Deutsche Leichtathletik-Meisterschaften 1924 – Wikipedia

26. Deutsche Leichtathletik-Meisterschaften
Stadt Stettin
2 weitere Orte
(+ inoffiz.: Marathon)
Wettbewerbe Stettin: 28
Weitere Orte: 3
(+ inoffiz.: Marathon)
Eröffnung 9. August 1924
Schlusstag 10. August 1924
Chronik
Frankfurt am Main 1923 Berlin (M)/Leipzig (F) 1925

Die 26. Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften fanden am 9. und 10. August 1924 in Stettin statt. Es waren die letzten gemeinsamen Meisterschaftswettbewerbe von Frauen und Männern, bevor sie in den folgenden neun Jahren getrennt durchgeführt wurden.

Wettbewerbsprogramm

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Erstmals kamen bei den Männern das beidarmige Stoßen/Werfen im Kugelstoßen, Diskuswurf und Speerwurf ins Wettkampfprogramm. Allerdings wurden diese Disziplinen schon nach fünf Jahren wieder gestrichen, da sie auch international keine Rolle mehr spielten. Für die Wertung wurde zur Weite des Stoßes/Wurfes mit dem schwächeren Arm die für den Wettkampf mit dem besseren Arm bereits erzielte Weite hinzu addiert.

Ausgelagerte Disziplinen

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Zwei Wettbewerbe wurden ausgelagert:

Deutscher Marathonlauf

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Am 26. Juli gab es in Berlin außerdem auch wieder einen Marathonlauf über die klassischen 42,195 km. Diese Disziplin gehörte in diesem Jahr letztmals noch nicht zu den offiziellen Meisterschaftswettbewerben, sondern wurde wie in den Jahren zuvor als „Deutscher Marathonlauf“ unabhängig davon durchgeführt, bevor sie dann ab 1925 offiziell ins Meisterschaftsprogramm aufgenommen wurde.

Sportliche Leistungen

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Lilli Henoch (Berliner SC) gewann mit Weitsprung, Kugelstoßen, Diskuswurf sowie als Startläuferin der 4-mal-100-Meter-Staffel gleich vier Meistertitel bei insgesamt nur sieben Frauendisziplinen. Otto Peltzer (SC Preußen Stettin) wurde Doppelmeister auf den Mittelstrecken.

Ergebnisübersichten

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Die folgenden beiden Übersichten fassen die Medaillengewinner und -gewinnerinnen aller Wettbewerbe von 1924 zusammen.

