerufen am 22. November 2021.
  13. Sabina Zollner: Am Rande ihrer Kräfte. In: Süddeutsche Zeitung Online. 14. März 2021, abgerufen am 22. November 2021.
  14. Katholischer Medienpreis 2021: Jurybegründung Preisträger Kategorie Fernsehen. 16. August 2021, abgerufen am 10. Januar 2022.
  15. a b Die Preisträger. Die Preisträger der Auszeichnungen der Deutschen Akademie für Fernsehen 2021 sind. Abgerufen am 22. November 2021.
  16. Preisträger 2021: Katrin Eigendorf und Carl Gierstorfer – Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis. Abgerufen am 22. November 2021.
  17. Der Hartmannbund vergibt den Film- und Fernsehpreis 2021. 5. November 2021, abgerufen am 1. Dezember 2021.
  18. Preisträger des Katholischen Medienpreises 2021 stehen fest. 16. August 2021, abgerufen am 22. November 2021.
  19. Herausragende Beiträge zeigen „Grenzen der Inneren Medizin“ auf. 2. Mai 2022, abgerufen am 13. Juni 2022.
  20. Medienpreis der Lungenstiftung 2020/2021 verliehen. 8. Juni 2022, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. Juni 2022; abgerufen am 13. Juni 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/lungenstiftung.de
  21. Hintergrund: „Charité Intensiv“. Abgerufen am 17. Juni 2024.
  22. Charité intensiv: Station 43 – Preisträger – Grimme-Preis. Mai 2022, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. Mai 2022; abgerufen am 31. Mai 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.grimme-preis.de