Comologno – Wikipedia

Comologno
Wappen von Comologno
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Tessin Tessin (TI)
Bezirk: Bezirk Locarnow
Kreis: Kreis Onsernone
Gemeinde: Onsernonei2
Postleitzahl: 6663
frühere BFS-Nr.: 5100
Koordinaten: 687840 / 117540Koordinaten: 46° 12′ 13″ N, 8° 34′ 36″ O; CH1903: 687840 / 117540
Höhe: 1085 m ü. M.
Fläche: 17,40 km²
Einwohner: 142 (31. Dezember 1990)
Einwohnerdichte: 8 Einw. pro km²
Website: www.onsernone.ch
Karte
Comologno (Schweiz)
Comologno (Schweiz)
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Gemeindestand vor der Fusion am 1. Januar 1995
Kirche San Giovanni Battista, Glockenturm
Platz in der Nacht
Alpe Salei
Aline Valangin
Tucholsky in Paris (1928)
Max Ernst, 1968
Max Bill 1970

Comologno ist eine Ortschaft in der Gemeinde Onsernone im Kanton Tessin, Schweiz. Bis Ende 1994 bildete sie eine eigene politische Gemeinde.

Das Dorf liegt auf 1085 m ü. M. und ist 26 km von Locarno entfernt. Die ehemalige Gemeinde umfasst neben dem Dorf Comologno die Fraktionen Vocaglia, Corbella, Cappellino und Spruga (letztes Dorf im Tal vor der Grenze zu Italien).

Die ehemalige Stiftung «Schweizer Wappen und Fahnen» erläutert das Wappen wie folgt: «Das Agnus Dei (Lamm Gottes) bezieht sich auf den Schutzpatron der Pfarrkirche, Johannes den Täufer. Die drei Sterne stehen für die Fraktionen [Dörfer] Spruga, Corbella und Vocaglia.»[1]

Das Dorf findet sich erstmals 1438 als Comolognium erwähnt. Während des Ancien Régime gehörte das Dorf zur Squadra Crana, welche zusammen mit den anderen Dörfern des Tales (mit Ausnahme von Auressio) die aufs Mittelalter zurückgehende Gemeinde Onsernone bildete. Mit der Gründung des Kantons Tessin 1803 wurde Comologno zur eigenständigen Gemeinde.[2]

Auf den 1. Januar 1995 fusionierte Comologno mit Crana und Russo zur Gemeinde Onsernone. Comologno bildet nach wie vor eine eigenständige Bürgergemeinde.[3]

Einwohnerzahlen: Volkszählungsdaten[4][5]

Sehenswürdigkeiten

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Das Dorfbild ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) als schützenswertes Ortsbild der Schweiz von nationaler Bedeutung eingestuft.[6]

  • Pfarrkirche San Giovanni Battista, Grundsteinlegung 1688 (?), mit Glockenturm von 1720[7][8]
  • Oratorium Santa Croce im Ortsteil Spruga, erbaut im 17. Jahrhundert[7][8]
  • Palast oder Castello della Barca, erbaut 1770 von Architekt Guglielmo Antonio Maria Remonda[7][8]
  • Palazzo Gamboni, um 1730[7][8]
  • Wohnhaus Remonda oder Palazzo di sotto, 1767[7][8]
  • Wohnhaus Enrico Barbaglia, ehemalig Remonda, 1767[7][8]
  • Fresken zeitgenössischer Künstler dekorieren einige Häuser im Dorf.[7][8]
  • Associazione Amici di Comologno (Gründung 1966)[9]

Persönlichkeiten

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  • Carlo Francesco Remonda (1761–1847), französischer General in den Koalitionskriegen
  • Giovan Pietro Buzzini (* 12. Mai 1769 in Spruga; † nach 1812 in Frankreich ?), Militär, Ritter der Ehrenlegion[10]
  • Paolo Mordasini (1830–1882), Anwalt, Journalist, Politiker, Tessiner Grossrat und Ständerat
  • Augusto Mordasini (1846–1888), Anwalt, Journalist, Politiker, Tessiner Grossrat
  • Walther Rode (1876–1934), Rechtsanwalt, Schriftsteller
  • Aline Valangin (1889–1986), Schriftstellerin, Pianistin und Psychoanalytikerin
Commons: Comologno – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Gemeindefusion im Kanton Tessin: Onsernone
  2. Vasco Gamboni: Comologno. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 15. Januar 2004.
  3. Patriziato di Comologno (italienisch) auf ti.ch/di/sel/patriziati
  4. Martin Schuler: Cantone Ticino – L’effettivo della popolazione a livello locale prima del 1850. (CSV; 34 KB) Bundesamt für Statistik, Neuchâtel, 16. Juni 2023, abgerufen am 4. Februar 2025.
  5. Daten der Eidgenössischen Volkszählungen ab 1850 nach Gemeinden. (XLSX; 10 MB) Bundesamt für Statistik, Neuchâtel, 12. Juli 2024, abgerufen am 4. Februar 2025 (Öffnung in Excel nur über "Anhang/Excel-Datensatz" möglich).
  6. Comologno (Onsernone). In: ISOS - Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung. Bundesamt für Kultur BAK, 2009, abgerufen am 30. Januar 2025 (italienisch).
  7. a b c d e f g Simona Martinoli und andere: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S. 226–228.
  8. a b c d e f g Elfi Rüsch: Distretto di Locarno IV. Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Bern 2013, ISBN 978-3-03797-084-3, S. 378–396.
  9. Associazione Amici di Comologno (abgerufen am 13. Juli 2024)
  10. Celestino Trezzini: Giovan Pietro Buzzini. In Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 8, Supplement, S. 22 (PDF Digitalisat), abgerufen am 9. Oktober 2017
  11. Piero Bianconi: Comologno im Onsernonetal. auf portal.dnb.de (abgerufen am: 21. Juni 2016.)