Confédération Africaine de Football – Wikipedia

Confédération Africaine
de Football
Confederation of African
Football
Das Logo der CAF

Der afrikanische Kontinentalverband CAF

Gegründet 8. Februar 1957
Verbandssitz Stadt des 6. Oktober, Ägypten
Präsident Sudafrika Patrice Motsepe
Generalsekretär Kongo Demokratische Republik Véron Mosengo-Omba
Mitglieder 56 Nationalverbände
Homepage cafonline.com

Die Confederation of African Football (abgekürzt CAF) ist der afrikanische Fußballverband und einer der sechs Kontinentalverbände des Fußball-Weltverbands FIFA.

Die Organisation wurde am 8. Februar 1957 gegründet.[1] Der Hauptsitz befindet sich in der Stadt des 6. Oktober nahe Kairo.[2]

Gründungsgeschichte

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Im Zuge der Bildung von Kontinentalverbänden Mitte der 1950er Jahre – in Asien 1954 die AFC, in Europa 1956 die UEFA; die südamerikanische CONMEBOL existiert bereits seit 1916 – entwickelte sich auch in Afrika der Wunsch nach einer organisatorischen Zusammenfassung, um dem dortigen Fußball international mehr Gewicht zu verleihen. Die Schwierigkeit bestand darin, dass es zu dieser Zeit lediglich fünf souveräne afrikanische Staaten (Ägypten, Äthiopien, Liberia, Libyen und die Südafrikanische Republik) und somit auch nur wenige von der europäisch-südamerikanisch dominierten FIFA anerkannte nationale Fußballverbände gab.

Ehemaliges CAF-Logo
Ehemaliges CAF-Logo
Ehemaliges CAF-Logo
Ehemaliges CAF-Logo

Noch auf dem FIFA-Kongress 1954 in Bern äußerte der argentinische Delegierte, Voraussetzung für die Bildung von Kontinentalverbänden sei „die [in Afrika und Asien] noch nicht gegebene Erfüllung sportlicher und organisatorischer Bedingungen“.[3] Immerhin wurde der Ägypter Abdel Aziz Abdallah Salem auf dieser Sitzung als erster Afrikaner in das FIFA-Exekutivkomitee gewählt. Mit Beginn der Dekolonisation Afrikas (1956 wurden der Sudan, Tunesien und Marokko, 1957 Ghana und 1958 Guinea unabhängig) wuchs auch die Zahl nationaler Verbände.

Dennoch gingen der Gründung der CAF noch erhebliche Querelen mit der FIFA voraus. So forderte 1955 der Generalsekretär des Weltverbands, Kurt Gassmann, die Aufnahme von regelmäßigen innerafrikanischen und interkontinentalen Länderspielen als Voraussetzung, um sich „an die FIFA-Regeln und -Gepflogenheiten zu gewöhnen und Spielerausbildung, Qualität der Schiedsrichter, technisches Niveau sowie den medizinischen und sozialen Schutz der Fußballer anzuheben“. Am Rande des 1956er FIFA-Kongresses in Lissabon allerdings einigten sich die Delegierten aus Ägypten, Äthiopien, Südafrika und dem Sudan auf die Bildung eines Kontinentalverbands. Obwohl die CAF auf ihren frühen Briefköpfen 1956 als Gründungsjahr angab, gilt als offizielles Datum dafür der 8. Februar 1957, als am Rande des ersten Afrikapokals für Nationalmannschaften in Khartum das Statut der CAF verabschiedet wurde.[4] Zum Präsidenten wählten die Delegierten Abdallah Salem, den ein Jahr später sein Landsmann Abdel Aziz Mostafa ablöste. Bis 1959 trat nur Ghana zusätzlich der CAF bei, während der Aufnahmeantrag des noch nicht unabhängigen Algerien 1958 abgelehnt wurde (siehe hier). Zwischen 1960 – in diesem sogenannten „Afrikanischen Jahr“ erlangten alleine 17 Staaten ihre Unabhängigkeit – und 1963 kamen die Elfenbeinküste, Guinea, Kamerun, Kongo-Kinshasa, Liberia, Madagaskar, Mali, Marokko, Nigeria, Senegal, Tunesien und Uganda dazu. Von 1964 bis 1969 traten Algerien, Dahomey, Gabun, Gambia, Kenia, Kongo-Brazzaville, Lesotho, Libyen, Malawi, Mauretanien, Niger, Obervolta, Nordrhodesien/Sambia, Sierra Leone, Somalia, Tansania, Togo und die Zentralafrikanische Republik der CAF bei.[5] Einen Kontinentalwettbewerb für Vereinsmannschaften, den African Cup of Champion Clubs, organisierte die CAF erstmals 1965.

