Département Haut-Rhin – Wikipedia

Haut-Rhin
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Lage des Departements Haut-Rhin in Frankreich
Region Grand Est
Präfektur Colmar
Unterpräfektur(en) Altkirch
Colmar
Mulhouse
Thann
Einwohner 767.083 (1. Jan. 2021)
Bevölkerungsdichte 218 Einw. pro km²
Fläche 3.525,17 km²
Arrondissements 4
Gemeindeverbände 17
Kantone 17
Gemeinden 366
Präsident des
Départementrats
kein Départementrat
ISO-3166-2-Code FR-68

Lage des Départements Haut-Rhin in der
Region Grand Est

Das Département du Haut-Rhin [oʀɛ̃] (wörtlich Hoch-Rhein, in üblicher Bezeichnung Ober-Rhein, deutsch Oberelsass) ist das französische Département mit der Ordnungsnummer 68. Seine Hauptstadt ist Colmar. Es liegt in der Region Grand Est im Osten des Landes und ist, in Abgrenzung zu dem anderen elsässischen Département Bas-Rhin (wörtlich Nieder-Rhein), benannt nach seiner quellnäheren Lage am Rhein, der die Grenze zu Deutschland bildet.

Gemeinsam mit Bas-Rhin bildet Haut-Rhin die Europäische Gebietskörperschaft Elsass. Seit deren Gründung Anfang 2021 dient das Département nur noch als Verwaltungsbezirk des französischen Staats, ist aber keine Gebietskörperschaft mit eigenen Rechten und Organen mehr.

Laut einer Umfrage im Jahr 2013 beherrschten 38 % der Einwohner noch einen alemannischen Dialekt. Damit sind die deutschen Dialekte hier weniger weit verbreitet als im Département Bas-Rhin und mehr als im lothringischen Département Moselle.[1][2]

Das Département liegt im Südosten der Region Grand Est und im Süden des Elsass. Seine östliche Grenze ist der Oberrhein, im Westen ziehen sich die Vogesen durch das Land und im Süden die Ausläufer des Schweizer Jura.

Das Département grenzt im Norden an das elsässische Département Bas-Rhin, im Osten an das Bundesland Baden-Württemberg, im Südosten an die Schweizer Kantone Basel-Stadt, Basel-Landschaft und Solothurn, im Süden an den Kanton Jura, im Südwesten an das Département Territoire de Belfort der Region Franche-Comté sowie im Westen an das Département Vosges der ehemaligen Region Lothringen.

Landschaft nahe Haut-Rhin mit Blick auf Sainte-Marie-aux-Mines
Lac Blanc bei Orbey

Gründung und ältere Geschichte

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Das Département wurde während der französischen Revolution am 4. März 1790 aus dem südlichen Teil der bis dahin bestehenden Provinz Alsace gebildet. Es gliederte sich in die drei Distrikte (frz.: district) Altkirch, Belfort und Colmar, die Vorläufer der Arrondissements. Das Département und die Distrikte gliederten sich wiederum in 32 Kantone und hatten ca. 290.000 Einwohner. Hauptstadt war bereits damals Colmar.

Die Arrondissements Altkirch, Belfort, Colmar, Delémont (Delsberg) und Porrentruy (Pruntrut, ehemaliges Département du Mont Terrible) wurden am 17. Februar 1800 eingerichtet. Am 30. Mai 1814 wurden die Arrondissements Delémont und Porrentruy aufgelöst, da der Wiener Kongress deren Gebiet dem Schweizer Kanton Bern zugesprochen hatte. 1857 wurde das Arrondissement Altkirch durch Mulhouse ersetzt.

Bezirk Oberelsaß

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Bezirk Oberelsaß 1890

Vom 10. Mai 1871 (Friede von Frankfurt) bis zum 28. Juni 1919 (Friedensvertrag von Versailles) war das Département ein Teil des Deutschen Reiches. Als Bezirk Oberelsaß gehörte es zum Reichsland Elsaß-Lothringen. Der Bezirk gliederte sich in die sechs Kreise: Altkirch (wie gehabt), Gebweiler, Colmar (wie gehabt), Mülhausen (wie gehabt), Rappoltsweiler und Thann. Das Arrondissement Belfort mit seiner französischsprachigen Bevölkerung blieb als Territoire de Belfort bei Frankreich. Der Bezirk Oberelsaß umfasste damals 3.508 km² und zählte 1885 462.549 Einwohner.

