Deutsches Spionagemuseum – Wikipedia
Daten | |
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Ort | Berlin |
Art | |
Eröffnung | 19. September 2015 |
Betreiber | Deutsches Spionage Museum DSM GmbH |
Leitung | Robert Rückel |
Website | |
ISIL | DE-MUS-098428 |
Das Deutsche Spionagemuseum (auch: German Spy Museum Berlin) ist ein privates Museum im Berliner Ortsteil Mitte, das am 19. September 2015 zunächst als Spy Museum Berlin eröffnet wurde. Es befindet sich im Gebäude Leipziger Platz 9, direkt am U-Bahnhof Potsdamer Platz. Das Museum zeigt in einer interaktiven und multimedialen Ausstellung die Geschichte der Spionage und der Nachrichtendienste weltweit. Besondere Schwerpunkte bilden die Geschichte der Spionage in Berlin während des Kalten Krieges sowie die aktuellen Entwicklungen der Gegenwart.
Dauerausstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf rund dreitausend Quadratmetern zeigt das Museum mehr als fünfhundert Exponate aus dem eigenen, mehr als 1200 Sammlungsstücke umfassenden Bestand, sowie Leihgaben. Zu den Exponaten gehören beispielsweise zwei originale Enigma-Chiffriermaschinen, seltene CIA- und KGB-Spionagekameras[1] sowie Requisiten aus James-Bond-Filmen. Die Ausstellungsstücke sind größtenteils original und werden durch Nachbildungen ergänzt. Die Präsentation der Exponate wird von multimedialen Installationen unterstützt. Die meisten Exponate sind über Touchscreens 360° erfahrbar und bei einem Großteil der Ausstellungsvitrinen werden transparente, mit Informationen bespielte Flüssigkristallanzeigen eingesetzt. Zusätzlich bieten interaktive Stationen den Besuchern die Möglichkeit, Spionagetechniken selbst auszuprobieren.
Die Ausstellung beinhaltet folgende thematische Schwerpunkte:
- Die Geschichte der Spionage von der Antike bis in die Neuzeit
- Erster Weltkrieg
- Zweiter Weltkrieg
- Kryptologie
- Kalter Krieg (Nachrichtendienste in Ost- und Westdeutschland)
- Agentenausstattung
- Tote Briefkästen und Container
- Abhöreinrichtungen
- Reproduktionsgeräte
- Kameraverstecke
- Spionagekameras
- Tiere als Spione
- Verschwörungstheorien und Spionage
- Glienicker Brücke (Agentenaustausch)
- Nachrichtendienste und Liebe („Honigfallen“)
- Waffen und Gift
- Spionage in der Fiktion
- Doppelagenten
- Nachrichtendienstoperationen
- Spionage in Gegenwart und Zukunft
Hinzu kommen folgende Installationen:
- Spywatch (simulierte Überwachung im Eingangsbereich)
- Agentenporträts
- Zeitzeugenstelen (hängende Elemente mit Zeitzeugeninterviews)
- Lügendetektor
- Tresor knacken
- Alte Verschlüsselungstechniken (Skytale, Chiffrierscheibe)
- Interaktive Nachrichtenverschlüsselungsstation
- Passwort-Hacker
- Observations-Trabant (Fahrzeug mit Infrarotkamera)
- Morsestation
- Modell der Glienicker Brücke
- Spy Map (digitale Karte zur Verortung von Spionagetätigkeiten in Berlin während des Kalten Krieges)
- Laserparcours (ein aus Laserstrahlen bestehender Hindernisparcours)
- Wanzensuche
- Geheimschrift-Labor
- Hacker-Station (Simulation von Webseiten-Hacks)
- Kugelbahn (interaktive Installation zur Auswertung von Big Data)
Im Ausgangsbereich befinden sich ein Shop, ein Café und ein Kino.
Geschichte/Entstehung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach zwölf Jahren der Planung, Entwicklung und Konzeption durch den Gründer Franz-Michael Günther wurde das Spionagemuseum Berlin im öffentlichen Gebäude am Leipziger Platz am 19. September 2015 eröffnet.[2] Nach Insolvenz der Betreiberfirma Welt der Spione GmbH [3] im April 2016 wurde das Museum schließlich im Juli 2016 durch eine neue Betreiberfirma unter Leitung von Robert Rückel, Gründer des DDR-Museums Berlin, übernommen und in Deutsches Spionagemuseum umbenannt.[4] 2018 wurde damit begonnen, die Dauerausstellung vollständig zu überarbeiten und neue interaktive Installationen, seltene Exponate und Medieninhalte hinzuzufügen.[5] Am 14. August 2019 empfing das Museum seinen ein-millionsten Besucher.[6] Die Überarbeitung der Ausstellung wurde im November 2019 abgeschlossen. Insgesamt verfügt das Museum nun über mehr als 30 interaktive Installationen.[7] 2020 wurde das Deutsche Spionagemuseum für den European Museum of the Year Award nominiert.[8]
Besucherentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2019 verzeichneten die Betreiber bereits einen Besucherrekord von 417.000 Personen. Die Corona-Pandemie ab dem Jahr 2020 führte zum vorübergehenden Schließen, erst ab 2022 wurde das Museum wieder für Besucher geöffnet. Im Jahr 2023 wurde mit rund 441.000 Gästen ein neuer Rekord erreicht.[9]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Sammlung Archiv. In: Deutsches Spionagemuseum. Abgerufen am 27. April 2019.
- ↑ Franz Michael Rohm: Deutsches Spionagemuseum Berlin: Die spannende Welt von James Bond. 31. Januar 2020, abgerufen am 17. Juni 2020.
- ↑ Vorläufiges Insolvenzverfahren „Welt der Spione GmbH“ (Spymuseum Berlin). Abgerufen am 30. Juli 2016.
- ↑ Das Spy Museum Berlin wird zum Deutschen Spionagemuseum. In: pressnetwork.de. Abgerufen am 30. Juli 2016.
- ↑ In neuem Glanz: Der Erste Weltkrieg im Deutschen Spionagemuseum. In: Deutsches Spionagemuseum. 11. Januar 2018, abgerufen am 27. April 2019.
- ↑ dpa: Spionagemuseum feiert millionsten Besucher. Berliner Morgenpost, 14. August 2019, archiviert vom am 15. September 2019 .
- ↑ Sabine Flatau: Deutsches Spionagemuseum in Berlin: Was man dort alles erleben kann. 26. November 2019, abgerufen am 16. Januar 2020.
- ↑ Nominations 2020 — EMYA2020 in Cardiff — The European Museum of the Year Award. Abgerufen am 13. Mai 2020.
- ↑ DJ (Dirk Jericho): Besucherrekord bei den Spionen. In: Berliner Woche. 27. Januar 2024, S. 14.