Detlef Kühn – Wikipedia

Detlef Kühn (* 16. November 1936 in Potsdam) ist ein deutscher Publizist, ehemaliger Politiker (FDP), Rundfunkdirektor und Genealoge (Familienforscher).

Detlef Kühn, Sohn eines aus Riga stammenden kaufmännischen Angestellten, verbrachte seine Schulzeit bis 1952 in seiner Geburtsstadt Potsdam. Danach zog er mit seiner Familie in den Westteil von Berlin, wo er 1956 sein Abitur ablegte und an der Freien Universität Berlin ein Studium der Rechtswissenschaften aufnahm. 1960 legte er dort sein erstes und, nach Tätigkeit als Rechtsreferendar 1965 sein zweites juristisches Staatsexamen ab. 1964 wurde Kühn Mitglied der FDP.

Nach Abschluss des Studiums heiratete er und zog 1966 mit seiner Frau nach Bonn, um auf Wunsch von Hans-Dietrich Genscher eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der FDP-Bundestagsfraktion zu übernehmen. In dieser wurde er für die Bereiche Außen-, Deutschland- und Sicherheitspolitik zuständig. 1969 wechselte Kühn mit Genscher in das Bundesinnenministerium, wo er fortan als persönlicher Referent arbeitete. Kurz zuvor übernahm er für mehrere Jahre den Vorsitz der FDP Bonn, scheiterte aber in seinen Bemühungen, auf diesem Weg ein Bundestagsmandat zu erringen, da Kühn zum an Einfluss verlierenden rechtsliberalen FDP-Flügel um Erich Mende gehörte. 1972 wurde Detlef Kühn Präsident des dem Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen unterstehenden Gesamtdeutschen Instituts (BfgA). 1981 wurden in einem Artikel des Magazins Der Spiegel Konflikte innerhalb des Instituts thematisiert. Der Artikel warf die Frage auf, ob zahlreiche Entlassungen und Versetzungen in diesem Institut Ausdruck einer „politischen Säuberung“ seien, und stellte den Präsidenten als Spitze einer „rechten Mafia“ dar, nachdem zahlreiche weniger rechts eingestellte Referenten ausgesperrt worden seien und „scharfmacherischer und entspannungsfeindlicher“ Ersatz an die Stelle getreten sei.[1] Kühn blieb Präsident, bis sein Institut nach der deutschen Wiedervereinigung 1991 aufgelöst wurde.

In der Folgezeit übernahm Kühn 1992 zeitweilig die Funktion des Verwaltungs- und Rundfunkdirektors von Sachsen Radio, das dann als Anstalt im Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) aufging. Danach war er Präsident der Landesmedienanstalt für den privaten Rundfunk in Dresden, bis er nach sieben Jahren auf Initiative von Ministerpräsident Kurt Biedenkopf abgelöst wurde.

Kühn gehörte 1974 zu den acht Gründungsmitgliedern der Deutschen Krebshilfe.[2]

Er publiziert u. a. in der Wochenzeitung Junge Freiheit.[3][4] Diese sah in einer Würdigung zu Kühns 70. Geburtstag in ihm „einen Fels in der Brandung des antinationalen Zeitgeistes“.[5]

Als Familienforscher beschäftigte sich Kühn viele Jahrzehnte hauptsächlich mit baltischer Genealogie.

Kühn lebt in Berlin.

Veröffentlichungen

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Einzelnachweise

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  1. Mach mal. In: Der Spiegel. 52/1981, S. 57, online.
  2. 30 Jahre Deutsche Krebshilfe: Verantwortung für das Leben. 1974–2004. Deutsche Krebshilfe, Bonn 2004, ISBN 3-00-014248-7, S. 11 (online (Memento des Originals vom 8. November 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.krebshilfe.de).
  3. Sie hatten recht. 29. April 2013, archiviert vom Original am 29. April 2013;.
  4. Archiv. In: Junge Freiheit. Archiviert vom Original am 8. November 2014; abgerufen am 1. August 2021.
  5. Fels in der Brandung, in: Junge Freiheit, 17. November 2016, [1].
  6. Die Ehrenmitglieder seit der Vereinsgründung (Memento vom 14. August 2012 im Internet Archive), Website der Arbeitsgemeinschaft ostdeutscher Familienforscher, abgerufen am 22. August 2012.
  7. Der Vorstand der AGoFF (Memento vom 24. Oktober 2010 im Internet Archive), Website der Arbeitsgemeinschaft ostdeutscher Familienforscher, abgerufen am 22. August 2012.