Zu Beginn des Jahres 2020 wurden gegen den CAF und den Präsidenten Ahmad Ahmad Vorwürfe wegen Veruntreuung erhoben.[6]

Generalsekretäre

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Mitgliedsverbände

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Regionalverbände der CAF

Der CAF gehören heute 56 Landesverbände an, die zum Zweck von Qualifikationen für Nationalmannschafts-Wettbewerbe in fünf verschiedenen Regionalzonen eingeteilt sind.

Zone / Land Regionalverband
Norden UNAF (Union of North African Football Federations)
Agypten Ägypten Egyptian Football Association * / ***
Algerien Algerien Fédération Algérienne de Football *
Libyen Libyen Libyan Football Federation *
Marokko Marokko Fédération Royale Marocaine de Football *
Tunesien Tunesien Fédération Tunisienne de Football *
Westen A WAFU-UFOA (West African Football Union)
Gambia Gambia Gambia Football Federation
Guinea-a Guinea Fédération Guinéenne de Football
Guinea-Bissau Guinea-Bissau Federação de Futebol da Guiné-Bissau
Kap Verde Kap Verde Federação Caboverdiana de Futebol
Liberia Liberia Liberia Football Association
Mali Mali Fédération Malienne de Football
Mauretanien Mauretanien Fédération de Football de la République Islamique de Mauritanie *
Senegal Senegal Fédération Sénégalaise de Football
Sierra Leone Sierra Leone Sierra Leone Football Association
Westen B WAFU-UFOA (West African Football Union)
Benin Benin Fédération Béninoise de Football
Burkina Faso Burkina Faso Fédération Burkinabè de Football
Elfenbeinküste Elfenbeinküste Fédération Ivoirienne de Football
Ghana Ghana Ghana Football Association
Niger Niger Fédération Nigérienne de Football
Nigeria Nigeria Nigeria Football Federation
Togo Togo Fédération Togolaise de Football
Zentral UNIFFAC (Union des Fédérations du Football d’Afrique Centrale)
Äquatorialguinea Äquatorialguinea Federación Ecuatoguineana de Fútbol
Gabun Gabun Fédération Gabonaise de Football
Kamerun Kamerun Fédération Camerounaise de Football
Kongo Demokratische Republik DR Kongo Fédération Congolaise de Football-Association
Kongo Republik Republik Kongo Fédération Congolaise de Football
Sao Tome und Principe São Tomé und Príncipe Federação Santomense de Futebol
Tschad Tschad Fédération Tchadienne de Football Association
Zentralafrikanische Republik Zentralafrikanische Republik Fédération Centrafricaine de Football
Zentral-Osten CECAFA (Council for East and Central Africa Football Associations)
Athiopien Äthiopien Ethiopian Football Federation
Burundi Burundi Fédération de Football du Burundi
Dschibuti Dschibuti Fédération Djiboutienne de Football *
Eritrea Eritrea Eritrean National Football Federation
Kenia Kenia Football Kenya Federation
Ruanda Ruanda Fédération Rwandaise de Football Association
Sansibar Sansibar** Zanzibar Football Federation
Somalia Somalia Somali Football Federation *
Tansania Tansania Tanzania Football Federation
Uganda Uganda Federation of Uganda Football Associations
Sudan Sudan Sudan Football Association *
Sudsudan Südsudan South Sudan Football Association
Süden COSAFA (Council of Southern Africa Football Associations)
Angola Angola Federação Angolana de Futebol
Botswana Botswana Botswana Football Association
Eswatini Eswatini Eswatini Football Association
Komoren Komoren Fédération Comorienne de Football *
Lesotho Lesotho Lesotho Football Association
Madagaskar Madagaskar Fédération Malagasy de Football
Malawi Malawi Football Association of Malawi
Mauritius Mauritius Mauritius Football Association
Mosambik Mosambik Federação Moçambicana de Futebol
Namibia Namibia Namibia Football Association
Reunion Réunion** Ligue Réunionnaise de Football
Sambia Sambia Football Association of Zambia
Seychellen Seychellen Seychelles Football Federation
Simbabwe Simbabwe Zimbabwe Football Association
Sudafrika Südafrika South African Football Association

