El Club (2015) – Wikipedia

Film
Titel El Club
Produktionsland Chile
Originalsprache Spanisch
Erscheinungsjahr 2015
Länge 97 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Pablo Larraín
Drehbuch Daniel Villalobos,
Guillermo Calderón,
Pablo Larraín
Produktion Juan de Dios Larraín
Kamera Sergio Armstrong
Schnitt Sebastián Sepúlveda
Besetzung

El Club ist ein chilenischer Film von Pablo Larraín. Der Film hatte seine Premiere im Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele Berlin 2015[2] und erhielt dort den Großen Preis der Jury.[3] El Club wurde zudem als chilenischer Beitrag für einen Oscar in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“ eingereicht.[4] Der Kinostart in Deutschland war am 5. November 2015.[5]

In einem chilenischen Küstendorf lebt eine Gruppe von Priestern zusammen mit einer Schwester in einer Wohngemeinschaft. Eines Tages erreicht ein neuer Priester das Haus. Er wird von der Gemeinschaft herzlich empfangen, allerdings erscheint kurz darauf ein Fremder, der schwere Vorwürfe gegen den Priester erhebt. Um den Schuldvorwürfen zu entkommen, nimmt sich der Priester unvermittelt das Leben.

Die Nachricht von dem Vorfall verbreitet sich schnell innerhalb der katholischen Kirche des Landes. Sie sieht sich gezwungen, einen jesuitischen Gesandten in das Dorf zu schicken, um den Vorgang aufzuklären. In verhörartigen Gesprächen wird deutlich, warum die Geistlichen das Exil wählten. Es stellt sich heraus, dass die Priester wegen schwerer Vergehen in der Vergangenheit, etwa sexueller Missbrauch, politische Unbotmäßigkeit und Kindesraub, von der katholischen Kirche exkommuniziert wurden und nun unter Aufsicht der strengen Ordensschwester in einer Art Gefängnis ihr Dasein fristen.

Antonia Zegers und Alfredo Castro spielen Schwester Mónica und Padre Vidal

Der Film erhielt überwiegend gute Kritiken. Das Branchenblatt Variety nannte den Film ein „originelles und brillant gespieltes Kammerspiel, in dem Larraíns politische Stimme so laut und klar wie nie zuvor zur Geltung“ komme.[6]

Der Filmdienst urteilte, der „visuell eindringliche, in bedrückend düsteren Tönen gehaltene Film verknüpft Atmosphäre, Handlung und eine an der christlichen Ikonografie angelehnte Bildsprache zu einem vielschichtigen Drama über innerkirchliche Machtverhältnisse und das Ringen um mehr Transparenz“.[7]

The Guardian kommentierte, während „unsere Ohren vom unermüdlichen Wind ausgepeitscht“ würden, erzeugten Sergio Armstrongs „Kameraeinstellungen gähnender, trostloser Landschaften einen klaustrophobischen Widescreen-Effekt“.[8]

Neben dem Großen Preis der Jury bei der Berlinale erhielt der Film zahlreiche weitere Würdigungen auf diversen Filmfestivals. Gewinnen konnte El Club etwa den Preis als bester Film beim Austin Fantastic Fest 2015 sowie den Silver Hugo für die beste Regie und die Silver Plaque für das beste Ensemble und das beste Drehbuch beim Chicago International Film Festival 2015. Das Ensemble gewann zudem den Schauspielerpreis beim Mar del Plata Film Festival 2015, wo ebenfalls das Drehbuch ausgezeichnet wurde.[9] El Club gewann außerdem beim 37. Internationalen Festival des Neuen Lateinamerikanischen Films in Havanna die Große Koralle, den Hauptpreis. Bei den Golden Globes 2016 erhielt der Film eine Nominierung als bester fremdsprachiger Film.

Commons: El Club – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Freigabebescheinigung für El Club. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, November 2015 (PDF; Prüf­nummer: 154 407 K).
  2. Berlinale 2015: Wettbewerb komplett. Internationale Filmfestspiele Berlin, 19. Januar 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. März 2015; abgerufen am 1. Dezember 2015.
  3. Preise der Internationalen Jury. Internationale Filmfestspiele Berlin, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Juli 2015; abgerufen am 1. Dezember 2015.
  4. Agustin Mango: Oscars: Chile Selects 'The Club' for Foreign-Language Category. The Hollywood Reporter, 9. September 2015, abgerufen am 9. September 2015 (englisch).
  5. Release Info. Internet Movie Database, abgerufen am 1. Dezember 2015 (englisch).
  6. Scott Foundas: Film Review: 'The Club'. In: Variety. Variety, 9. Februar 2015, abgerufen am 1. Dezember 2015 (englisch): „[…] an original and brilliantly acted chamber drama in which Larrain’s fiercely political voice comes through as loud and clear as ever.“
  7. El Club. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 1. Dezember 2015. (= Filmdienst 22/2015)
  8. Ryan Gilbey: Berlin 2015 review: The Club – think Calvary, not Father Ted. In: theguardian.com. The Guardian, 10. Februar 2015, abgerufen am 1. Dezember 2015 (englisch): „While our ears are whipped by the unflagging wind, Sergio Armstrong’s cinematography scans yawning, featureless landscapes to create a widescreen agoraphobic effect; […]“
  9. Awards. Internet Movie Database, abgerufen am 1. Dezember 2015 (englisch).