An der Spitze des Bezirks stand ein Bezirkspräsident; Bezirkspräsidenten waren:[3]

Präsident Amtszeit
Robert von der Heydt 1871–1875
Adolf Ernst von Ernsthausen 1875–1879
Ludwig Ferdinand Timme 1880–1888
Gustav von Jordan 1888–1898
Alexander zu Hohenlohe-Schillingsfürst 1898–1906
Albert August Wilhelm von Puttkamer 1906–1918

Die Volksvertretung im Bezirk war der Bezirkstag. Dieser wählte zehn Mitglieder in den Landesausschuss des Reichslandes Elsaß-Lothringen, bis 1911 mit der Verfassung der Landtag eingerichtet wurde.

Seit Ende des Ersten Weltkriegs

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Mit der Wiedereingliederung des Départements nach Frankreich 1919 wurde die Gliederung der Kreise nahezu komplett in Arrondissements übernommen. Gebweiler wurde wieder zu Guebwiller, Mülhausen wurde zu Mulhouse, Rappoltsweiler zu Ribeauvillé, lediglich Colmar wurde in Colmar-Ville und Colmar-Campagne aufgeteilt, die jedoch 1934 wieder zusammengelegt wurden. Das Territoire de Belfort wurde nicht wieder in das Département Haut-Rhin integriert, sondern 1922 ein eigenständiges Département Frankreichs. 1941 wurde ihm die Nummer 90 zugeteilt.[4]

Von 1960 bis 2015 bildete das Elsass eine eigene Region, die 2016 in der Region Grand Est aufging.

Die Départements Haut-Rhin und Bas-Rhin waren im Frühjahr 2020 die am stärksten von der COVID-19-Pandemie betroffenen Départements in Frankreich.[5]

Die bevölkerungsreichsten Gemeinden des Départements Haut-Rhin sind:

Stadt Einwohner
(2021)
Arrondissement
Mulhouse (Mülhausen) 106.341 Mulhouse
Colmar 67.730 Colmar
Saint-Louis (Sankt Ludwig) 22.698 Mulhouse
Illzach 14.829
Wittenheim 15.262
Rixheim 13.795
Kingersheim 13.178
Riedisheim 12.163
Cernay (Sennheim) 11.745 Thann
Guebwiller (Gebweiler) 11.137 Guebwiller

Verwaltungsgliederung

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Gemeinden und Arrondissemente im Département Haut-Rhin

Das Département Haut-Rhin untergliedert sich in 4 Arrondissements, 17 Kantone und 364 Gemeinden. Am 1. Januar 2015 wurden die Arrondissements Guebwiller und Ribeauvillé aufgelöst.[6]

Arrondissement Kantone Gemeinden Einwohner
1. Januar 2021
Fläche
km²
Dichte
Einw./km²
Code
INSEE
Altkirch 2 108 69.925 663,05 105 681
Colmar-Ribeauvillé 5 98 211.178 1.247,89 169 682
Mulhouse 8 79 356.125 707,14 504 684
Thann-Guebwiller 5 81 129.855 907,09 143 686
Département Haut-Rhin 17 366 767.083 3.525,17 218 68

Siehe auch:

Beschreibung: In Rot ein goldener Schrägrechtsbalken mit drei goldenen Lilienkronen beidseitig nach dem Balken gelegt.

Commons: Département Haut-Rhin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Etude sur le dialecte alsacien (PDF; 1 MB) Aufgerufen am 4. Februar 2014
  2. Comité consultatif pour la promotion des langues régionales et de la pluralité linguistique interne: Redéfinir une politique publique en faveur des langues régionales et de la pluralité linguistique interne. Juli 2013, S. 94 (französisch, Rapport Langues de France - comité consultatif [abgerufen am 16. April 2017]).
  3. Michael Rademacher: Verwaltungsgeschichte. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 21. Oktober 2023.
  4. Gérard Lang: Le Code officiel géographique. (PDF; 1,9 MB) In: Courrier des statistiques 108 (2003), S. 53–62, hier S. 55.
  5. FAZ.net 18. März 2020: Es gibt keine Covid-19-Betten mehr
  6. Dekret Nr. 2014-1720 des französischen Innenministeriums zur Auflösung der Arrondissements Guebwiller und Ribeauvillé und Umgliederung von Gemeinden des Arrondissements Thann im Département Haut-Rhin

Koordinaten: 47° 55′ N, 7° 20′ O