* Auch Mitglieder der Union of Arab Football Associations.
** Keine Mitglieder der FIFA, jedoch assoziierte Mitglieder der CAF und des jeweiligen Regionalverbandes.
*** Ägypten beendete seine Mitgliedschaft im Regionalverband UNAF am 19. November 2009, trat diesem 2011 aber wieder bei. [7]

Der Verband ist Ausrichter zahlreicher Wettbewerbe, an denen die Nationalmannschaften oder Vereinsmannschaften ihrer Mitgliedsverbände teilnehmen. Zusätzlich organisiert die CAF die Qualifikations-Runden der Afrika-Zone für die Fußball-Weltmeisterschaften und für das olympische Fußballturnier. Die Wettbewerbe im Einzelnen:

Wettbewerbe für Nationalmannschaften

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Wettbewerbe für Vereinsmannschaften

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Eingestellte Wettbewerbe

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  • Afro-Asien-Pokal für Nationalmannschaften, ausgerichtet gemeinsam mit dem asiatischen Kontinental-Fußballverband AFC
  • African Cup Winners’ Cup (Afrika-Pokal der Pokalsieger), wurde von 1975 bis 2003 regelmäßig ausgetragen, danach eingestellt zugunsten des Confederation Cups
  • Afro-Asien-Pokal, Wettbewerb für afrikanische und asiatische Vereinsmannschaften, gemeinsam ausgerichtet mit dem Asiatischen Kontinental-Fußballverband AFC, wurde von 1986 bis 1999 ausgespielt
  • UEFA-CAF Meridian Cup für afrikanische und europäische U17-Teams, ausgerichtet gemeinsam mit dem europäischen Kontinental-Fußballverband UEFA

WM-Teilnehmer vom afrikanischen Kontinent

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Platzierung der CAF-Mannschaften in der ewigen WM-Tabelle

1 Achtelfinale 2 Viertelfinale 3 Halbfinale 4 Gastgeber

  • Zaven Djizmedjian (ehem. CAF-Pressechef/Kairo/Ägypten): 30 Jahre CAF. In: 11 – Zeitschrift für internationale Fußball-Geschichte und Statistik. N° 3, Hrsg.: IFFHS, Interball-Verlag, Düsseldorf 1986, S. 7–14.
  • Barry G. Baker: A Journal of African Football History 1883–2000. 2001 (englisch).
  • Barry G. Baker: African Football Guide 1996–97. 1996 (englisch).
  • Barry G. Baker: South African Soccer: An Introduction. 1992, ISBN 0-9512255-1-0 (englisch).
  • Paul Dietschy, David-Claude Kemo-Keimbou (Ko-Herausgeber: FIFA): Le football et l’Afrique. EPA, 2008, ISBN 978-2-85120-674-9 (französisch).
  • Auswahl an Literatur zu Fußball in Afrika. In: ilissafrica.de. Virtuelle Fachbibliothek ilissAfrica: internet library sub-saharan Africa.
Wiktionary: CAF – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. CAF History. In: cafonline.com. Confédération Africaine de Football (CAF), abgerufen am 14. März 2021 (englisch).
  2. Terms of Service. In: cafonline.com. Confédération Africaine de Football (CAF), abgerufen am 14. März 2021 (englisch).
  3. Dietschy/Kemo-Keimbou, S. 109
  4. Dietschy/Kemo-Keimbou, S. 110 und 157ff.
  5. Dietschy/Kemo-Keimbou, S. 359
  6. Thomas Kistner: 24 Millionen Dollar versickert? In: sueddeutsche.de. Süddeutsche Zeitung GmbH, 11. Februar 2020, abgerufen am 14. März 2021.
  7. Vexée de sa défaite face à l’Algérie: l’Egypte se retire de l’Union nord-africaine. In: maroc-football.com. Maroc Football, 20. November 2009, abgerufen am 14. März 2021 (französisch).