Medaillengewinner Männer

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Disziplin Gold Leistung Silber Leistung Bronze Leistung
100 m Hubert Houben
(Preussen Krefeld)
10,7 s00 Hermann Schlöske
(SCC Berlin)
10,9 s00 Kurt Dreibholz
(Schwarz-Weiß Essen)
200 m Hermann Schlöske
(SCC Berlin)
22,3 s00 Willi Apfel
(MTG Mannheim)
22,8 s00 Arthur Reinhardt
(SV St. Georg 1895 Hamburg)
400 m Otto Neumann
(MTG Mannheim)
51,2 s00 Reinhold Schmidt
(SC Teutonia 99 Berlin)
Hermann Wellenreuther
(MTG Mannheim)
800 m Otto Peltzer
(SC Preußen Stettin)
1:57,2 min Martin Osterhoff
(Hamburger SV)
Schwarz (Hamburger SV)
1500 m Otto Peltzer
(SC Preußen Stettin)
4:06,8 min Ludwig Kleekam
(TSV 1860 München)
Walter König
(TSV 1860 München)
5000 m Wilhelm Husen
(SV St. Georg Hamburg)
15:23,7 min Peter Frandsen
(SV Oldesloe)
15:25,0 min Fritz Graßmann
(BC Vielau)
10.000 m Fritz Graßmann
(BC Vielau)
33;07,4 min Wilhelm Tumoszeit
(Polizei SV Berlin)
Max Gaßmuß
(Meißner SV 08)
Marathon[1] Paul Hempel (SCC Berlin) 2:47:05,2 h00 Max Wils (Berliner AK 07) 2:49:21,3 h00 Willi Schumann (SC Komet Berlin) 2:51:23,5 h00
110 m Hürden Fritz Gundel (DSC Berlin) 16,2 s00 Morgenroth (DSV München) Fritz Köpke (SC Preußen Stettin) 17,7 s00
400 m Hürden Arthur Hebel
(MTG Mannheim)
58,5 s00 Willi Schumann
(TSV Zehlendorf 88 Berlin)
4 × 100 m Staffel Preussen Krefeld
Wilhelm Lethen
Hans Stegmann
Heinrich Most
Hubert Houben
43,9 s00 DSC Berlin
Willi Thumm
Erich Klähn
Harry Bormann
Willy Wondratschek
Kölner SC 1899
Paul Hoffmann
Kurt Mölle
Neuhaus
Josef Düllmann
3 × 1000-m-Staffel SCC Berlin
Steinhäuser
Reinhold Siemon
Schoemann
7:57,3 min TSV 1860 München
Walter König
Ludwig Kleekam
Carl Jenuwein
7:58,0 min Kölner BC 01
G. Wegener
A. Klotz
Herbert Böcher
50-km-Gehen Paul Sievert
(Neuköllner Sportfreunde)
4:34:03 h000 Bruno Born
(Polizei SV Berlin)
5 00:04 h000 Fred Groiß
(Geher-SV Landshut)
5 07:28 h000
Hochsprung Max Skorczinski (Polizei SV Berlin) 1,77 m Ernst Fritzmann (SCC Berlin) 1,72 m Kurt Klugkist (TSV Grünhayn) 1,72 m
Stabhochsprung Alfred Lehniger (SCC Berlin) 3,70 m Achilles Reeg (Eintracht Frankfurt) 3,60 m Josef Adams (SV Kurhessen Kassel) 3,60 m
Weitsprung Henry Schumacher
(VfL 93 Hamburg)
6,89 m Gustav Hempel
(VfL Dessau)
6,77 m Fritz Köpke
(SC Preußen Stettin)
6,47 m
Kugelstoßen Ludwig Haymann
(TSV 1860 München)
13,37 m Hermann Hänchen
(Polizei SV Berlin)
12,99 m Georg Brechenmacher
(DSV München)
12,22 m
Kugelstoßen beidarmig[2] Ludwig Haymann
(TSV 1860 München)
24,20 m Hermann Hänchen
(Polizei SV Berlin)
22,31 m Georg Brechenmacher
(DSV München)
21,71 m
Diskuswurf Gustav Steinbrenner
(FV Borussia Frankfurt)
41,20 m Hans Hoffmeister
(SC Münster 08)
37,73 m Hans Thiele
(SpVgg ASCO Königsberg)
36,57 m
Diskuswurf beidarmig[2] Hermann Hänchen
(Polizei SV Berlin)
68,09 m Gustav Steinbrenner
(FV Borussia Frankfurt)
67,32 m Wendt
(Preußen Münster)
66,26 m
Speerwurf Kurt Zimmermann
(VfB Breslau)
56,83 m Walter Lüdeke
(DSC Berlin)
56,52 m Bruno Schlokat
(SC Preußen Insterburg)
55,11 m
Speerwurf beidarmig[2] Walter Lüdeke
(DSC Berlin)
93,08 m Walther Schnurr
(Atos Berlin)
90,06 m Bruno Schlokat
(SC Preußen Insterburg)
84,85 m
Zehnkampf, offiz. Wert.
2. Zeile.: 1985er Wert.
[3]
Hermann Westerhaus (Berliner SC) 534 P
(5520 P)
Walther Schnurr (Atos Berlin) 484 P
(5201 P)
Otto Weinhold (Guts Muts Dresden) 484 P
(5436 P)
Waldlaufca. 10.000 m Fritz Graßmann
(Vielau)
36:32,0 min Max Bräutigam
(BC Zeitz)
Willi Dreckmann
(Polizei SV Hamburg)
Waldlauf, Mannschaftswertung Polizei SV Hamburg
Willi Dreckmann
Ahrens
Springer
8 P Polizei SV Berlin
Schmiedel
Werner Burkhard
Heinrich Brauch
21 P SCC Berlin
Erich Mierdel
Koch
Voß
31 P

Medaillengewinnerinnen Frauen

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Disziplin Gold Leistung Silber Leistung Bronze Leistung
100 m Emmi Haux (SC Frankfurt 1880) 12,9 s Lilli Henoch (Berliner SC) 13,0 s Gundel Wittmann (SCC Berlin) 13,1 s
4 × 100 m Staffel Berliner SC
Lilli Henoch
Cläre Voss
Charlotte Köhler
Gerda Pöting
52,9 s SCC Berlin
Friedel
Martin
Birkner
Gundel Wittmann
53,0 s Dresdensia Dresden
Flade
D. Müller
Johanna Kändler
Edith Kreißig
53,1 s
Hochsprung Marie Heister (Frisia Wilhelmshaven) 1,43 m Eva von Bredow (SC Brandenburg Berlin) 1,43 m Dittmann (STC Görlitz) 1,35 m
Weitsprung Lilli Henoch (Berliner SC) 4,97 m Marie Heister (Frisia Wilhelmshaven) 4,86 m Gisela Pöting (Berliner SC) 4,86 m
Kugelstoßen Lilli Henoch (Berliner SC) 8,69 m Anni Alt (TSV 1860 München) 8,51 m Charlotte Mäder (Sportclub Bernau) 8,47 m
Diskuswurf Lilli Henoch (Berliner SC) 25,61 m Charlotte Mäder (Sportclub Bernau) 21,60 m Mimi Luxem (Eimsbütteler TV) 20,80 m
Speerwurf Wally Wittmann (SCC Berlin) 35,61 m Margarete Riewe (SCC Berlin) 32,92 m Erna Pröschold (Preußen Münster) 32,34 m
  • Fritz Steinmetz: 75 Jahre Deutsche Leichtathletik-Meisterschaften: (1898–1972) (= Ein Beitrag zur Geschichte der Leichtathletik). 1. Auflage. Bartels und Wernitz, Berlin / München / Frankfurt (M.) 1973, ISBN 3-87039-956-2.

Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. als „Deutscher Marathonlauf“ letztmals noch nicht im offiziellen Meisterschaftsprogramm
  2. a b c Für das beidarmige Stoßen/Werfen wurde zur Weite des Stoßes/Wurfes mit dem schwächeren Arm die für den Wettkampf mit dem besseren Arm bereits erzielte Weite hinzu addiert.
  3. Der Zehnkampf wurde nach einer älteren Punktetabelle gewertet, die Disziplinen waren identisch mit den heutigen.